Oberliga-Splitter |06.12.2015|10:15

Kurios: Zweibrücken kündigt dem ganzen Team!

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Abgang: Zweibrücken schmeißt alle Spieler raus. [Foto: Fotos imago; Collage FUSSBALL.DE]

Der SVN Zweibrücken schmeißt zum Jahresende seine komplette Mannschaft raus und sucht nun Spieler, die unentgeltlich auflaufen, der Göttinger Torwart Denny Corhs wandelt auf den Spuren von Tim Wiese und schüchtert seine Gegner ein, der TSV Marl-Hüls verliert seinen ewigen Top-Torjäger Christian Erwig an die Polizei und mehr - hier das Wichtigste aus Deutschlands Oberligen.

Alle Spielerverträge gekündigt: Der sportlich und finanziell angeschlagene SVN Zweibrücken, Schlusslicht in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar , hat sich zu einer drastischen Maßnahme entschlossen. Weil das Insolvenzverfahren aller Voraussicht nach bereits am 1. Februar eröffnet werden soll, wurden bereits sämtliche laufenden Verträge der SVN-Kicker zum Jahresende gekündigt. Die Zahlung der Spielergehälter wurden bereits seit Oktober ausgesetzt. „Wir können uns den Luxus einer bezahlten Oberliga-Mannschaft nicht leisten“, sagte der vorläufige Insolvenzverwalter Jürgen Roth gegenüber dem Pfälzischen Merkur . Obwohl bei einer Insolvenzeröffnung der Verein bereits als Zwangsabsteiger feststehen würde, soll der Spielbetrieb möglichst bis zum Saisonende aufrecht erhalten werden. SVN-Vorsitzender Richard Denger und Trainer Raphaél Laghnej wollen nun für die Rückrunde eine Mannschaft auf die Beine stellen, die bereit ist, unentgeltlich zu spielen.

Punkte am „Grünen Tisch“: Die Spvgg. Erkenschwick bekam am „Grünen Tisch“ drei Punkte zugesprochen. Das am 16. Oktober ausgefallene Meisterschaftsspiel in der Oberliga Westfalen bei SuS Stadtlohn wurde nun mit 2:0 Toren und drei Punkten für Erkenschwick gewertet. Grund: Gastgeber SuS Stadtlohn wird vorgehalten, die mögliche Austragung auf einem Ausweichplatz verhindert zu haben. Der Naturrasen-Platz war vom Schiedsrichter für unbespielbar erklärt worden. Die Stadtlohner wollten dennoch nicht auf den Kunstrasenplatz ausweichen. Deshalb wurde der Verein wegen Nichtantretens auch noch mit einem Ordnungsgeld belegt. Der SuS Stadtlohn kann die Entscheidung allerdings noch bei der Verbandsspruchkammer anfechten.

Neue Anzeigetafel: Zum letzten Heimspiel der Hinrunde in der NOFV-Oberliga Nord am Sonntag (ab 13 Uhr) gegen den 1. FC Neubrandenburg hat sich der Tabellenzweite FSV Union Fürstenwalde etwas Besonderes einfallen lassen. Kinder und Jugendliche bis zum Alter von 16 Jahren haben freien Eintritt. Außerdem gibt es für sie eine Nikolaus-Überraschung. Aber auch die zahlende Fangemeinde bekommt ein „Schmankerl“ geboten. Die neue elektronische Anzeigentafel im Friesenstadion wird offiziell eingeweiht.

Ärger in Energie umwandeln: Die 0:3-Pleite von Tabellenführer FC Nöttingen beim Freiburger FC in der Oberliga Baden-Württemberg wirbelte am vergangenen Spieltag viel Staub auf. Schiedsrichter Tobias Fritsch (Bruchsal) hatte mit Mario Bilger, Simon Frank (jeweils Rote Karte) und Torjäger Leutrim Neziraj (Gelb-Rot) gleich drei Nöttinger Spieler vom Platz gestellt. Das Trio fehlt somit am Samstag (ab 14 Uhr) zum Jahresabschluss gegen den FC 08 Villingen. Kurios: Fritsch war für die Partie im Breisgau nur eingesprungen, weil Nöttingen laut Informationen des Südkurier den ursprünglich angesetzten Unparteiischen Simon Karcher (Karlsruhe) abgelehnt hatte. Der Ärger soll jetzt in positive Energie umgewandelt werden. „Wir wollen mit einem Erfolg gegen Villingen in die Winterpause und damit den Vorsprung vor dem SSV Ulm halten“, sagte FCN-Trainer und Ex-Profi Michael Wittwer gegenüber der Pforzheimer Zeitung .

Wiedersehen für BSC-Trio: Im Auswärtsspiel in der Mittelrheinliga beim Regionalliga-Absteiger FC Hennef 05 gibt es am Sonntag (ab 14.30 Uhr) für drei Akteure des Bonner SC ein Wiedersehen mit ihrem Ex-Verein. Thomas Schmitz, Sportlicher Leiter beim BSC, war in gleicher Funktion bis 2013 in Hennef tätig. Auch die Spieler Dennis Eck und Recep Kartal haben eine FCH-Vergangenheit. Nach zuletzt drei Siegen in Folge reisen die Bonner mit viel Selbstvertrauen an. Der Rückstand auf Tabellenführer SV Bergisch Gladbach 09 beträgt nur noch einen Punkt. Mit Dominik Schröer (Kreuzbandriss), Andreas Akbari (Schien- und Wadenbeinbruch), Ricardo Retterath (Schulterverletzung) und Fabian Mager (Kreuzbandriss) stehen BSC-Trainer Daniel Zillken allerdings schon seit Wochen vier Stammspieler nicht zur Verfügung. „Wir werden uns in der Winterpause nach Neuverpflichtungen umsehen“, sagt Zillken gegenüber FUSSBALL.DE . „Die Neuen müssen menschlich und auch finanziell passen. Ablöse zahlen wir nicht.“

