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Zsanett Jakabfi,Türkiyemspor Berlin,Collage[Foto: Foto: Loredana Zafisambondaoky/Collage FUSSBALL.DE]
"Wir sind ein cooles Team, das einfach Spaß hat zu zocken": Zsanett Jakabfi spielt für Türkiyemspor Berlin 4.Im Frauenfußball war Zsanett Jakabfi auf der ganz großen Bühne aktiv. 62 Länderspiele und 31 Tore für die Nationalmannschaft Ungarns stehen für die inzwischen 34 Jahre alte Offensivspielerin ebenso zu Buche wie zwei Titel in der UEFA Women's Champions League, sechs Deutsche Meisterschaften und acht DFB-Pokalsiege mit dem VfL Wolfsburg. Sie gehört damit zu den erfolgreichsten Profifußballerinnen in Deutschland.
Nach einer rund dreijährigen Pause vom Fußball nach ihrem Karriereende 2021 geht Jakabfi seit dieser Saison wieder auf Torejagd. Bei der vierten Mannschaft von Türkiyemspor Berlin ist in der Frauen-Bezirksliga Berlin für Siebener-Teams zwar alles gleich mehrere Nummern kleiner. Geblieben ist aber der Ehrgeiz - und auch der Erfolg. Zehn Siege in zehn Spielen und vor allem die Ausbeute von 158:2 Treffern machen die Berlinerinnen zum torgefährlichsten Team im gesamten deutschen Frauenfußball.
"Wir sind ein cooles Team, das einfach Spaß hat zu zocken", sagt Zsanett Jakabfi im Gespräch mit FUSSBALL.DE. "Viele Spielerinnen waren früher schon in höheren Spielklassen am Ball. Davon profitiert natürlich die gesamte Mannschaft."
Was nur wenige Fußballer*innen schaffen, gelang Zsanett Jakabfi nicht nur in fast 200 Bundesliga-, 32 DFB-Pokal- und 45 Champions-League-Spielen für die Wölfinnen auf dem Platz. Sie hörte auch noch auf dem höchsten Level auf. In der Spielzeit 2020/2021 lieferte die gelernte Bürokauffrau, die ihre Ausbildung auf der VfL-Geschäftsstelle absolvierte, mit elf Treffern bei 20 Einsätzen zum Abschluss die beste Bundesligasaison ihrer Karriere ab. Der erneute Triumph im DFB-Pokal (1:0 nach Verlängerung gegen Eintracht Frankfurt trotz einer Roten Karte für Torhüterin Almuth Schult) krönte den Abschied aus Wolfsburg.
"Ich bin nach Berlin gezogen, weil ich das Großstadtflair erleben wollte"
"Ich habe damals einfach gemerkt, dass ich das Kapitel Profifußball schließen wollte und dass es Zeit war für etwas Neues", erklärt Jakabfi, die ihre Zelte in Wolfsburg zwölf Jahre nach ihrem Wechsel vom MTK Budapest FC zum VfL auch gleich komplett abbaute. "Ich bin nach Berlin gezogen, weil ich das Großstadtflair erleben wollte, und fühle mich hier inzwischen auch sehr wohl."
Jakabfi hat in der Hauptstadt privat (im Stadtteil Charlottenburg) und auch beruflich Fuß gefasst, arbeitet Vollzeit in einem Büro. "Es war immer klar, dass ich nach dem Fußball weiterhin arbeiten muss", betont sie. "Das gilt auch noch für die jetzige Generation, obwohl die Gehälter in den zurückliegenden Jahren wegen des deutlich gewachsenen Interesses schon erheblich gestiegen sind. Ich hoffe, diese positive Entwicklung hält weiter an."
