Uerdingens Enfant terrible, der frühere Bundesligaprofi Mo Idrissou, unterstützt das Benefizturnier von UNICEF, Lok Leipzig muss länger auf das brisante Gastspiel in Erfurt warten, der SV Eichede verliert mal wieder zu Hause und mehr - hier das Wichtigste aus Deutschlands Oberligen auf einen Blick.
Kicken mit Kindergarten-Team: Der KFC Uerdingen 05, Aufstiegsaspirant in der Oberliga Niederrhein unterstützt das traditionelle Benefizturnier von UNICEF Deutschland, das am 2. Juli auf der Sportanlage des FC St. Hubert in Kempen zu Gunsten krebskranker Kinder stattfinden wird. Die „Rheinkickers Uerdingen“ - gebildet aus den Kindergärten St. Peter und St. Nikolaus in Krefeld-Uerdingen - werden von Kerstin Fliß, Mitglied des KFC-Jugendvorstands, auf das Turnier vorbereitet. Dabei erhält die lizenzierte Trainerin auch prominente Unterstützung. Der frühere Bundesligaspieler Mohamadou „Mo“ Idrissou und Kris Thackray haben ohne zu Zögern ihre Bereitschaft erklärt, das Projekt mit zu begleiten. „Als ich erfahren habe, dass der KFC sich dieses Jahr bei dem Turnier zu Gunsten krebskranker Kinder engagiert, habe ich sofort angeboten zu helfen“, sagt „Mo“ Idrissou. „Kinder sind unsere Zukunft - egal ob beim Fußball oder abseits des Sportplatzes. Daher ist es für mich selbstverständlich, mich für das UNICEF-Projekt einzusetzen“, ergänzt Kris Thackray.
Gelungener Test gegen Union: Für Hertha 03 Zehlendorf, Tabellenführer in der NOFV-Oberliga Nord , stand während der Länderspielpause mit dem Testspiel gegen den Zweitligisten 1. FC Union Berlin (2:5) ein Highlight auf dem Programm. Dabei überprüften die Zehlendorfer - für den Fall, dass es mit dem Aufstieg in die Regionalliga klappt - schon einmal ihre Tauglichkeit bei Großveranstaltungen. Viele freiwillige Helfer aus Reserve, Senioren, Altliga, Frauen und E-Junioren sorgten für einen reibungslosen Ablauf. Die beiden Treffer für den Oberligisten erzielte Kapitän Burak Mentes innerhalb von drei Minuten (70./73). Für die „Eisernen“ waren Kenny Prince Redondo (2), Collin Quaner, Damir Kreilach und Sören Brandy erfolgreich.
Lok-Gastspiel verschoben: In der NOFV-Oberliga Süd wurde die für Dienstag angesetzte Partie zwischen der U 23 von Rot-Weiß Erfurt und dem Spitzenreiter 1. FC Lokomotive Leipzig , das im großen Erfurter Steigerwaldstadion stattfinden sollte, „aufgrund von bauorganisatorischen Abläufen“ abgesetzt. Ein neuer Termin steht noch nicht fest. Das Steigerwaldstadion befindet sich aktuell im Umbau. Allerdings hat die Partie gegen Lok Leipzig auch eine ganz besondere Vorgeschichte. In der vergangenen Saison hatte der einstige Europapokalfinalist aus Leipzig (1987 gegen Ajax Amsterdam 0:1) am letzten Spieltag in Erfurt die mögliche Teilnahme an der Aufstiegsrelegation verspielt. Beim Stand von 2:0 für die Gastgeber stürmten 50 vermummte Leipziger Chaoten eine Viertelstunde vor Schluss das Spielfeld und schlugen auf Ordner, Spieler und Betreuer ein. Die Partie musste abgebrochen werden und wurde später für Rot-Weiß Erfurt gewertet.