Statur eines Profi-Wrestlers: Denny Corhs, Torhüter beim SVG Göttingen in der Oberliga Niedersachsen , hat maßgeblichen Anteil daran, dass der Aufsteiger weiterhin ungeschlagen durch die Liga marschiert. „Denny ist eine Bank und verbreitet bei jedem Stürmer, der auf ihn zuläuft, schon durch seine Statur Angst und Schrecken“, lobt SVG-Trainer Knut Nolte den 29-Jährigen gegenüber FUSSBALL.DE . Der gelernte Automechaniker Cohrs imponiert durch seine Körpergröße von 2,03 Meter und hat die Statur eines Profi-Wrestlers. „Kaum ein Angreifer verspürt große Lust, im Strafraum gegen ihn zum Kopfball zu gehen“, so Trainer Nolte. Mit 15 Gegentreffern stellen die Göttinger hinter Tabellenführer Lupo-Martini Wolfsburg (elf) die zweitbeste Hintermannschaft.

Polizist Erwig hört auf: Der TSV Marl-Hüls wird seinen Top-Torjäger Christian Erwig verlieren. Der 31-Jährige, der Ende November seine Polizei-Ausbildung abgeschlossen hatte, wird den Verein zum Ende der Hinrunde aus beruflichen Gründen verlassen. Die künftigen Schichtdienste lassen keine regelmäßige Trainingsbeteiligung mehr zu. Exakt 50 Mal hat Erwig in der Westfalen- und in der Oberliga für den TSV getroffen, seit er im Sommer 2013 vom VfB Hüls an den Loekamp gewechselt war. Mit 27 Toren hatte er maßgeblichen Anteil am Aufstieg in die Oberliga Westfalen . Für die Partie am Sonntag (ab 14.30 Uhr) gegen den SC Roland Beckum muss Trainer Michael Schrank außerdem auf Torjäger Sebastian Westerhoff verzichten, der sich bei der jüngsten 0:3-Auswärtsniederlage beim ASC 09 Dortmund die fünfte Gelbe Karte einhandelt hatte.

Borussia bei Seitz-Klub: Der SC Borussia Fulda will in der Hessenliga seine schlechte Auswärtsbilanz von nur einem Zähler aus sieben Spielen am Samstag (ab 14 Uhr) beim FC Bayern Alzenau aufpolieren, der von Ex-Profi Jochen Seitz (VfB Stuttgart, FC Schalke 04, 1. FC Kaiserslautern) trainiert wird. Ob der ehemalige Bundesligaspieler, der sich insgesamt schon in sieben Partien in dieser Saison selbst aufstellte, auch gegen Fulda wieder auflaufen wird, ist noch offen. Klar ist dagegen, dass die Borussia bei einem Sieg auf einem Nichtabstiegsplatz überwintern könnte. „Wir müssen auswärts jetzt auch mal punkten“, gibt SCB-Trainer Thomas Brendel die Marschrichtung vor. „Selbst wenn wir die verbleibenden fünf Heimspiele noch gewinnen, wird das nicht reichen, um in der Klasse zu bleiben.“ Verzichten muss Brendel weiterhin auf Marius Müller, Christopher Krause sowie Vedran Jerkovic. Außerdem ist ein Einsatz von Dennis Müller (Oberschenkelprobleme) fraglich.

Gipfeltreffen in Bischofswerda: In der NOFV-Oberliga Süd kommt es am Samstag (ab 13 Uhr) zum Gipfeltreffen zwischen dem Tabellenzweiten Bischofwerdaer FV und Spitzenreiter 1. FC Lokomotive Leipzig. Die Mannschaft von Lok-Trainer und Ex-Nationalspieler Heiko Scholz ist noch unbesiegt und hat aus ihren jüngsten zehn Partien die maximale Punktzahl geholt. Beim Gastspiel nahe der polnischen Grenze muss „Loksche“ auf Hiromu Watahiki verzichten. Der Mittelfeldspieler zog sich beim 3:0 gegen Askania Bernburg eine Fleischwunde am Sprunggelenk zu. Damit ist für den 28-jährigen Japaner die Hinrunde gelaufen. Dafür kann der Traditionsverein wieder mit Kapitän Markus Krug planen. Der 27-jährige Innenverteidiger fehlte zuletzt drei Wochen wegen eines Bänderrisses. „Wir wollen weiter ungeschlagen bleiben und auch beim Aufsteiger punkten“, sagt Teammanager René Gruschka gegenüber FUSSBALL.DE .

Spitzenspiel abgesagt: Das für Samstag vorgesehene Spitzenspiel in der Bremen-Liga zwischen Tabellenführer Blumenthaler SV und dem Zweiten Bremer SV wurde bereits frühzeitig wegen Unbespielbarkeit des Platzes abgesagt. Eine mögliche Austragung auf dem Blumenthaler Kunstrasenplatz wurde dem Verein vom Bremer Fußballverband (BFV) aus Sicherheitsgründen untersagt, da eine große Zuschauerkulisse erwartet wird.