Trainerlegende Otto Rehhagel bei SW Essen

Otto Rehhagel stattet der Jugendabteilung des ETB Schwarz-Weiß Essen einen Besuch ab. Eintracht Trier dreht in der Nachspielzeit noch die Partie gegen den SV Morlautern und lässt die Zuschauer unweigerlich an das Champions-League-Endspiel 1999 zwischen Bayern München und Manchester United denken. Zudem hat sich der SSV Merten von seinem langjährigen Trainer getrennt. Die wichtigsten Meldungen aus Deutschlands Oberligen.

„König Otto“ bei ETB:  Trainerlegende Otto Rehhagel, der 2004 als Trainer mit Griechenland sensationell Europameister wurde und in der Bundesliga unter anderem den 1. FC Kaiserslautern in der Saison 1997/1998 als Aufsteiger zur Deutschen Meisterschaft führte, hat nicht nur für seinen langjährigen Verein Rot-Weiss Essen , sondern für den gesamten Fußball in seiner Heimatstadt ein Herz. So machte „König Otto“ jetzt sein Versprechen wahr und stattete der Jugendabteilung des ETB Schwarz-Weiß Essen einen Besuch ab. Der gebürtige Essener gab den Nachwuchskickern, deren erste Mannschaft in Oberliga Niederrhein nach dem 1:1 gegen den VfR Krefeld-Fischeln Platz neun belegt, wichtige Tipps. Trainerlegende Rehhagel riet den jungen Talenten vom Uhlenkrug, vor allem die Grundtechniken - Passen, Schießen, Ballannahme, Kopfball - intensiv zu trainieren. Der 79-Jährige stand nach der Trainingseinheit für zahlreiche Fotos bereit und legte den U 11-Spielern und deren Eltern das Motto „Ohne Fleiß kein Preis“ ans Herz.

Erinnerungen an ein legendäres Finale:  Die Zuschauer im Trierer Moselstadion fühlten sich an das Champions-League-Endspiel von 1999 erinnert, das der FC Bayern München in Barcelona nach 1:0-Führung durch zwei Gegentore in der Nachspielzeit gegen Manchester United noch 1:2 verlor. Ähnlich lief es jetzt in der Oberliga Rheinland-Pfalz. Bis zur 90. Minute führte der SV Morlautern bei Regionalliga-Absteiger Eintracht Trier 1:0 - und ging am Ende doch als Verlierer vom Platz. Erst verwandelte Dominik Kinscher (90.) einen Freistoß, dann wuchtete Luca Sasso-Sant (90.+3) einen Kopfball zum nicht mehr für möglich gehaltenen Ausgleich in Morlauterns Maschen. „Nach dem 1:1 haben wir noch einmal Feuer gefangen und sind klasse zurückgekommen. Das spricht für unsere Qualität“, meinte Eintracht-Trainer Daniel Paulus nach der Aufholjagd und dem Sprung auf Platz fünf. Die lange Nachspielzeit war übrigens durch eine Kopfverletzung von Felix Fischer zustande gekommen. Der erst 19 Jahre alte defensive Mittelfeldspieler musste mit zwei Cuts ins Krankenhaus gebracht werden.

Zweitligist unterstützt Plauen:  Auf prominenten Besuch aus der 2. Bundesliga darf sich der VFC Plauen freuen. Der finanziell nicht auf Rosen gebettete Klub aus der NOFV-Oberliga Süd empfängt während der bevorstehenden Länderspielpause am Samstag, 11. November (ab 13 Uhr), den FC Erzgebirge Aue zu einem Benefizspiel. Die Veilchen verzichten auf die sonst übliche Antrittsgage und wollen damit die Plauener unterstützen. Die kompletten Einnahmen aus der Partie gehen an die Vogtländer. Vor drei Jahren hatte der VFC einen Insolvenzantrag gestellt und musste den Zwangsabstieg aus der Regionalliga Nord ost hinnehmen. Jetzt gibt es erneut Engpässe, von einer Deckungslücke im Saisonetat in Höhe von 100.000 Euro ist die Rede. Sportlich läuft es allerdings ausgezeichnet. Punktgleich mit Spitzenreiter Bischofswerdaer FV (jeweils 25 Zähler) belegt der VFC Plauen den zweiten Tabellenplatz. Samstag (ab 13.30 Uhr) geht es in der Liga gegen den abstiegsbedrohten VfB 1921 Krieschow .

