Nach WM: Nationalspieler zurück in 5. Liga

Bundeswehr-Nationalspieler Jan-Niklas Kersten ist zurück von der Militär-WM im Oman und trifft nun mit der Leher TS auf den Blumenthaler SV. Ex-Bundesligaprofi Fatmir Vata sammelt mit anderen 20.000 Euro für den FC Gütersloh. Der Physiotherapeut und ein Fan des FC Kray helfen dem Iserlohner Verteidiger Moritz Lieder, der regungslos liegen geblieben war und mehr - hier das Wichtigste aus Deutschlands Oberligen.

Nach WM zurück in der 5. Liga: Für Jan-Niklas Kersten, der in der Bremen-Liga beim Leher TS unter Vertrag steht, hat das Sportjahr 2017 gut angefangen. Der 21-jährige Offensivspieler, der im Berufsleben beim Marinefliegergeschwader 5 in Nordholz stationiert ist, hatte mit der deutschen Bundeswehr-Nationalmannschaft bei der Militär-WM im Wüstenstaat Oman nach einer 1:2-Niederlage gegen Syrien nur ganz knapp den Einzug in das Halbfinale verpasst. Den Titel sicherte sich Gastgeber Oman, das sich im Finale gegen Katar nach Elfmeterschießen durchsetzte. Nach diesem sportlichen Höhepunkt im Wüstenstaat steht für Kersten nun wieder der Fußballalltag in der Bremen-Liga im Mittelpunkt. Mit der Partie gegen den Tabellenzweiten Blumenthaler SV hat der Leher TS zum Restrundenauftakt am Freitag (ab 20 Uhr) gleich eine schwere Aufgabe zu lösen.

Jeder Cent zählt: Ex-Bundesligaprofi Fatmir Vata, Trainer in der Oberliga Westfalen beim finanziell angeschlagenen FC Gütersloh , ist selbst aktiv geworden, um dem Verein bei seiner Sanierung zu helfen. Zusammen mit Co-Trainer Marc Hunt und einigen Freunden sammelte er 20.000 Euro, um die klammen Kassen zu füllen. „10.000 Euro gingen auf das Konto „Rettet den FC Gütersloh“ und mit der anderen Hälfte wurden noch offene Dezember-Gehälter bezahlt“, verrät der frühere albanische Nationalspieler Vata im Gespräch mit FUSSBALL.DE . Auch das Benefizspiel gegen den Drittligisten SC Preußen Münster (0:5) brachte noch einmal Geld in die Kassen des ehemaligen Zweitligisten, der einen Insolvenzantrag stellen musste. „Rund 1.500 Euro sind übrig geblieben“, sagt der ehemalige Dribbler. „Ich hätte mir eine höhere Einnahme gewünscht. Aber jeder Cent zählt, damit es in Gütersloh weitergeht“, so Vata. Der Kontakt für das Benefizspiel kam ebenfalls durch den FCG-Trainer zustande. Unter der Regie von Münsters Cheftrainer Benno Möhlmann hatte Fatmir Vata einst für Arminia Bielefeld gespielt.

"Ich hätte mir eine höhere Einnahme gewünscht. Aber jeder Cent zählt, damit es in Gütersloh weitergeht"

Zunge verschluckt - Spielabruch: Dramatische Szenen spielten sich beim Testspiel zwischen dem FC Kray , Tabellenvorletzter in der Oberliga Niederrhein , und dem Westfalenligisten FC Iserlohn ab. Beim Stand von 3:2 für die Mannschaft von Krays Trainer Christoph Klöpper prallten Gästetorhüter Daniel Dreesen und sein Teamkollege Moritz Lieder unglücklich zusammen. Anschließend blieb der Defensivspieler regungslos liegen, drohte seine Zunge zu verschlucken. Durch das beherzte Eingreifen von Krays Physiotherapeut Sebastian Steingräber sowie FCK-Fan Tobias Bähr, der Rettungssanitäter bei der Essener Feuerwehr ist, wurde Schlimmeres verhindert. Der Iserlohner Spieler wurde ins Krankenhaus gebracht, die Partie vorzeitig beendet.

Cordi auf Torwartsuche: Tobias Sävke, Torhüter in der Oberliga Hamburg beim Tabellenführer Wandsbeker TSV Concordia , muss eine längere Pause einlegen. Der 33-jährige Routinier zog sich im Testspiel gegen den Nord-Regionalligisten Hamburger SV II (2:5) einen Kreuzbandanriss zu. Da auch Kanan Safarov (Muskelbündelriss) noch mindestens vier Wochen ausfallen wird, steht beim Spitzenreiter aktuell mit Briant Alberti nur ein etatmäßiger Torhüter zur Verfügung. „Wir müssen jetzt einen Schnapper aus der Reserve nach oben ziehen“, sagt „Cordis“ Ligamanager Florian Peters gegenüber FUSSBALL.DE . Bei der jüngsten 1:2-Auswärtsniederlage beim Niendorfer TSV war auf dem Spielberichtsbogen noch kein zweiter Torhüter aufgeführt. „Wir werden schnell eine Lösung präsentieren. Zum Glück hat auch unser Verfolger Altona 93 mit dem 0:2 in Osdorf Federn gelassen“, konnte Fischer dem Wochenende noch etwas Positives abgewinnen.

