Ex-Profi Seitz: Rückkehr nach Aschaffenburg

Der 39-jährige Jochen Seitz, früher u.a. für den VfB Stuttgart und Schalke 04 am Ball, ist Nachfolger von Jürgen Baier als Coach von Viktoria Aschaffenburg. Nach dem kurzfristigen Abschied von Francisco Copado übernimmt vorerst der Sportliche Leiter Stefan Kerle den Trainerposten beim FC Gundelfingen. Sebastian Mähr vom FV Ravensburg beißt auf die Zähne und spielt trotz doppeltem Bänderriss im Sprunggelenk und mehr - hier das Wichtigste aus Deutschlands Oberligen.

Rückkehr nach 20 Jahren: In der Bayernliga Nord haben die Verantwortlichen von Viktoria Aschaffenburg auf die sportlichen Misserfolge reagiert und Trainer Jürgen Baier entlassen. Mit 15 Punkten aus den ersten zehn Spielen blieb der 58-Jährige deutlich hinter den eigenen Ansprüchen zurück, verlässt den Verein auf dem siebten Tabellenplatz. Der bittere Abstieg aus der Regionalliga Bayern samt Relegationsniederlagen gegen den TSV 1860 Rosenheim (0:0/0:1) und die SpVgg Bayern Hof (1:2/1:2) musste im Sommer weggesteckt werden. Ein prominenter Nachfolger wurde bereits gefunden. Mit Ex-Bundesligaprofi Jochen Seitz, der in seiner Laufbahn unter anderem für den VfB Stuttgart und den FC Schalke 04 am Ball war, kehrte ein alter Bekannter nach exakt 20 Jahren zur Viktoria zurück. Der heute 39-jährige A-Lizenzinhaber, der seine Karriere als Aktiver zuletzt als Spielertrainer des Hessenligisten Bayern Alzenau ausklingen ließ, war in der Jugend bis 1996 für Aschaffenburg am Ball. Am Samstag (ab 15 Uhr) gibt Seitz in der Partie beim Schlusslicht VfL Frohnlach sein Trainerdebüt für die Viktoria. „Mir ist egal, ob ich gegen das Schlusslicht oder den Tabellenführer spiele: Ich will immer gewinnen“, so Seitz.

"Mir ist egal, ob ich gegen das Schlusslicht oder den Tabellenführer spiele: Ich will immer gewinnen"

Kerle folgt auf Copado: Beim FC Gundelfingen, Aufsteiger in der Bayernliga Süd , übernimmt nach dem Abschied von Ex-Bundesligaprofi Francisco Copado vorerst der Sportliche Leiter Stefan Kerle die Leitung. Copado wechselte zum Regionalliga Südwest -Aufsteiger SC Teutonia Watzenborn-Steinberg . „Die Entscheidung ist mir wirklich sehr schwer gefallen. Mit dem Angebot aus Watzenborn-Steinberg hatte ich nicht gerechnet, so dass ich mich auch nicht auf diese Situation vorbereiten konnte. Ich hatte die Mannschaft gerade erst richtig kennengelernt, wir sind als Einheit zusammengewachsen. Dennoch musste ich die Chance wahrnehmen und mich für den Wechsel in die 4. Liga entscheiden“, betonte Copado im Interview mit FUSSBALL.DE. Bis zum Winter wird jetzt Kerle den FC Gundelfingen betreuen. Kapitän René Schröder rückt als Co-Trainer nach. Das neue Trainergespann gibt am Samstag (ab 15 Uhr) gegen den Tabellenachten FC Pipinsried seinen Einstand. Dann soll die Negativserie von drei Niederlagen beendet werden.

Auf die Zähne gebissen: Schmerzen kennt Sebastian Mähr vom FV Ravensburg , Tabellendritter in der Oberliga Baden-Württemberg , wohl nicht. Der 1,97 Meter große Abwehrchef steht seit Wochen für Ravensburg auf dem Platz, obwohl er an einem doppelten Bänderriss im Sprunggelenk laboriert. Die Verletzung hatte sich der 25-jährige bereits Mitte August beim 1:1 gegen die U 23 des FC-Astoria Walldorf zugezogen, wurde zur Halbzeit ausgewechselt. Eine Woche später stand für Ravensburg das „Spiel des Jahres“ auf dem Programm. In der ersten Runde des DFB-Pokals wartete der Bundesligist FC Augsburg (0:2). „Sebastian wollte unbedingt spielen. Also haben wir das Gelenk getapet und ihn aufgestellt“, erinnert sich der Sportliche Leiter Peter Mörth im Gespräch mit FUSSBALL.DE . Seitdem beißt Mähr auf die Zähne, um seiner Mannschaft zur Verfügung zu stehen. „Unter der Woche ist er im Fitnessraum, trainiert nicht mit dem Team. Außerdem wird er täglich behandelt. So ist es möglich, dass er am Wochenende spielen kann“, erklärt Mörth, der betont: „Es ist ein doppelter Bänderriss. Schlimmer kann diese Verletzung nicht werden. Wenn er mit Tape ohne Schmerzen auflaufen kann, dann ist das kein Problem. Wir würden niemals seine Gesundheit gefährden.“