Drei Jahre lang vermisste Zsanett Jakabfi den aktiven Fußball nicht, doch im zurückliegenden Sommer juckte es wieder in den Füßen. Über ihre ungarische Landsfrau und frühere Nationalmannschaftskollegin Erika Szuh (34), die einst für den 1. FC Lokomotive Leipzig ebenfalls in der Google Pixel Frauen-Bundesliga am Ball war und viele Jahre für Leipzig sowie den 1. FC Lübars und den SV Blau-Weiß Hohen Neuendorf in der 2. Frauen-Bundesliga kickte, kam der Kontakt zu Türkiyemspor zustande. Die dort neugegründete vierte Mannschaft nimmt seit Saisonbeginn am Spielbetrieb in der untersten Liga teil - und trifft im Schnitt fast 16-mal pro Spiel.
"Es ist alles sehr entspannt, der Spaß am Fußball steht im Mittelpunkt", so Zsanett Jakabfi, die inzwischen neben der ungarischen auch über die deutsche Staatsbürgerschaft verfügt. "Wir treffen uns in der Regel einmal pro Woche zum Training, das ist aber keine Verpflichtung. Wir verstehen uns nicht nur auf dem Platz, sondern auch außerhalb sehr gut. Für mich persönlich ist der Fußball auch eine Möglichkeit, in meinem neuen Umfeld in Berlin noch mehr soziale Kontakte zu knüpfen."
Die zwölf Jahre beim VfL Wolfsburg sind dennoch nach wie vor präsent, auch wenn inzwischen nicht mehr allzu viele frühere Weggefährtinnen für die Wölfinnen spielen. Eine große Ausnahme ist die langjährige DFB-Kapitänin Alexandra Popp, mit der Zsanett Jakabfi insgesamt neun Jahre lang gemeinsam für den Rekordpokalsieger auf dem Platz stand. "Wir halten weiterhin Kontakt. Es ist beeindruckend, mit welcher Energie und körperlicher Präsenz Poppi nach wie vor auf höchstem Niveau spielt."
Klar, dass Jakabfi ihrem langjährigen Verein auch weiterhin die Daumen drückt. "Die Zeit in Wolfsburg hat mich als Fußballerin, aber auch als Mensch geprägt", sagt sie. "Ich habe den Menschen dort, der Stadt und vor allem dem Verein sehr viel zu verdanken."
Zwar ist der VfL aktuell noch in allen drei Wettbewerben vertreten. Die Konkurrenz in der Champions League, aber inzwischen auch in der Bundesliga und im DFB-Pokal ist groß. "Der Liga tut es sehr gut, dass in dieser Saison neben dem VfL und dem FC Bayern München auch Eintracht Frankfurt und Bayer 04 Leverkusen die Chance haben, Deutscher Meister zu werden. Es ist so spannend wie vielleicht noch nie."
Allzu viel Spannung gab es dagegen in den bisherigen Begegnungen von Türkiyemspor Berlin IV nicht gerade. Abgesehen von einer Partie, die kampflos gewonnen und deshalb 2:0 gewertet wurde, fielen alle Siege zweistellig aus. Selbst der Tabellenzweite Wartenberger SV wurde 18:0 bezwungen. Es spricht nicht gerade viel dafür, dass sich das in der Rückrunde (ab dem 23. Februar) ändern könnte. Alles andere als der Gewinn der Meisterschaft in der Bezirksliga wäre zumindest eine große Überraschung.
Umso mehr fiebern Zsanett Jakabfi und ihre Teamkolleginnen dem Viertelfinale im Berliner Landespokal für Siebener-Mannschaften entgegen. Dort geht es am Mittwoch, 12. Februar, ab 19.30 Uhr vor eigenem Publikum gegen den zwei Spielklassen höher angesiedelten SC Borsigwalde aus der Berlin-Liga. Das löst auch bei einer achtmaligen DFB-Pokalsiegerin große Vorfreude aus. "Pokalspiele sind immer etwas Besonderes", erklärt Jakabfi. "Wir wollen beweisen, dass wir auch gegen höherklassige Gegnerinnen bestehen können." Ein Erfolg im Landespokal Berlin fehlt schließlich noch in ihrer illustren Titelsammlung.
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