Aus nach fast 13 Jahren:  Der SSV Merten 1925 und sein langjähriger Trainer Frank Pleimes gehen ab sofort getrennte Wege. Das Training übernimmt Alex Halfen, der bisher schon im Trainerteam mitgearbeitet hatte. Er wird am Sonntag (ab 14.30 Uhr) in der Partie bei Borussia Freialdenhoven seinen Einstand geben. Neuer Co-Trainer wird Giuseppe Granatella, der bisher für die A-Junioren verantwortlich war. Die Zusammenarbeit zwischen dem SSV Merten und Frank Pleimes dauerte fast 13 Jahre und war durch zahlreiche Erfolge und Aufstiege gekennzeichnet. Von der Kreisliga A hatte der 47-Jährige den Klub bis in die Mittelrheinliga geführt. Nach zehn Spieltagen in dieser Saison hat der SSV allerdings erst vier Punkte auf dem Konto. "Mit dem Trainerwechsel erhoffen sich die Verantwortlichen beim SSV Merten neue und durchgreifende Impulse. Der Klassenverbleib, der höchste Priorität besitzt, soll mit aller Macht erreicht werden", teilte der Verein mit. Dabei wird Ludwig Dederichs - zumindest als Sportlicher Leiter - nicht mehr mitwirken. Er stellte sein Amt mit sofortiger Wirkung zur Verfügung. Ob er noch im Vorstand mitarbeitet, ist offen.

Westfalia sammelt für Obdachlose: Der Traditionsverein Westfalia Herne, Aufsteiger in der Oberliga Westfalen , setzt sein Engagement für Obdachlose und bedürftige Familien in dieser Saison fort. Bereits 2016 war der Hilfsorganisation „Hand in Hand für Menschen“ ein Scheck in Höhe von 1000 Euro überreicht worden. „Wir hatten in der vergangenen Saison extrem viele Platzverweise“, sagt Westfalia-Trainer Christian Knappmann: „Der Verein hatte dies zum Anlass genommen, um die Strafen aus der Mannschaftskasse für einen guten Zweck zu spenden.“ Nun wird im Rahmen des Kreispokalspiels beim benachbarten Landesligisten SV Sodingen (Samstag, 25. November) eine zweite Spendenaktion ins Leben gerufen. „Beide Mannschaften haben ihre Fanlager dazu aufgerufen, den Bedürftigen mit einer kleinen Spende etwas Gutes zukommen zu lassen“, so Ex-Profi Knappmann, der auf breite Unterstützung hofft.

Mehr als 4,5 Tore im Schnitt:  In der Bremen-Liga hat der Bremer SV den erneuten Gewinn der Meisterschaft und damit die Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur Regionalliga Nord fest im Visier. Mit dem souveränen 10:1-Kantersieg gegen das Schlusslicht ESC Geestemünde am 13. Spieltag baute der BSV seinen Vorsprung vor Liga-Neuling BSC Hastedt, der sich mit einem 1:1 beim aktuellen Verbandspokalsieger Leher TS zufriedengeben musste, bereits auf acht Zähler aus. Für den Bremer SV läuft es besonders in der Offensive rund. Schon 59-mal fand der Ball den Weg ins gegnerische Gehäuse. Das macht einen Schnitt von mehr als 4,5 Toren pro Spiel. In der Torschützenliste muss sich der bislang erfolgreichste BSV-Torschütze Philipp-Bruno Rockahr (15 Saisontreffer) dennoch mit Platz zwei hinter Joshua Brandhoff (16 Tore) vom Brinkumer SV begnügen.