EURO 2025: Das sind die Heimatvereine der DFB-Frauen
Die DFB-Frauen sind mittendrin bei der EURO 2025 in der Schweiz. FUSSBALL.DE kennt die Heimatvereine der deutschen EM-Fahrerinnen.
Mehr lesen
Aktuell technische Probleme bei FUSSBALL.DE.
An der Lösung des Problems wird mit Hochdruck gearbeitet.
Wir bitten um euer Verständnis.
Ausgezeichnet: Durch ihr beherztes Eingreifen retteten Ekrem Can (rechts) und Aleksandar Radulovic (Mitte) einem Mitspieler das Leben. [Foto: BFV]
Die Landessieger derFair Play-Medaillen des DFB stehen fest: Im Rahmen des WM-Qualifikationsspiels der deutschen Nationalmannschaft gegen Aserbaidschan in Kaiserslautern am Sonntag wird aus 21 Kandidaten der Bundesgewinner gekürt. FUSSBALL.DE stellt bis zur Verleihung ausgewählte Fair Play-Sieger vor. Diesmal Ekrem Can und Aleksandar Radulovic aus München, die durch ihr beherztes Eingreifen das Leben eines Mitspielers retteten.
Die englische Trainerlegende Bill Shankly teilte einst einmal die Meinung, Fußball sei eine Frage von Leben und Tod. Was damals wohl eher wie eine humoristische Übertreibung klang, wird manchmal allerdings bitterer Ernst. So geschehen etwa in der elften Liga in Bayern: Im Lokalderby zwischen dem FSV Harthof München II und dem SV Am Hart München II lief gerade die 17. Spielminute, als es zu einem verhängnisvollen Zusammenstoß kam. Beim Versuch, einen Steilpass zu erreichen, prallten Gäste-Stürmer Jeremy Hermann und der gegnerische Keeper im Zweikampf gegeneinander. Der Angreifer fiel dabei unglücklich zu Boden, blieb regungslos liegen. Während um ihn herum daraufhin eine lautstarke Diskussion um die Frage „Foul oder kein Foul“ entbrannte, blieb das Wichtigste beinahe unbemerkt: Der 18-Jährige rang nur wenige Meter entfernt um sein Leben.
Nur einer erkannte den Ernst der Lage. „Ich habe schnell gemerkt, dass da irgendetwas nicht stimmte“, erinnert sich Mitspieler Ekrem Can im Interview mit FUSSBALL.DE an den Zwischenfall. „Sein Gesicht ist ganz blau angelaufen, die Augen rot. Er hat verzweifelt versucht, Luft zu bekommen.“ Hermann hatte seine Zunge verschluckt und drohte zu ersticken. Can und Gegenspieler Aleksandar Radulovic waren die ersten, die dem Youngster Hilfe leisteten. Mit vereinten Kräften versuchten sie, dem jungen Fußballer das Leben zu retten. „Es war sofort klar, dass man etwas tun musste“, erklärt auch Radulovic sein beherztes Eingreifen.
"Man muss auf jeden Fall immer versuchen zu helfen. Das werde ich auch in Zukunft wieder machen"
Beide handelten geistesgegenwärtig. „Wir legten Jeremy in die stabile Seitenlage und versuchten mehrmals, dessen Zunge wieder herausziehen“, schildert der 24-Jährige weiter. Er hielt dabei den zuckenden Körper des Jungen fest, während der 40-jährige Can immer wieder probierte, dessen Atemwege freizumachen. „Wir handelten einfach instinktiv“, sagen beide. Es entwickelte sich ein Kampf um das Überleben des jungen Fußballers, der mehrere Minuten dauerte und auch zunehmend die Aufmerksamkeit der anderen Anwesenden auf sich zog.
Hatten sich zu Beginn noch ein paar Zuschauer darüber beschwert, dass es ein Foulspiel gewesen sei, erkannten nun immer mehr das Drama auf dem Rasen. Es war nicht mehr zu übersehen, dass sich die Situation kritisch zuspitzte. Überall war Blut, weil sich Hermanns Zähne mehrmals in die Finger seines Helfers gebohrt hatten. Helle Aufregung machte sich breit. „In diesem Moment habe ich nicht so viel mitbekommen“, beschreibt Radulovic seine Mischung aus Schock und Fokussierung. Kollege Can kann sich hingegen noch bruchstückhaft einige Einzelheiten ins Gedächtnis rufen: „Es standen einige Leute herum und riefen ‚Er stirbt, er stirbt!‘“, erläutert er die dramatische Szenerie. Es herrschte blankes Entsetzen auf dem Platz vor den Toren Münchens.
