SV Spellen: "Echte Mädchen spielen Fußball"
Der SV Spellen engagiert sich in besonderem Maße sozial – vor allem im Mädchen- und Frauenfußball. Dafür wurde der Klub beim DFB-Punktespiel mit dem Gold-Status ausgezeichnet.
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Hans-Ulrich "Uli" Wendt: "Wenn Not am Mann ist, bringe ich meine Tasche gerne mit."[Foto: privat]
Er ist einer der ältesten aktiven Kicker in Deutschland. Hans-Ulrich Wendt, Jahrgang 1942, schnürt auch mit 82 Jahren noch regelmäßig seine Fußballschuhe. Wenn die Alten Herren des TSV Westvororte freitags trainieren, ist der leidenschaftliche Sportler pünktlich am Platz der Saarbach-Arena in Gera-Scheubengrobsdorf.
Bis vor einigen Jahren hat der langjährige Torwart und spätere Abwehrspieler noch mit seinen Söhnen Norbert und Thomas zusammengespiel, sie haben aber inzwischen aufgehört. Opa "Uli" hingegen will weitermachen, solange er sich bewegen kann. Im FUSSBALL.DE-Interview erzählt Wendt, dessen Enkelin Josie Hoffmann professionelle Eisschnellläuferin ist, was ihn immer noch antreibt.
FUSSBALL.DE: Herr Wendt, die meisten Ihrer Mit- und Gegenspieler könnten nicht nur Ihre Söhne sein, sondern sogar Ihre Enkel. Was sagen die denn, wenn Sie da mit über 80 Jahren noch auf dem Platz mitmischen?
Hans-Ulrich "Uli" Wendt: Die sind es ja gewohnt, dass ich dabei bin, das ist ja nun schon lange so. Von den Spielern der gegnerischen Mannschaft erfahre ich viel Respekt, die freuen sich, wenn sie mich treffen. Und unsere Jungs wollen natürlich nicht auf mich verzichten, obwohl ich in letzter Zeit gerne den Jüngeren den Vortritt lasse. Ich muss niemanden mehr etwas beweisen, stelle mich aber gerne zur Verfügung, wenn zu wenig Leute da sind.
Wie alt ist denn der Zweitälteste bei den Westvororter Alten Herren?
Wendt: Das müsste der Ronny Abresch sein, der wird demnächst 50. (lacht)
Wie kommt es, dass Sie noch so fit sind?
Wendt: Ich habe mich immer gerne bewegt und fast mein ganzes Leben lang Sport getrieben. Seit meinem elften Lebensjahr, also jetzt mittlerweile fast 72 Jahre am Stück, bin ich im Fußballverein. Ich habe beim TSV beziehungsweise Empor Westvororte, so hieß der Verein vor der deutschen Wiedervereinigung, als Torwart angefangen. Dann war ich für 16 Jahre bei Traktor Töppeln, das ist das Dorf, in dem ich aufgewachsen bin, ehe ich wieder nach Westvororte zurückgekehrt bin. Außerdem bin ich immer gerne Rad gefahren und mache auch heute noch jeden Tag 45 Minuten lang Gymnastik. Das hält fit.
Trotzdem: Tun Ihnen nach dem Training oder einem Spiel nicht die Knochen weh?
Wendt: Das merkt man schon, besonders wenn man älter wird. Aber wenn ich am nächsten Morgen meine Übungen gemacht habe, dann geht es meistens wieder. Schlimmer ist es, wenn man sich nicht bewegt, dann tun die Knochen von der Belastung im Training oder im Spiel länger weh.
"Bis zu meinem 40. Lebensjahr habe ich im Kasten gestanden, dann wollte ich mal was anderes machen und draußen mitspielen"
Sie waren früher Torhüter, aber jetzt spielen Sie im Feld, richtig?
Wendt: Ja! Bis zu meinem 40. Lebensjahr habe ich im Kasten gestanden, dann wollte ich mal was anderes machen und draußen mitspielen. Dabei ist es bis heute geblieben, das macht mir Spaß, außerdem bin ich gerne ein Mannschaftsspieler. Mir ist wichtig, gemeinsam sein Ding zu machen und füreinander da zu sein, natürlich auch im Sport. Bis vor einigen Jahren war ich auch noch als Kassenprüfer ehrenamtlich im Vorstand des TSV Westvororte tätig, habe dann aber jüngeren Vereinskollegen den Posten überlassen.
Wie lange wollen Sie denn noch auf dem Platz stehen?
Wendt: Da habe ich mir kein konkretes Ziel gesetzt. Ich möchte das so lange machen, wie ich Freude am Fußball habe und der Körper es mitmacht. Die Spiele sind ja schon viel weniger geworden, aber das wöchentliche Training am Freitag lasse ich mir nicht nehmen.
Wenn es vom Wetter her geht, fahren Sie mit dem Fahrrad zum Platz, oder?
Wendt: Ja, das ist meine große Leidenschaft. Meine Frau und ich sind schon mit dem Fahrrad bis nach Rom gefahren, außerdem nach Budapest, Verona, Venedig und zur Atlantikküste. Das waren sehr schöne Touren, auf dem Rad bekommt man ja viel mehr von der Landschaft mit, als wenn man mit dem Auto, dem Zug oder gar per Flieger reist.
Und wann ist Ihr nächstes Spiel, zu dem Sie mit dem Rad fahren werden?
Wendt: Mal sehen, wie viele Spieler wir in den nächsten Wochen zusammenbekommen. Wenn Not am Mann ist, bringe ich meine Tasche gerne mit.
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