Im pinken Kleid: Fußballer feiern Darts-WM

Der Kapitän des Bonner SC verfolgt das Finale der Darts-WM im Ally Pally im rosa Kleid. Vier Brasilianer verzücken zwei hessische Provinzklubs. Knipser Rödl gelingen 40 Buden in 14 Spielen. Nicht-Alltägliches aus dem deutschen Amateur-Alltag in unserer Rubrik Kurzpass kurios.

Rosa Outfit bei Darts WM-Finale

Im Finale der Darts-WM wurde am Montagabend allerlei Unterhaltung geboten. Dafür sorgte zum einen natürlich die beeindruckende Performance von Michael van Gerwen, der sich mit einem 7:3 über Gary Anderson zum neuen Weltmeister krönte. Zum anderen machte ein Flitzer mit dem Klau des WM-Pokals auf sich aufmerksam. Und auch ein Regionalliga-Fußballer vom Bonner SC hatte seinen Auftritt: Ricardo Retterath. Der Spielführer des Tabellenzehnten aus der West-Staffel tauchte in einem gewagten Dress im Alexandra Palace in London, dem legendären Ally Pally, auf. Und weil der 25-Jährige mit seinem rosa Kleid vom deutschen TV-Sender Sport1 entdeckt wurde, blieb er auch seinen Teamkollegen nicht verborgen. Bonns Topstürmer Lucas Musculus richtete via Twitter auch gleich einen Gruß in Richtung Retterath. „Liebe Grüße an das Pinke Glücksbärchi – den Capitain des Bonner SC ! Die ganze Mannschaft schaut das Finale !“ Damit gilt es als gesichert, dass der Kapitän wohl noch öfter an seinen Besuch im Ally Pally, wo auch die Bundesliga-Profis Julian Schieber und Alessandro Schöpf die Duelle verfolgten, erinnert wird …

„Samba-Fußball“ in Hessen

Brasilianer und Fußball? Das passte irgendwie schon immer. Nicht umsonst sind die Südamerikaner mit fünf Triumphen der Rekordhalter in Sachen WM-Titel. In diesen Genuss der fußballerischen Klasse kamen nun auch zwei hessische Amateurklubs. Sowohl beim RSV Weyer in der Gruppenliga als auch beim VfL Eschhofen in der Kreisoberliga glänzten Gastspieler aus Brasilien. In Weyer waren es der 25-jährige Rodrigo Pyerre Correra de Souza und der 23 Jahre alte Bruno Cosmo dos Santos Ananias, die die Zuschauer mit ihrer Ballkunst begeisterten. In Eschhofen entpuppten sich Carlos Vilmar da Silva Rodrigues und der zehnfache Torschütze Pablo Alfonso Oliveira Rosendo als echte Verstärkung. „Die sind uns quasi zugelaufen“, sagte Gerd Stillger, Vorstand Sport in Eschhofen, in der Nassauischen Neuen Presse über seine Exoten. „Natürlich haben uns die Brasilianer in unserer prekären Situation im Spätsommer enorm weitergeholfen.“ In Zukunft müssen beide Klubs wohl aber wieder ohne ihre Edeltechniker auskommen. Bei allen vier Südamerikanern läuft dieser Tage die Aufenthaltsfrist ab.

40 Buden in 14 Spielen

Wenn es läuft, dann läuft es. Stürmer Oliver Rödl ist in der ersten Halbserie nahezu alles vor dem Tor gelungen. 40 Treffern nach 14 Spielen sprechen eine deutliche Sprache, womit der Fußballer vom FC Loppenhausen momentan der beste Torjäger Schwabens ist. Die Torexplosion scheint auch an einem negativen Erlebnis der Vorsaison zu liegen. Der verpasste Aufstieg nach der Niederlage im entscheidenden Relegationsspiel gegen den FC Füssen 2, habe schwer an ihm genagt, erzählte Rödl der Augsburger Allgemeinen : „Ein Jahr Arbeit war plötzlich umsonst, der Aufstieg war das erklärte Ziel. Diesen Frust hat er nun mittlerweile verdaut und liefert Höchstleistungen ab. Gleichzeitig hat Rödl damit natürlich auch einen großen Anteil an der Herbstmeisterschaft in der B-Klasse im Kreis Allgäu. Und damit besteht nun die Chance, vielleicht doch noch einen Aufstieg zu feiern.