Gemeinde gewährt Zuschuss: Der SV Pullach, der in der Bayernliga Süd um die Meisterschaft mitspielt, würde für den Fall des Aufstiegs Unterstützung von der Gemeinde erhalten. Weil die SVP-Spielstätte die bestehenden Vorgaben für die Regionalliga Bayern nicht erfüllt, genehmigte der Gemeinderat einen Zuschuss von 30.000 Euro, um gegebenenfalls ein Stadion anmieten zu können, das den Regularien entspricht. Gefordert wird vom Bayerischen Fußballverband (BFV) unter anderem eine Tribüne für 2500 Zuschauer. Davon müssen mindestens 100 Plätze überdacht sein. Auch ein umzäunter Gästeblock für mindestens 250 Anhänger gehört zu den Vorgaben. Außerdem muss die Spielstätte auch über erweiterte Fluchtwege und einen überdachten TV-Hochsitz verfügen.
Eichedes Pokaltraum geplatzt: Der SV Eichede , Spitzenreiter in der Schleswig-Holstein-Liga , hat den möglichen Einzug in die erste Runde des DFB-Pokals verpasst. Im Verbandspokal-Halbfinale musste sich die Mannschaft von Trainer Oliver Zapel dem Nord-Regionalligisten ETSV Weiche Flensburg 0:1 geschlagen geben. Es war die erste Heimniederlage seit fast einem halben Jahr. Im September 2015 hatten die „Bravehearts“ zuletzt vor eigenem Publikum gegen den Aufstiegskonkurrenten Eutin 08 (0:1) verloren. Pech für Eichede: Mit Angreifer João Correia und Top-Torjäger Ian Prescott Claus (beide Kreuzbandriss) sowie dem angeschlagenen Offensivspieler Marco Schubring fehlten drei Leistungsträger. Im Finale (28. Mai) kämpfen nun die beiden Regionalligisten VfB Lübeck und Weiche Flensburg um den Einzug in den DFB-Pokal.
Paloma trennt sich von „Flügelflitzer“: Der USC Paloma , Tabellenvorletzter in der Oberliga Hamburg, hat sich von Angreifer Milos Ljubisavljevic getrennt. Damit endet gerade einmal achteinhalb Monate nach seiner Verpflichtung das Kapitel für den 24-jährigen „Flügelflitzer“ beim USC. Der ehemalige Regionalliga-Spieler des VfR Neumünster kam im vergangenen Sommer mit großen Vorschusslorbeeren und wurde dem Publikum als „Königstransfer“ verkauft. In seinen 19 Einsätzen erzielte Ljubisavljevic lediglich drei Tore für die „Tauben“.
Mann-O-Mann - Wadenbeinbruch: Tabellenführer Wuppertaler SV , der sich nach dem 2:0-Auswärtserfolg bei der U 23 von Rot-Weiß Oberhausen weiter auf Aufstiegskurs befindet, muss im Saisonendspurt der Oberliga Niederrhein ohne seinen Kapitän Gaetano Manno auskommen. Der 33-jährige Routinier zog sich in der Partie bei den „Kleeblättern“ einen Wadenbeinbruch zu und wird voraussichtlich zwei Monate ausfallen.
„Wunderheilung“ bei Zdebel-Elf: Beim jüngsten 3:1-Erfolg über den FC Blau-Weiß Friesdorf in der Mittelrheinliga saß Angreifer Celal Kanli beim Tabellenzweiten SV Bergisch Gladbach noch mit eingegipsten Bein auf der Bank und drückte die Daumen. Die erste Diagnose „Verdacht auf Wadenbeinbruch“ bestätigte sich beim 21-Jährigen allerdings nicht. Deshalb könnte Kanli (acht Tore bei 18 Treffern in dieser Saison) schon bald wieder für Bergisch Gladbach auflaufen. Trainer und Ex-Bundesligaprofi Thomas Zdebel kann außerdem wieder auf Innenverteidiger Andreas Dreiner (nach überstandener Schulterverletzung) zurückgreifen.
Rhynern setzt auf Quartett: Der SV Westfalia Rhynern aus der Oberliga Westfalen hat die Verträge mit Tim Neumann, Gerrit Kaiser, Felix Böhmer und Torwart Alexander Hahnemann verlängert. Das Quartett wird damit auch in der kommenden Spielzeit für die Hammer Vorstädter auflaufen. Außerdem wird Trainer Björn Mehnert, früher für Borussia Dortmund in der Bundesliga am Ball, in der kommenden Saison auch weiterhin von seinem Co-Trainer Rafal Krumpietz unterstützt. Linksverteidiger Markus Maier wird den Verein dagegen verlassen. Er wird sich dem Landesligisten BSV Menden anschließen.