Edelfan spendet 1000 Euro: Beim TSV Großbardorf, Tabellenvierter in der Bayernliga Nord , wird die Spendenaktion für den Ausbau der Sportanlage zum „Fußball-Förderzentrum“ gut angenommen. Unter dem Motto „Hier wächst Fußball“ setzt der TSV auf die Ausbildung von Kindern und Jugendlichen aus der Region. Um die Aktion zu einem vollen Erfolg zu verhelfen, hat jetzt Großaspachs „Edelfan“ Rosa Weiglein aus Aub bei Bad Königshofen dem Verein 1000 Euro gespendet. Großbardorfs Vorsitzender Klaus Lemmer ließ es sich deshalb nicht nehmen, der 89-Jährigen bei seinem Besuch einen großen Blumenstrauß zu überreichen. Seit fast 50 Jahren hält Rosa Weiglein dem Verein als Mitglied die Treue, ist nach wie vor bei fast jedem Heimspiel der „Grabfeld Gallier“ dabei.

Trainer von drei Teams: Marcus Voike, Trainer in der Mittelrheinliga bei Germania Windeck, hat seinen Vertrag unabhängig von der Ligazugehörigkeit um ein weiteres Jahr verlängert. Auch der Kontrakt mit seinem Co-Trainer Peter Joest, mit dem Voike schon vier Jahre zusammenarbeitet, wurde bis 2018 ausgeweitet. „Unser Präsident Heinz Georg Willmeroth hätte mir am liebsten einen Vertrag auf Lebenszeit gegeben“, sagt der 41-jährige Voike gegenüber FUSSBALL.DE . Dabei rangiert er mit seiner Mannschaft mit acht Punkten Rückstand zum ersten Nichtabstiegsrangs auf dem vorletzten Tabellenplatz. Neben der Männermannschaft betreut Voike aber auch die U 19 und die U 11 der Germania, steht außerdem einmal pro Woche in zwei Grundschulen bei einer Fußball-AG auf dem Platz. „Wir müssen aus den verbleibenden 14 Spielen mindestens acht Siege holen, um noch drinzubleiben“, beschreibt Voike. Zum Restrundenauftakt am 5. März sollen beim FC Hürth die ersten Punkte für den Klassenverbleib verbucht werden.

Hungriger Neuzugang: Schwarz-Weiß Essens neuer Offensivspieler Athanasios Tsourakis präsentierte sich zwei Wochen vor dem Nachholspiel in der Oberliga Niederrhein gegen den TSV Meerbusch (Samstag, 25. Februar, 14.15 Uhr) bereits in Torlaune. Die Essener, die 1959 mit dem Gewinn des DFB-Pokals (5:2 gegen Borussia Neunkirchen ) den größten Erfolg ihrer Vereinsgeschichte feierten, hatten den 1,68 Meter großen Dribbler während der Winterpause verpflichtet. Der 26-Jährige spielte in den letzten beiden Jahren in der ersten griechischen Liga für AO Platanios Chanion. Zuvor war er ein Jahr Profi beim MSV Duisburg in der 3. Liga und kam auf zwanzig Einsätze für die „Zebras“. Jetzt soll Tsourakis mit seinen Toren mithelfen, den drohenden Abstieg zu vermeiden. Im Testspiel gegen den ehemaligen Oberligisten und jetzigen Bezirksligisten VfB Hüls (4:0) steuerte der Grieche zwei Treffer für die Mannschaft von ETB-Trainer Manfred „Manni“ Wölpper bei.

Da ist Musik drin: Nachdem Mario Bail zum Ende des vergangenen Jahres die Nachfolge von Cheftrainer Gerd Schimmer beim Tabellenelften DJK Don Bosco Bamberg in der Bayerliga Nord angetreten hatte, wurde dem 36-Jährigen mit Taner Binbir nun ein alter Bekannter zur Seite gestellt. Binbir hatte zuvor schon als Co-Trainer unter Bail bei der zweiten Mannschaft gearbeitet, kennt die Abläufe im Verein ganz genau. Auch der Posten des Teammanagers wurde neu besetzt. Christian Musik wurde Nachfolger von André Kleilein. Der 42-Jährige hatte vor seinem Wechsel im Sommer 2016 mit Bail und Binbir bereits beim Nachbarn FC Eintracht Bamberg zusammengearbeitet.

Toptorjäger mit Sehnenriss: Aufstiegsaspirant TSV Marl-Hüls musste in der Oberliga Westfalen mit dem 1:1 im Derby gegen Schlusslicht Spvgg. Erkenschwick einen Rückschlag hinnehmen. Die Mannschaft von Trainer Michael Schrank belegt aber weiterhin den dritten Tabellenplatz, bleibt dem Führungsduo TuS Erndtebrück und Hammer SpVg weiter auf den Fersen. „Wir haben zwei Punkte verschenkt“, sagte TSV-Trainer Michael Schrank gegenüber FUSSBALL.DE . Der 51-Jährige muss aktuell ohne seinen besten Angreifer Michael Symkacz auskommen, dessen Vertrag kürzlich vorzeitig um zwei Jahre verlängert wurde. „Michael hat sich einen Sehnenriss unter dem Fuß zugezogen und von seinem Arzt sechs Wochen Sportverbot auferlegt bekommen“, sagt Schrank. Im letzten Jahr war Smykacz mit 23 Treffern zusammen mit Erkenschwicks Stefan Oerterer Torschützenkönig geworden. Mit 16 Toren führt er die Torjägerliste auch in dieser Saison mit weitem Abstand an.