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Integration |04.11.2015|09:00

Egelsbach: Fußballdeutsch für Flüchtlinge

Die Flüchtlinge in Egelsbach lernen deutsche Fußballvokabeln. [Foto: Getty Images]

Wenn hunderttausende Menschen aus Angst um ihr Leben, ihre Familien, aus Not und existenzieller Sorge ihre Heimat verlassen und nach Deutschland flüchten, berührt das auch den Fußball. In jeder Liga, fast in jedem Verein. Ein Klub, der mit gutem Beispiel vorangeht, ist die SG Egelsbach aus Hessen. Dort lernen Flüchtlinge im Sprachunterricht deutsche Fußballvokabeln.

„Mit der Hecke“, sagen mehrere gleichzeitig. Sehr ernst und sorgsam sprechen sie die drei deutschen Worte aus: „Mit der Hecke." Adam Ali, 34, kam vor etwas mehr als einem Jahr aus Somalia nach Deutschland. Der hochgewachsene Afrikaner trägt sichtbar stolz das weiße WM-Trikot der Mannschaft. Ahmed, 30, viel Haargel in den schwarzen Locken, war Polizist im Nordirak. Adam aus Ostafrika, Ahmed aus Mosul und vierzehn andere Flüchtlinge - aus Äthiopien, Syrien, Eritrea, Somalia, dem Irak – sitzen hier dichtgedrängt im Schankraum der SG Egelsbach . Es ist Freitagabend. Zweite Unterrichtstunde. Sie lernen deutsche Fußballvokabeln. Gerade hat Michael Walz, Lehrwart beim Hessischen Fußballverband, nochmal das Wortfeld „Fuß“ repetiert. Alles haben sie noch gewusst: „Spann“, „Außenrist“, „mit der Seite“. Nur als Walz auf die Ferse deutet, liegen sie falsch.

"Anfangs wollten wir einfach nur Begegnungen schaffen. Mittlerweile wollen wir Flüchtlinge befähigen, sich selbst im Verein einzubringen"

In der Region kennt man den Ort wegen seines Motorsportflughafens. Die SG Egelsbach ist der größte Verein im Kreis Offenbach. Lothar Buchmann coachte hier. Aktuell rangieren die ersten SGE-Herren im Mittelfeld der Kreisoberliga . Und man kooperiert mit der Christlichen Flüchtlingshilfe, die 1989 gegründet wurde, als die Zahl der Asylanträge erstmals dramatisch nach oben schnellte. Für die Unterbringung erwarb die Christliche Flüchtlingshilfe Egelsbach Erzhausen (CFEE) drei Häuser. Dann meldete sich der örtliche Fußballklub. Wie in Egelsbach, so vielerorts.

„Wir wussten, dass wir ein wichtiges Thema anpacken. Aber was seit März passiert ist, überrascht uns schon“, sagt Eugen Gehlenborg. Der Niedersachse verantwortet die Sozialprojekte des DFB. Im Frühjahr begann 1:0 für ein Willkommen mit einer Pressekonferenz in Berlin. Jeden Verein, der Flüchtlinge zum Fußballspielen einlädt, wird unterstützt. Die Umsetzung leistet die DFB-Stiftung Egidius Braun . Aydan Özoğuz, Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, der DFB und die Nationalmannschaft stellten 600.000 Euro über zwei Jahre zur Verfügung. Im Sommer schossen die UEFA und Özoğuz jeweils weitere 50.000 Euro dazu. Im Oktober wurde die Initiative seitens des DFB bis ins Jahr 2019 verlängert. Das Volumen wächst, die Nachfrage auch. „Unsere Mitarbeiter bei der Braun-Stiftung sind seit Monaten exklusiv mit dieser Kampagne beschäftigt“. Alle Anfragen werden schnell und unbürokratisch bearbeitet. Für Ende Oktober erwartete Gehlenborg den 1.000. Verein – und so kam es.

Auch auf FUSSBALL.DE haben wir über Amateurvereine berichtet , in denen Ehrenamtler helfen, neu angekommenen Menschen das heimisch werden etwas leichter zu machen. Über Ballsport Eversburg etwa, über die Mainzer Weltfußballer von FC Ente Bagdad , über SG Eintracht Sirnau , wo drei Flüchtlinge aus Gambia aufgenommen wurden, oder über den 19-jährigen Afrikaner Cellou Diallo , der in der Regionalliga West beim SV Rödinghausen spielt. Flucht und Ankunft – das ist eben auch ein großes Fußballthema. Auch in Egelsbach.

Flüchtlinge sind dieser Tage auch ein wenig Popstars. Eine Universitätsreferentin verfolgt die Vokabelstunde in Egelsbach, sie will das Projekt evaluieren. Eine Sozialstiftung hat einen Fotografen geschickt. Zwei Afrikaner schauen auf die Taktiktafel, als mache man ein Foto in der Kabine vor dem Spiel. Alle sind immer sehr höflich. Es ist wie der erste Privatbesuch beim neuen Kollegen. Man lobt den wunderschönen Ausblick von der Terrasse. Der Kollege lobt den mitgebrachten Wein. Man lacht etwas zu viel. Das gehört dazu beim Kennenlernen. Auch an diesem Abend in Egelsbach.

