Was wäre der Amateurfußball ohne die Sprüche, die Woche für Woche auf den Sportplätzen abseits der Profi-Welt zu hören sind? Trainer, Zuschauer, Schiedsrichter und mehr – FUSSBALL.DE hat die Klassiker zusammengetragen. Auch wenn wir uns für die Hochdeutsch-Variante entschieden haben, ist es natürlich am schönsten, die Sprüche im jeweiligen Dialekt zu hören.
Der Torwart
„Nicht schießen lassen“: Der gegnerische Zehner ist für seine Weitschüsse gefürchtet. Das weiß auch der Torwart. Drei Sekunden später kann er den Ball aus dem Netz holen.
„Schiri, das war mein erstes Foul“
„Ohne Foul!“: Aufforderung an den Abwehrspieler beim Zweikampf im Strafraum. Der Rest im Zeitraffer: Pfiff, Elfmeter, Gegentor, Niederlage.
„Rechts, nach rechts, weiter nach rechts. Nach RECHTS, verdammt“: Irgendwie erreicht der Torwart seine Teamkollegen beim Stellen der Mauer nicht. Der Ball findet den Weg ins kurze Eck. Vielleicht hätte die Mauer ein Stück weiter rechts stehen sollen.
Der Kapitän
„Wir müssen doch morgen alle wieder arbeiten!“: Mahnung zur Besonnenheit an die Heißsporne in beiden Teams, wenn nur bei jeder siebten Grätsche halbwegs der Ball, aber jedes Mal voll die Knochen getroffen werden.
„Positiv, Männer!“: Diesmal meint der Kapitän die eigenen Mitspieler. Ihm missfällt, dass sich der Torwart mit dem Abwehrchef zofft, der Mittelstürmer den Rechtsaußen ständig für dessen Flanken anpflaumt und die Jungs auf der linken Seite seit Minuten lautstark diskutieren, wer beim Gegentor nicht aufgepasst hat.
„Wir sind ruhig!“: Als Kapitän hat man es nicht leicht. Erneut versucht er, die Mitspieler einzufangen. Die maulen inzwischen nicht mehr untereinander, stattdessen meckern sie laufend Richtung Schiri.
Die weiteren Feldspieler
„Angebote, mehr Angebote!“: Keine Forderung an den örtlichen Supermarkt, sondern der verzweifelte Ausruf des Ballführenden, wenn alle konsequent hinter dem Gegenspieler stehen.
„Diago!“: Diese Mischung aus „Diego“ und „Django“ ist die Kurzform von „Diagonal“. Moderner Ausruf für das, was früher mal „Flankenwechsel“ hieß. Meist von einem der Außenspieler kommend, der seit der ersten Minute übersehen wird.
„War meiner!“: Verbunden mit einer entschuldigenden Geste des Verursachers, nachdem der Stürmer den Katastrophen-Rückpass erlaufen und den Ball ins Tor geschoben hat.
„Auf dem Acker war ja kein Kurzpassspiel möglich“: Versuch des Spielmachers, die 0:4-Pleite beim Tabellenletzten zu entschuldigen.
„Die wissen jetzt auch wieder, wo sie stehen“: Wieder der Spielmacher, eine Woche nach dem 2:1 gegen den zuvor zwei Mal in Folge ungeschlagenen Vorletzten.
„Schiri, das war mein erstes Foul“: Fassungsloser Ausspruch des Verteidigers, nachdem er für das wüste Einsteigen an der Mittellinie die Gelbe Karte gesehen hat.
„Ball, nur Ball“: Alternativer Ausspruch nach dem wüsten Einsteigen an der Mittellinie. Untermalt mit einer Geste, die einen Ball symbolisiert.
Autor/-in: Sebastian Schlichting