Trotz Sieg gegen Halstenberg: Traum geplatzt

Micha Langreder vom TSV Etelsen konnte sich im aktuellen sportstudio gegen Nationalspieler Marcel Halstenberg durchsetzen. Mit 2:0 gewann der Torwandkandidat gegen den Abwehrspieler von RB Leipzig. Im FUSSBALL.DE-Interview spricht Langreder über seinen Auftritt im ZDF.

FUSSBALL.DE: Herr Langreder, Hand aufs Herz: Wie aufgeregt waren Sie vor der Sendung?

Micha Langreder: Ich war wirklich maximal aufgeregt. Ich würde sogar sagen, dass ich in meinem Leben vorher noch nie so aufgeregt war. Aber als ich dann im Sportstudio ankam und das ganze Team und später auch noch Marcel Halstenberg kennengelernt habe, hat sich die Aufregung immer mehr gelegt, weil wirklich alle super nett waren.

Was haben Sie gedacht, als Sie erfahren haben, dass Marcel Halstenberg Ihr Gegner an der Torwand sein wird?

"Dann ist mir alles etwas zu Kopf gestiegen und schon ging der nächste Versuch daneben"

Langreder: Als ich gelesen habe, dass Marcel Halstenberg der Gast sein wird, habe ich mich natürlich sehr gefreut. Vor allem darüber, dass ein Fußballer kommen würde und dann noch vom Tabellenführer RB Leipzig und zusätzlich ist er ja auch noch Nationalspieler. Vor der Sendung war ich auch in Frankfurt im Stadion und habe mir das Spiel der Leipziger angeschaut. Und dort habe ich dann gesehen, dass Halstenberg sogar Freistoßschütze ist und da habe ich gedacht, dass er ja ein super Torwandkandidat sein müsste. Da wurde ich schon leicht nervös.

Hatten Sie ein wenig Glück, dass Sie nur gegen einen Spieler antreten mussten? Lukas Klostermann musste seinen Auftritt ja verletzungsbedingt absagen.

Langreder: Ich habe mich zum Teil gefreut, dass ich nicht gegen zwei Spieler antreten musste, denn dadurch wurde es natürlich etwas einfacher zu gewinnen. Aber auf der anderen Seite hätte man sich vielleicht noch ein bisschen mehr gefreut, wenn man dann die Herausforderung gemeistert hätte, beide an der Torwand zu besiegen.

Sie haben an der Torwand gleich mit den ersten beiden Schüssen getroffen. Hätten Sie gedacht, dass Sie so gut starten würden?

Langreder: Ich war nach den beiden Treffern sehr erleichtert. Zuerst war ich nämlich sehr unsicher, weil ich zu Hause überhaupt nicht geübt habe. Aber ich durfte ja vor der Aufzeichnung noch ein paar Mal auf die Torwand schießen und üben. Und da hat es überraschend gut funktioniert, sogar noch besser als später vor laufenden Kameras. Daher hatte ich mir sogar noch mehr zugetraut. Nach den ersten beiden Treffern habe ich auch kurz angefangen zu träumen, weil ich ja wusste, dass noch nie jemand sechs Treffer erzielen konnte. Dann ist mir alles etwas zu Kopf gestiegen und schon ging der nächste Versuch daneben (lacht) . Aber ich würde sagen, dass alle Schüsse recht knapp waren. Von daher bin ich auf jeden Fall sehr zufrieden.

Oben links klappte es aber nicht.

Langreder: Oben hätte ich schon noch gerne einen Treffer erzielt, vor allem da ich schon gar keinen Druck mehr hatte, weil ich ja bereits gewonnen hatte. Das ist das einzige kleine Manko. Aber natürlich überwiegt die Freude, dass ich gegen einen Profi gewonnen habe.

Waren Sie denn ein wenig überrascht, dass Marcel Halstenberg überhaupt nicht getroffen hat?

Langreder: Ja, da war ich tatsächlich überrascht. Er durfte ja auch vorher üben und hat da fast immer getroffen. Dann hat er mir auch ein bisschen Druck gemacht und zu mir gesagt: "Es wird schwer für dich heute. Ich war überraschend gut drauf bei der Probe." Da habe ich ein bisschen gelacht und zu ihm gesagt, dass es bei mir aber auch ganz gut lief. Als er später dann überhaupt keinen Treffer erzielen konnte, war ich natürlich schon überrascht.

Hatten Sie noch die Gelegenheit, sich mit Marcel Halstenberg etwas mehr auszutauschen?

Langreder: Der war super bodenständig. Das hätte ich auch gar nicht gedacht. Ich habe erfahren, dass Marcel Halstenberg aus Hannover kommt. Das wusste ich vorher gar nicht. Ich komme ja auch aus der Gegend von Hannover und da ich dort früher mal Fußball gespielt habe, haben sich schon ein paar Gesprächsthemen ergeben. Es kamen auch ganz andere Themen auf, wie zum Beispiel das Managerspiel Kickbase. Einige aus seiner Mannschaft spielen das nämlich auch und mir wurde erzählt, dass sie vor dem Spiel schon mal ein paar Späße darüber machen. Dann kann es sein, dass ein Teamkollege den Marcel Halstenberg in seiner Mannschaft hat und daher vor den Spielen zu ihm hingeht und sagt: "Konzentrier dich mal, damit ich viele Punkte bekomme." Das fand ich schon ganz cool, dass er mir das erzählt hat. 

Wie haben Ihre Teamkollegen auf den Sieg reagiert?

Langreder : Sie haben die Sendung mitverfolgt und haben sich alle riesig gefreut und mich für den Sieg gelobt. Das war schon cool. Da haben mich sofort ziemlich viele Nachrichten und Glückwünsche erreicht.