Auch dann noch, als der Nachwuchsstürmer wieder atmen konnte und der Notarzt den Jungen abgeholt hatte. „Nach einer gefühlten Ewigkeit“, wie Can zu verstehen gibt. Die Stimmung blieb gedrückt, Angst und Schrecken steckte noch vielen in den Knochen. Nach Fußball war an diesem Tag niemandem mehr zumute. „Wir wollten alle nicht mehr weiterspielen, nicht mit diesen Bildern im Kopf“, so Can. „Der Schiedsrichter hatte das Spiel dann auch glücklicherweise abgebrochen“, ergänzt Radulovic. Stille Bestürzung einte beide Mannschaften. „Ich und meine Mannschaftskollegen hofften nur noch, dass Jeremy wieder ganz gesund wird“, so der Mittelfeldspieler des FSV Harthof II.
Diese Hoffnung wurde glücklicherweise schnell bestätigt: Jeremy Hermann befindet sich auf dem Weg der Besserung, stand für den SV Am Hart München sogar schon wieder auf dem Fußballplatz. „Ich habe ihn einmal im Krankenhaus besucht“, so Can über seinen Mitspieler. „Er kann sich an nichts erinnern, hat sich aber tausendmal bei mir bedankt.“ Der 40-Jährige freut sich über den glimpflichen Ausgang des Zwischenfalls, ist sich aber gleichfalls der günstigen Fügung der Situation bewusst: „Er hat eine Menge Glück gehabt.“
Auch bei Aleksandar Radulovic ist die Erleichterung groß. „Ich habe gehört, dass es Jeremy wieder gut geht und dass er auch wieder regelmäßig in seinem Team Fußball spielt. Das freut mich wirklich sehr“, meint der 24-Jährige. Dennoch hat der Unfall aber auch bei ihm Spuren hinterlassen, seine Sicht auf manche Dinge nachdrücklich verändert. „Man muss auf jeden Fall immer versuchen zu helfen. Das werde ich auch in Zukunft wieder machen. Nach so einem Vorfall wird einem aber auch bewusst, dass Fußball doch nur die schönste NEBEN-sache der Welt ist.“
Ob Kreisliga oder Nationalmannschaft - der Deutsche Fußball-Bund sucht den fairsten Spieler, Trainer, Betreuer oder Zuschauer. In Anerkennung des Fair Play zeichnet der DFB zusammen mit seinen Landesverbänden faire Gesten mit der Fair Play-Urkunde sowie dem Fair Play-T-Shirt aus.
Lieber Fußballfreund,
du möchtest gern einen Beitrag, z.B. Musik, Fotos, Videos, Daten oder einen Zeitungsartikel (nachfolgend „Inhalte“) hochladen? Wir möchten dich an dieser Stelle gern nochmal daran erinnern, dass die Verantwortung für die von dir hochgeladenen Inhalte bei dir liegt. Bitte vergewissere dich also zunächst, ob die Inhalte unseren Vorgaben entsprechen (siehe die ausführlichen Bestimmungen unter „Community-Spielregeln“) und insbesondere ob du über die entsprechenden Nutzungsrechte an den Inhalten verfügst. Diese liegen in der Regel bei Dritten und nicht bei dir, wenn du Inhalte aus dem Internet (z.B. Fotos bekannter Personen, Videos oder Zeitungsartikel) kopierst und hochlädst.
Bitte beachte: Wenn du die Nutzungsrechte an den Inhalten nicht berücksichtigst, kann es zu kostspieligen Abmahnungen und weiteren Forderungen gegen dich kommen. Sofern wir hiermit direkt konfrontiert werden, sind wir berechtigt, deine Daten zum Zwecke der Rechtsverfolgung herauszugeben und mögliche Forderungen an dich weiter zu berechnen.