Vereinswechsel: Das musst du wissen!
Sommerzeit ist Transferzeit: Das ist im Amateurfußball nicht anders als in der Bundesliga. Hier gibt's die wichtigsten Fragen und Antworten zum Vereinswechsel.
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Eine kunterbunte Mannschaft: Die D-Jugend vom FC Veddel United. [Foto: Jensen]
Im Trikot des FC Veddel United sind alle gleich: Beim Verein aus dem Hamburger Stadtteil kicken in sieben Juniorenmannschaften mehr als 100 Kinder, die aus 21 verschiedenen Nationen stammen, beispielsweise aus der Türkei, Somalia, Syrien und Afghanistan. Besonders die Kameradschaft der kleinen Fußballer macht den Klub stolz. Es spielt keine Rolle, aus welchem Land man stammt und ob man ein Flüchtling ist oder nicht.
Freudestrahlend erscheinen die Kinder beim Training. Die Schule haben sie hinter sich gebracht. Nun möchten sie Fußball spielen, Spaß haben und sich austoben. Der Hamburger Fußballverein FC Veddel United ist ihre zweite Familie - auch wenn die Kinder ganz unterschiedlicher Herkunft sind. Die mehr als 100 Kinder, die sich auf die sieben Jugendmannschaften aufteilen, stammen aus 21 verschiedenen Nationen. Sogar fünf Flüchtlinge aus Somalia, Syrien und Afghanistan zählen dazu. “Der Ausländeranteil in Veddel ist sehr groß. Das zeigt sich auch in unserem Verein”, verrät Selcuk Cukadar, der gemeinsam mit seinem Bruder Sedat den Fussballclub führt.
"Ich möchte einfach sicherstellen, dass jedes Kind garantiert zweimal die Woche mit einem vollen Magen nach Hause geht"
Die beiden fußballbegeisterten Türken sind selber auf der Veddel aufgewachsen. Der zentral gelegene Stadtteil gilt als sozialschwach. Die Arbeitslosenquote ist hoch, das Freizeitangebot für Kinder und Jugendliche gering. „Ich habe früher auch hier Fußball gespielt. Damals gab es aber kein richtig organisiertes Training. Niemand hat sich für uns interessiert“, erinnert sich der 35-jährige Selcuk. „Wir wollten nicht, dass die Kinder draußen nur herumhängen und Mist bauen. Wir haben einen Verein gegründet, damit sie Fußball spielen können und wir ein Auge auf sie haben.“ Die Vereingeschichte begann im Jahre 2012 mit lediglich acht Kindern - damals noch unter der Zugehörigkeit des türkischen Fußballvereins Vatan Gücü. 2013 wurde der FC Veddel United als eigenständiger Verein registriert. Die Freude am Sport ist groß. „Selbst wenn kein Training ist, sind die Kinder den ganzen Tag auf dem Fußballplatz. Die haben einfach nichts anderes als den Fußball“, weiß Selcuk Cukadar.
Für Selcuk Cukadar ist der FC Veddel United eine Herzensangelegenheit. Jedes Kind wird herzlich aufgenommen und gut umsorgt. Speziell das Beispiel mit den Flüchtlingen zeige, wie sehr der Fußball bei der Integration helfen kann: „Die kommen vom Krieg hierher und haben nichts, finden bei uns aber so etwas wie eine Familie. Die spielen mit Gleichaltrigen und haben Spaß. Außerdem verbessern sich ihre Deutsch-Kenntnisse“ Die Cukadar-Brüder fühlen sich für jedes Mitglied verantwortlich. Dementsprechend beunruhigt sind sie, wenn es einigen Kindern an Grundsätzlichem fehlt. Als beim Fußballtraining ein Kind mit Kreislaufbeschwerden zusammenbrach, weil er nicht genug gegessen hatte, stellte sich der gelernte Koch selber hinter den Herd.
Seitdem bereitet er zweimal die Woche nach jedem Nachmittagstraining ein warmes Essen zu. Der Veddeler Stadtteilbeirat unterstützt diese Aktion finanziell. Doch die 8.000 Euro im Jahr reichen längst nicht aus, um jedes Mal 100 Kinder satt zu bekommen. Daher müssen die Vereinsvorsitzenden privates Geld hinzuschießen. Dabei sind Selcuk und sein Bruder Sedat, der bei der Stadtreinigung arbeitet, keinesfalls reiche Menschen. „Ich möchte einfach sicherstellen, dass jedes Kind garantiert zweimal die Woche mit einem vollen Magen nach Hause geht“, erklärt er. Umso bedauerlicher, dass die Unterstützung der Stadt laut Cukadar im Jahre 2017 eingestellt wird. Dringend wird nach weiteren Sponsoren gesucht. Auch fleißige Helfer sind jederzeit willkommen. „Manchmal kochen oder backen einige Eltern zu Hause etwas und bringen dies vorbei. Das hilft mir natürlich sehr“, erzählt er.
Am Wochenende begleiten die zehn ehrenamtlichen Trainer ihre Vereine zu den Spielen. Besonders die Heimspiele sind Festtage. Alle Jugendmannschaften bestreiten dann hintereinander ein Ligaspiel. „Dann ist richtig viel Betrieb“, sagt Selcuk Cukadar lachend. „Ich bin meist um 8 Uhr morgens auf dem Platz und irgendwann um 19 Uhr wieder zu Hause.“ Die strahlenden Gesichter der Kinder und Jugendlichen entschädigen für die Anstrengungen. Besonders die Kameradschaft der kleinen Kicker macht ihn stolz. Denn im Trikot des FC Veddel United sind alle gleich. Aus welchem Land man stammt, ob man ein Flüchtling ist oder nicht, spielt hier keine Rolle. In diesem Punkt sind die Kinder manchen Erwachsenen einiges voraus.
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