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Sein Herz schlägt für den Bonner SC: Guido Holt. [Foto: Kämpf]
Weil er ohnehin bei jedem Spiel dabei war, konnte er ja auch gleich mit anpacken. So stieg Guido Holt vom treuen Fan zum Betreuer des Bonner SC auf und erlebte den steilen Aufstieg des Klubs bis in die Regionalliga West hautnah mit. Heute ist Holt aus Bonn nicht mehr wegzudenken – der 49-Jährige ist unsere FUSSBALL.DE-Kultfigur der Woche.
Das Kribbeln hat nie aufgehört. Noch nicht einmal nachgelassen - und das nach 33 Jahren. So lange ist es her, dass Guido Holt erstmals ein Spiel des Bonner SC sah. „Ich war 16, als ich die erste Partie live im Stadion verfolgt habe. Und mir hat es dort direkt gefallen. Vielleicht auch, weil der BSC damals Troisdorf 05 mit 5:2 geschlagen hat“, erinnert sich heutige Betreuer des Regionalligisten an seine Teenager-Tage. Holt hatte Feuer gefangen für die Blau-Roten und er besuchte fortan immer häufiger die Matches des Teams. Er fieberte mit und feuerte an. Irgendwann begleitete er den Bonner SC auch auf Auswärtsfahrten, knüpfte Kontakte und schaute sich sogar die Trainingseinheiten an.
Bis zum Seitenwechsel dauerte es aber noch eine Weile. Erst elf Jahre nach dem ersten Stadionbesuch war es soweit: Holt tauschte den Platz auf der Tribüne gegen den Job am Rande des Platzes. „Im Winter 1995 kam bei einer Trainingseinheit der damalige Coach Hans Kodric auf mich zu und fragte mich, ob ich nicht Lust habe, als Betreuer einzusteigen. Schließlich sei ich doch sowieso immer vor Ort“, erklärt Holt. Er sagte zu und fortan verbrachte er einen beträchtlichen Teil seiner Freizeit in den Katakomben des Bonner Sportpark Nord.
"Er ist einfach nicht zu ersetzen. So einen Mann findet man kein zweites Mal. Was er für den Verein leistet, ist unglaublich"
Holt bereitet die Getränke vor den Spielen des Bonner SC vor, er wäscht die Trikots und Trainingsklamotten, unterstützt, wenn Not am Mann ist, die Physiotherapeuten des Teams und nicht selten ist er Ansprechpartner und Kummerkasten für die Spieler. Ein paar Stunden kommen da zusammen. Beinahe jeden Tag. Schließlich ist Holt schon vor den Spielern im Sportpark und er verlässt die Anlage erst, wenn sich die Trommel der Waschmaschine mit den verschwitzten Klamotten dreht. Er nimmt es mit einem Achselzucken hin, dass der Trainings- und Spielplan die Wochenplanung bestimmen. Dabei hat er nebenbei auch noch einen Vollzeitjob als kaufmännischer Angestellter im einige Kilometer entfernten Hürth zu stemmen.
„Ich habe ihn schon kennengelernt, als ich 1999 beim BSC gespielt habe“, erinnert sich Sportdirektor Thomas Schmitz, „er ist einfach nicht zu ersetzen. So einen Mann findet man kein zweites Mal. Was er für den Verein leistet, ist unglaublich.“ Holt ist unverzichtbar und längst ein Teil dieses Klubs, der lange vor seiner Zeit, Mitte der 1970er-Jahre, sogar in der zweiten Liga mitmischen durfte. Er hat Misserfolge und Tiefen der vergangenen Jahrzehnte ertragen. Und nie die Lust verloren. Er hat Erfolge erlebt. Und ist nie arrogant oder träge geworden. Das hat einfache Gründe: „Der Verein und die Leute sind mir ans Herz gewachsen. Außerdem bin ich immer noch Fan. Ich komme einfach von der Tribüne“, sagt der inzwischen 49-Jährige.
Und noch einen Vorteil birgt sein Engagement beim Bonner SC: Der Kontakt mit den Spielern hält jung. „Ich hatte immer einen guten Draht zu den Jungs und flachse gerne mit ihnen rum“, sagt er. Aber Holt kann auch streng sein. „Wenn ich den Eindruck habe, dass die Spieler zu verwöhnt sind, schalte ich auch mal einen Gang runter“, erklärt der Bonner. Dann werden die Trikots vor dem Spiel eben nicht feinsäuberlich für jeden Spieler an dessen Platz gelegt. Auf der anderen Seite motivieren Holt die Erfolge des Teams. „Dann macht die Arbeit selbstverständlich mehr Spaß“, meint er.
Und in letzter Zeit läuft es rund. BSC-Coach Daniel Zillken hat aus dem Mittelrheinligisten einen Regionalligisten gemacht, der den Klassenerhalt locker sicherte und dann auch noch im Finale des Bitburger-Pokals den Drittligisten Fortuna Köln mit 1:0 bezwang. „Unser Trainer arbeitet unheimlich akribisch. Das zahlt sich aus“, sagt Holt, der neben dem jüngsten Pokal-Triumph auch den Aufstieg, den der BSC im vergangenen Jahr mit einem 1:1 bei der SpVg Wesseling-Urfeld perfekt machte, zu seinen schönsten Erlebnissen zählt. Nun zeichnet sich ein weiteres Highlight ab. Dank des Sieges auf Verbandsebene darf der Bonner Klub am DFB-Pokal teilnehmen und trifft in der ersten Runde auf Bundesliga-Aufsteiger Hannover 96. Doch vom Ausgang eines einzelnen Spiels würde Holt sein Engagement natürlich niemals abhängig machen. Er wird bleiben. So lange er körperlich topfit ist und das Kribbeln bei den Begegnungen seines Bonner SC nicht nachlässt.
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