Vereinswechsel: Das musst du wissen!
Sommerzeit ist Transferzeit: Das ist im Amateurfußball nicht anders als in der Bundesliga. Hier gibt's die wichtigsten Fragen und Antworten zum Vereinswechsel.
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Ganz stark: Leonhard Haas (l.) steigt mit Wasserburg gleich fünfmal auf.[Foto: Simon Stürmlinger]
Als Leonard Haas dem Profifußball den Rücken kehrte und fortan für den TSV Wasserburg auflief, ging das Team noch in der Kreisklasse an den Start. Nur vier Jahre später werden die TSV-Spieler in der kommenden Saison in der Bayernliga, der fünfthöchsten Spielklasse Deutschlands, antreten. Damit ist das Team schneller durch die Amateurliegen marschiert als die TSG Hoffenheim oder RB Leipzig. Warum der 37-Jährige aus der 3. Liga in die Kreisklasse wechselte? Er wollte mit seinen Brüdern spielen – die neueste Folge unserer Serie Familienbande .
In der Saison 2012/2013 war Leonard Haas Drittligaspieler beim FC Hansa Rostock – 2015 wurde er Kreisklassen-Kicker beim TSV Wasserburg. "Ich wollte mit meiner Familie wieder in die Gegend, wo ich aufgewachsen bin", erzählt er. Außerdem hatten seine Brüder Matthias und Dominik ein Vorhaben, das nach Aussage ihres Bruders "ganz simpel" war: Sie wollten zusammen Fußball spielen.
Matthias spielte damals in der Regionalliga, Dominik in der Bezirksliga. Weil beide in Wasserburg wohnten, beschlossen sie, gemeinsam zum TSV zu gehen und dort etwas aufzubauen. Das Resultat: fünf Aufstiege in Serie! "Ganz simpel" eben. Nach einem Jahr als Spieler übernahm Leonard Haas die Kreisliga-Mannschaft als Trainer. Die Familienbande komplett macht Cousin Georg im Tor. Dieser wird jedoch nicht mit in die Bayernliga gehen.
"Das Schöne am Amateurfußball ist, dass die Jungs ohne den Antrieb Geld einfach aus Leidenschaft Fußball spielen"
Das aus diesem simplen Vorhaben fünf Aufstiege in Folge wurden, war so jedoch nicht abzusehen. "Der Plan war es schon, den Verein wieder ein bisschen weiter nach oben zu bringen, aber nicht in die Region, in der wir jetzt spielen. Das ist auch nicht planbar", so Leonhard Haas. Warum es trotzdem möglich war? "Dabei haben sehr viele glückliche Umstände geholfen. Zum Beispiel, dass wir passende Spieler bekommen haben. Die gesamte Struktur war gut, wie auch die Umsetzung", erklärt der 37-Jährige.
Personell verstärken musste sich das Team von der Kreis- bis in die Bayernliga also schon. Dennoch standen immerhin sieben Spieler beim entscheidenden Derbysieg um den Landesliga-Meistertitel auf dem Platz, die schon in der Kreisklasse dabei waren. Auch das Mannschaftsgefüge, dessen Kern die Familie Haas bildet, trägt einen großen Teil zum Erfolg bei. "Die Mannschaft will und hat einen sehr guten Teamgeist. Viele Faktoren passen", erzählt Haas.
Dafür muss es auch im Training stimmen. Hier stehen die jüngeren unter der Leitung des ältesten Bruders. Doch bei Leonhard gibt es keinen Familienbonus. "Für mich unterscheidet sich das nicht wirklich – da müsste man vermutlich die Spieler selbst fragen", sagt er und lacht. "Ich denke, ich habe zu allen ein sehr gutes Verhältnis. Wenn Situationen nicht passen, dann ist es auch egal, wer es ist, dann sprechen wir das kritisch an. Die Jungs können da super mit umgehen", erzählt der Trainer.
Mit dieser Ausgangssituation kann das Ziel doch eigentlich nur ein sechster Aufstieg sein, oder? "Nein", so der Coach lachend. "Ich glaube, das ist unrealistisch. Wir schauen jetzt, dass wir uns als Team wieder verstärken, ein paar Jungs dazuholen und einfach guten Fußball spielen – das ist erstmal das Ziel, das wir verfolgen."
"Das Schöne am Amateurfußball ist, dass die Jungs ohne den Antrieb Geld einfach aus Leidenschaft Fußball spielen", sagt der Ex-Profi abschließend. Angefangen bei den Amateuren des FC Bayern München, mit dem FC Augsburg in die 2. Bundesliga aufgestiegen, dort für Greuther Fürth und den FC Ingolstadt im Einsatz, dann vom Drittligaspieler bei Hansa Rostock zum Kreisklassen-Kicker führte er den TSV Wasserburg als Coach bis in die Bayernliga – solche Geschichten schreibt nun wirklich nur der Fußball.
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