Fairplay auf und neben dem Platz: Der Kampf gegen Diskriminierung
Die Landesverbände haben Anlaufstellen gegen Diskriminierung und Gewalt im Fußball eingerichtet. Alain Nkem vom NFV gibt Einblicke in seine wichtige Arbeit.
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Mädchenfußball ist unpopulär? "Davon merkt man beim FC Ingolstadt 04 absolut gar nichts", freut sich Mareike Eder. [Foto: FC Ingolstadt 04]
Sie sorgen dafür, dass der Ball rollt, das Vereinsleben läuft und die Jugend Spaß am Fußball hat. Sie sind die "Heinzelmännchen" des bayerischen Amateurfußballs. Das aber nicht immer schon seit 50 Jahren. Es gibt auch ehrenamtliche Mitarbeiter, die sind gerade einmal halb so alt. In einer wöchentlichen Serie stellen wir junge Menschen vor, die auch abseits des Platzes Verantwortung für ihren Verein übernehmen.
Mareike Eder, 24 Jahre alt und gebürtige Oberbayerin, ist eine davon. Was sie zu ihrem außergewöhnlichen Engagement als Jugendtrainerin beim FC Ingolstadt 04 antreibt und wie sie sich ihre weitere Laufbahn als Trainerin vorstellt, hat sie jetzt verraten.
Mareike Eder über...
...ihre Funktionärslaufbahn:
"In der Jugend habe ich selbst beim FC Ingolstadt 04 gekickt. Als ich später bei den FCI-Frauen gespielt habe, habe ich aus purem Interesse einen Trainerschein, die B-Lizenz, gemacht. Daraufhin ist mein Abteilungsleiter auf mich zugekommen und hat mich gefragt, ob ich mir nicht vorstellen könnte, die U15-Juniorinnen zu trainieren. Ich war begeistert und habe sofort zugesagt. Das war 2012. Mittlerweile trainiere ich die U17-Mädels. Der FC Ingolstadt 04 hat im Jugendbereich eine Umstrukturierung vorgenommen. Wir haben die U15-Juniorinnen aufgelöst und stattdessen zwei U17-Mannschaften installiert. Ich trainiere zweimal die Woche die zweite Riege, in der hauptsächlich 13- bis 15-jährige Mädchen spielen, die dann durchaus manchmal gegen 16- bis 17-jährige Gegnerinnen antreten müssen und sich so körperlich behaupten und weiterentwickeln können. Diese Auseinandersetzung mit älteren Spielerinnen oder auch Spielern hat mich früher auch weitergebracht. 1997 habe ich im Alter von fünf Jahren bei meinem Heimatverein, dem TSV Baar-Ebenhausen, mit dem Fußballspielen begonnen. Dort war mein Vater in den ersten Jahren mein Trainer. Er hat mich einmal mit zum Training genommen und schon war ich in den Verein und das Fußballspielen reingerutscht. Bis ich zwölf, dreizehn Jahre alt war, habe ich mit den Jungs zusammen gespielt. 2007 bin ich dann zum FC Ingolstadt 04 gewechselt."
...ihre Hauptaufgaben im Verein:
"Es geht hauptsächlich um die üblichen Dinge: Spieltage organisieren, Kaderplanungen vornehmen, Trainingseinheiten konzipieren und durchführen usw. Jetzt gerade organisieren wir vor allem die Hallensaison und -turniere sowie die Vorbereitungsspiele für das nächste Jahr. Noch dazu kümmern wir uns darum, immer wieder neue Mädels ins Team zu integrieren. Mit ,wir' meine ich auch die Co-Trainerin Renate Pleidner, die mich unterstützt, mir zur Hand geht und auch bei den Auswärtsspielen mit dabei ist. Denn es ist manchmal schon schwierig, alles unter einen Hut zu bekommen. Es kann vorkommen, dass wir am Wochenende bis zu 150 km weit zum Auswärtsspiel fahren müssen. Da geht viel Zeit flöten, aber hauptsächlich ist es für die Mädchen auch einfach schön, weil man so noch enger zusammenwächst und neue Freundschaften knüpft. Dazu dienen auch unsere Teambuilding-Tage. Letztes Jahr sind wir zum Beispiel gemeinsam bowlen gegangen. Ein absolutes Highlight ist auch unser Trainingslager am Gardasee, wo wir uns in den Winterferien auf die Rückrunde vorbereiten."
...ihre Motivation zum Ehrenamt:
"Es macht einfach unheimlich viel Spaß! Mit den Mädels erlebt man immer wieder etwas Neues und es ist toll, Teil ihrer sportlichen, aber auch persönlichen Weiterentwicklung zu sein. Man bekommt sehr viel zurück von ihnen. Das ist eigentlich das, was das Ganze ausmacht: Wenn man ihnen nach der gemeinsamen Zeit begegnet und sie sagen: ,Das Training war echt cool', und sie gerne daran zurückdenken - das freut mich einfach sehr. Auch denke ich, dass mir die vielen Erfahrungen, die ich während meiner Trainertätigkeit sammle, auch in meinem Berufsleben weiterhelfen. Ich erfahre auf dem Platz viel über den Umgang mit Menschen und lerne, Verantwortung zu übernehmen. Das prägt mich für meine Zukunft! Noch dazu stand ich schon immer gerne auf dem Platz. Leider schaffe ich es heute aus zeitlichen Gründen nicht mehr, selbst zu kicken. Ich mache ein Fernstudium der Elektrotechnik und arbeite dazu ganz normal als Elektrotechnikerin. Dafür bereitet mir die Zusammenarbeit mit den Mädels umso mehr Freude."
...ihre größten persönlichen Ziele im Verein:
"Letztes Jahr sind wir in die Bezirksliga aufgestiegen. Bisher können wir gut mit den anderen Mannschaften mithalten. Nun ist es unser Ziel, unter die ersten drei zu kommen. Ansonsten möchten Renate und ich, dass sich jede Spielerin individuell weiterentwickelt und unsere Mädels in ihrer Persönlichkeit wachsen. Das ist unser großes übergeordnetes Ziel!"
...die Unterstützung vom FC Ingolstadt 04:
"Die ist sehr gut. Es ist ja oft so, dass der Mädchen- und Frauenfußball generell nicht dieselbe Akzeptanz hat wie der Jungen- und Herrenfußball und auch nicht so eine Popularität. Aber davon merkt man beim FC Ingolstadt 04 absolut gar nichts. Wir haben die volle Rückendeckung vom Verein."
...ihren größten Wunsch:
"In erster Linie möchte ich mit den Mädels das Bestmögliche erreichen und mich als Trainerin immer weiterentwickeln. Ich wünsche mir, dass ich irgendwann einmal ein höherklassiges Team trainiere. Im Moment fokussiere ich mich aber auf mein Studium."
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