Trotz Unsicherheiten, trotz Fehlern, die begangen werden: das Engagement aus der Mitte des Fußballs entlastet Kommunen im ganzen Land. Die Flüchtlingsorganisation der Vereinten Nationen betont, dass Sport Flüchtlingen hilft, Verluste und Traumata zu überwinden. Der Fußball kann etwas Leichtigkeit zurückzubringen. Auch die enge Verbindung von Bewegungs- und Sprachentwicklung ist belegt. Gerade für Kinder geflüchteter Familien ist die Aufnahme im Fußballverein von langfristig nachwirkendem Vorteil. In der pausenlosen 360-Grad-Berichterstattung blitzen immer wieder einige Namen auf. Namen von der Fußballbasis: Heinz Maintok von Blau-Weiß Sedlitz. Frederik Böna vom FSV Dornberg. Welcome United beim SV Babelsberg. Thomas Geiß von der SG Egelsbach.

Der 48-jährige Geiß zählt zu den Ehrenamtlern hierzulande, die schon deshalb kein Geld bekommen, weil ihr Handeln sowieso unbezahlbar bleibt. Neun Jahre leitete er den Egelsbacher Jugendfußball, anfangs waren es sieben, als er aufhörte 20 Nachwuchsteams. Jetzt also erklärt er gemeinsam mit dem HFV-Lehrwart jungen Flüchtlingen den Unterschied zwischen Hacke und Hecke. Freitagabend – da lassen viele die Arbeitswoche beim Joggen ausklingen, gießen den Garten oder stellen das Bier fürs abendliche Bundesligaspiel kalt. Aber um 21.30 Uhr, wenn der Sprachunterricht endet, gönnt sich Geiß immer noch keinen Feierabend. Dann organisiert er den Mitternachtsfußball für Flüchtlinge.

Geiß gründete mit dem Projekt „Sport & Flüchtlinge“ der Sportjugend Hessen das Flüchtlingsteam „Refugees United“. Sein Antrieb sind die Menschen ein anderer. „‘Endlich habe ich einen Termin. Endlich komme ich auf andere Gedanken. Endlich denke ich nicht mehr ans den Tod‘, das sagen mir die Flüchtlinge“, erzählt Geiß. Der Fußball als Fluchtweg aus der Sprachfalle. Aus der Eintönigkeit und Isolation der Unterkunft. Geiß weiter: „Anfangs wollten wir einfach nur Begegnungen schaffen. Mittlerweile wollen wir Flüchtlinge befähigen, sich selbst im Verein einzubringen.“

Ahmed erinnert sich. Zehn Tage wüteten die Kämpfe um Mosul, dann hatten die IS-Truppen die nach Bagdad zweitgrößte Stadt des Irak besetzt. Seine Familie sei sehr wohlhabend gewesen, erzählt Ahmed, als kleiner Junge habe er immer die neuen Trikots für seine Fußballmannschaft gekauft. Er wurde Polizist. „Als die IS einmarschierten, wollten die mich töten. Nur wegen meines Berufs.“ Ein paar Tage später habe er seine Eltern von unterwegs angerufen, sie sagten nur „Komm nicht mehr nachhause, es ist zu gefährlich.“ Am 10. Juni 2014 begann seine Flucht.

Die Sprache ist der Schlüssel

Noch zweimal sollte er gerade so mit dem Leben davonkommen. Er flüchtete nach Tal Kaif, in eine kleine Ortschaft nördlich von Mosul, Steinhügel heißt das übersetzt. Ein Anruf warnte ihn vor anrückenden IS-Kämpfern. Dann saß er mit 20 anderen Irakern in der Türkei. Einer bezahlte ihm das Honorar für den Schlepper, 12.000 Euro, erzählt Ahmed. Griechenland war eine Zwischenstation. „Abends schauten wir im Fernsehen die WM-Spiele.“ Am 6. August 2014 schließlich kam er im Land des Weltmeisters an, in Braunschweig. Die ersten drei Tage und Nächte verbrachte er in einer Halle mit 70 anderen Flüchtlingen. Dann die nächste überfüllte Unterkunft, immer nur Notbehelfe. Ahmed stammt aus einer großen Familie: sieben Brüder und drei Schwestern. Einen Bruder hatte Al-Qaida Jahre zuvor umgebracht. Nun erhielt er die schlimme Nachricht: der IS hatte einen weiteren seiner Brüder getötet. Der Tod des Bruders, die gefühlte Perspektivlosigkeit – kurz wurde es zuviel. Nachdem er in eine Unterkunft in Maintal-Bischofsheim verlegt wurde, kam die Einladung zum Fußball. „Sie sind auf mich zugekommen. Ich wäre nie dorthin gegangen“, erzählt Ahmed. Die Sprache sei der Schlüssel zu allem gewesen, heute hat er ein eigenes Zimmer und ein eigenes Einkommen. Am Anfang seiner Rückkehr ins Leben aber stand der Fußball.

Bei der Industrie- und Handelskammer hat er gerade eine Ausbildung zum Kaufmann mit Schwerpunkt Büromanagement begonnen. Schiedsrichter will er auch werden. Doch zuerst müssen die Fußballvokabeln sitzen. Das nächste Fallbeispiel zeigt drei Bälle beim Gegner, nur einen bei uns. „Jetzt machen wir ein Tor. Wie nennt man das?“, fragt der HFV-Lehrwart. Ahmed meldet sich. Mit einem breiten Lachen antwortet er: „Das nennt man Anschlusstreffer.“

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