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Magazin|27.02.2015|13:30

Das ist Deutschlands erfolgloseste Mannschaft

Trister Alltag: Der SC Germania Ossendorf erlebt ganz schwierige Zeiten. [Foto: Verein]

Es wäre so leicht aufzugeben. Doch so einfach will es sich Rosemarie Vahrenholt nicht machen. Die Vorsitzende des SC Germania Ossendorf ist fest entschlossen, den Termin am 8. März um 15 Uhr wahrzunehmen. Es ist der Tag, an dem die Rückrunde in der Kölner Kreisliga A beginnt. Doch ob ihre Mannschaft zur Partie gegen Fortuna Köln II tatsächlich noch einmal antritt, wird Vahrenholt erst wenige Tage, vielleicht sogar nur wenige Stunden vor dem Spiel wissen. Der Traditionsklub, der 2014 aufgrund seines 120-jährigen Bestehens eigentlich allen Grund zum Feiern gehabt hätte, ist in den vergangenen Monaten zu trauriger Berühmtheit gelangt. Die Herren von Germania Ossendorf sind aktuell die schlechteste Fußballmannschaft Deutschlands: Null Punkte, 227 Gegentreffer in 16 Begegnungen. Tabellenletzter.

Nur elf Tore hat das Team erzielt, oder vielleicht: immerhin elf. So etwas ist sehr selten. „Natürlich sind schon Teams durchgereicht worden, weil sie nicht konkurrenzfähig waren, dass es aber beinahe an ein Wunder grenzt, wenn eine Mannschaft nicht zweistellig verliert, gab es meines Erachtens noch nie“, sagt Werner Jung-Stadie, Vorsitzender des Fußballkreises Köln. Germania-Vorsitzende Vahrenholt verkündet tapfer: „Ich hoffe, dass es weitergeht. Wir werden auf jeden Fall versuchen, eine Mannschaft zusammenzubekommen.“

Der Charme des Scheiterns

Das sportliche Schicksal der Ossendorfer hat längst für bundesweites Aufsehen gesorgt. Viele wollen über eine Elf berichten, die auf halbwegs ordentlichem Kreisliga-Level grotesk schlecht spielt. „Wenn wir für jede Anfrage, die ich in letzter Zeit von den Medien bekommen habe, Geld nehmen würden, wäre wir längst reich“, sagt Vahrenholt und lacht. Galgenhumor. Denn natürlich ist der SC alles andere als wohlhabend. Und es ist auch kein Geld zu machen mit einem Team, das 20 oder 30 Treffer hinnehmen muss – in einer Partie. Wenn der Torwart der Germania sich nach dem Spiel ein Kölsch und eine Zigarette gönnt, hat das fast symbolischen Charakter: Der Mensch braucht etwas, an dem er sich in schweren Zeiten festhalten kann.

„Eigentlich ist es die Hölle, in so einer Konstellation anzutreten, man macht sich ja lächerlich"

Der Charme der Geschichte ist das Scheitern. Den Spielern selbst kann es allerdings kaum reichen, beim Zuschauer Trost und Mitleid hervorzurufen, es geht letztlich auch um die sportliche Würde jedes Einzelnen. Und da gibt es Grenzen. Bereits zweimal ist Ossendorf in dieser Saison nicht angetreten. Sollte das noch einmal vorkommen, wäre die Spielzeit beendet und der Abstieg in die Kreisliga B stünde fest. Aber das tut er ja sowieso. „Passiert dies frühzeitig in der Saison, werden alle Spiele mit Ossendorfer Beteiligung aus der Wertung genommen“, erklärt Jung-Stadie. Bei der Begegnung in Deutz verließen die Akteure zudem nach und nach den Platz, als der Rückstand wieder einmal verheerend war. Die Folge: Spielabbruch.

Dabei ist es noch gar nicht so lange her, dass sich Ossendorf nach oben orientierte, statt nach unten zu schauen. In Erkan Daskin gab es einen ehrgeizigen Trainer, der die Mannschaft nicht nur in die Kreisliga A geführt hatte, sondern noch höher hinaus wollte. Doch im Sommer, zwei Wochen vor Saisonbeginn, sah er beim Türkischen FC sportlich und finanziell bessere Perspektiven. Er wechselte nicht nur zum Ligarivalen, sondern nahm auch gleich acht Leistungsträger mit. „Ich habe das zuerst gar nicht ernst genommen und dachte an einen schlechten Scherz“, erinnert sich Rosemarie Vahrenholt.

Doch lustig war es überhaupt nicht. Nachdem drei weitere Spieler den Verein verließen, stand die Germania ohne Mannschaft da. Vahrenholt aktivierte in ihrer Verzweiflung einige Ehemalige, manche von ihnen zwischen 40 und 50 Jahren weit jenseits des besten Athletenalters. Alex Heuter ist einer jener Klub-Veteranen, die sich noch einmal zur Verfügung gestellt haben. Er hatte maßgeblichen Anteil an der besten Leistung des SC, gegen Ford Niehl gab es beim 1:3 eine bemerkenswert herkömmliche Niederlage.

"Es ist kein Verlass auf die Leute"

Inzwischen ist Heuter Trainer der Mannschaft, sofern man überhaupt von einem Team sprechen kann. Es ist eher eine kleine Gruppe Unentwegter, die seit Anfang Januar zu den Einheiten erscheint. Mal zwei oder drei Leute, manchmal fünf oder sechs, nie mehr als sieben. „Sie sagen immer aus anderen Gründen ab, oder kommen einfach gar nicht“, sagt Heuter. Es ist ein Phänomen, das auch Vahrenholt längst bemerkt hat. Sie meint: „Es ist kein Verlass auf die Leute, es gibt kein Zugehörigkeitsgefühl zu Ossendorf mehr. Ich bin seit 34 Jahren hier, aber so etwas habe ich noch nicht erlebt.“

Auch Heuter scheint inzwischen resigniert zu haben, nachdem er sich zu Beginn noch solche Mühe gegeben hatte. Der Coach hatte erkannt, dass die Elf spielerisch und taktisch nahezu irreparable Defizite hat. Also versuchte er seine Spieler mit Waldläufen inklusive anschließendem Schwimmbadbesuch körperlich fit zu machen, über die kämpferische Einstellung sollten die Niederlagen in Grenzen gehalten werden.

Aber laufen wollen die Spieler nicht. „Es ist überhaupt kein Ehrgeiz vorhanden“, klagt Heuter. „Man muss Leute spielen lassen, die nie trainieren, aber das ist ja auch nicht Sinn der Sache. Die Jungs meinen, sie könnten sich einfach auf den Platz stellen und spielen. Aber das geht in dieser Liga nicht, in der die Gegner ja alle was können.“

Warum also tut sich Heuter das alles an, woher nimmt er die Motivation? Es muss sich um eine Mischung aus alter Verbundenheit, Idealismus und Verantwortungsbewusstsein handeln. Schließlich war er es ja, der sieben ehemalige Ossendorfer überredete, von Telekom Post an die Rochusstraße zurückzukehren. Daniel Corovec, Frank Kosbab, Sascha Breuer, Sascha Roges, Kevin Adamski, Pierre Mougeot und Thomas Dickel heißen die Hoffnungsträger. Doch auch sie haben fast schon kapituliert, weil sie merken, dass kaum etwas passiert. „Eigentlich ist es die Hölle, in so einer Konstellation anzutreten“, meint Heuter, „man macht sich ja lächerlich.“ Aber darum geht es schon lange nicht mehr. Wichtig ist nur eines: nicht aufgeben und die Saison zu Ende bringen. Irgendwie.

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