200 Euro beim Essener Derby kassieren: Um beim Stadtderby gegen den FC Kray (Sonntag, 15 Uhr) am 6. Spieltag in der Oberliga Niederrhein für eine möglichst große Kulisse zu sorgen, hat der ETB Schwarz-Weiß Essen eine besondere Aktion gestartet. Hans-Jürgen Bögel, ein Fan des Traditionsklubs und DFB-Pokalsiegers von 1959, stellte 200 Euro zur Verfügung, die am Sonntag im altehrwürdigen Uhlenkrugstadion unter allen Dauerkartenbesitzern und Käufern einer Tribünentageskarte verlost werden. Beide Essener Teams können Unterstützung gebrauchen. Während der ETB nach fünf Partien zumindest fünf Punkte auf dem Konto hat (Platz elf), wartet Regionalligaabsteiger FC Kray auch nach der Trennung von Trainer und Ex-Profi Stefan Blank noch auf den ersten Saisonsieg, ziert mit nur einem Zähler das Tabellenende.

Plum-Pause fast beendet: Daniel Beine, der in der Oberliga Niederrhein zu Saisonbeginn die Trainernachfolge von Georg Mewes beim SV Hönnepel-Niedermörmter angetreten hatte, ist nicht zu beneiden. Der 28-Jährige wartet mit seiner Mannschaft nach fünf Spieltagen noch auf den ersten dreifachen Punktgewinn. Bereits zum Saisonauftakt musste „Hö-Nie“ mit der Roten Karte von Luca Plum den ersten Nackenschlag hinnehmen. Der Rechtsverteidiger ließ sich im Spiel gegen den TSV Meerbusch (1:1) zu einer Tätlichkeit hinreißen. Der 20-Jährige wurde von der Verbandsspruchkammer für sechs Spiele gesperrt. Die Partie am Sonntag bei der SpVg Schonnebeck ist das letzte Spiel, bei dem Plum noch zuschauen muss. „Wir müssen jetzt langsam Siege einfahren, um nicht in einen Abstiegsstrudel zu geraten“, sagt Daniel Beine im Gespräch FUSSBALL.DE .

Schrank bleibt auf der Bank: Der TSV Marl-Hüls , Tabellenführer in der Oberliga Westfalen , hat den bis Sommer 2017 laufenden Vertrag mit Trainer Michael Schrank bis 2018 verlängert. Der 50-jährige Fußball-Lehrer hatte den TSV vor etwas mehr als zwei Jahren übernommen. In der ersten Saison gelang der Aufstieg aus der Westfalenliga in die Oberliga, es folgte der souveräne Klassenverbleib als Tabellenneunter. Nach vier Partien der aktuellen Saison stehen für die noch ungeschlagenen Marler drei Siege und ein Remis zu Buche. „Der erste Platz in der Oberliga macht mich zwar stolz. Aber es ist nur eine schöne Momentaufnahme“, tritt Schrank auf die Euphoriebremse.

Glück im Unglück: Tief durchatmen konnte jetzt Mittelfeldspieler Jens Kirchner von Borussia Neunkirchen aus der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar . Der 27-Jährige hat sich im Gastspiel beim Aufsteiger SV Morlautern (0:3) „nur“ einen Muskelfaserriss zugezogen, muss knapp drei Wochen pausieren. Kirchner war bereits nach 23 Minuten verletzt ausgewechselt worden. „Ich hatte gleich das Gefühl, dass es zumindest nichts Gravierendes ist“, so Kirchner, der schon zwei Kreuzbandrisse erlitten hatte, gegenüber FUSSBALL.DE .

Bäumchen wechsle dich: Robert Fröhling hat sein Traineramt beim SV Victoria Seelow in der NOFV-Oberliga Nord kurzfristig beendet. Fröhlich ist nun für den Ligakonkurrenten 1. FC Frankfurt (Oder) tätig, folgt dort auf Michael Pohl. Neuer Trainer in Seelow ist Sebastian Jankowski. Der 35-jährige Routinier ist bei der Victoria bereits seit mehr als zwölf Jahren am Ball, bestritt in dieser Spielzeit alle drei Partien über die volle Distanz und wird auch weiterhin als Spielertrainer aktiv sein. Jankowski verfügt über die DFB-Trainer-B-Lizenz und steht kurz vor dem Erwerb der A-Lizenz. Das erste Wiedersehen mit Ex-Trainer Fröhling gibt es am Sonntag, 11. November, (ab 13.30 Uhr). Dann tritt Seelow beim 1. FC Frankfurt an.

Kinderlachen garantiert: Der FC International Leipzig aus der NOFV-Oberliga Süd ließ jetzt viele Kindergesichter strahlen. Drei Spieler nahmen am Internationalen Sport- und Bewegungsfest im Leipziger Osten teil. Unter dem Motto „Bewege dich und bewege andere“ beteiligten sich die Akteure von Trainer Heiner Backhaus an vielen sportlichen Aktionen. Außerdem richteten die Leipziger Kicker ein Torwandschießen aus. Für alle kleinen Besucher gab es bei einem Treffer ein T-Shirt des FC International Leipzig zu gewinnen. „Bewegung ist wichtig und bringt zusammen. Viele Kinder aus verschiedenen Ländern haben etwas gemeinsam unternommen. Solche Aktionen verbinden. Das wollten wir unterstützen“, so die beiden Leipziger Offensivspieler Ladule Lako Losarah und Nico Dörrlamm.