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Kürzlich noch war Daniel Bierofka der gefeierte Held im Zweitliga-Abstiegskampf beim TSV 1860 München, nun wird er wieder in der Regionalliga Bayern tätig sein. [Foto: Getty Images, Imago / Collage: FUSSBALL.DE]
8. Mai 2016: Der TSV 1860 München bezwingt am vorletzten Spieltag der 2. Bundesliga den SC Paderborn 07 in der heimischen Arena 1:0 und feiert den Klassenverbleib. An der Seitenlinie steht der eigentliche U 21-Trainer und Ex-Nationalspieler Daniel Bierofka. Der 37-Jährige war auf der Zielgeraden für Benno Möhlmann eingesprungen - und brachte die Saison zu einem guten Ende. Nun kehrt Bierofka zur U 21 der Löwen in die Regionalliga Bayern zurück. Schon am kommenden Montag beginnt die Saisonvorbereitung. Neuer Cheftrainer bei den Profis wird Kosta Runjaic.
Im aktuellen FUSSBALL.DE -Interview spricht Daniel Bierofka mit dem Journalisten Thomas Ziehn über die Zeit in der 2. Liga, die Bedeutung von Fitness und die Besonderheiten der Regionalliga Bayern.
"Klar habe ich Blut geleckt"
FUSSBALL.DE: Am Montag geht es mit der Vorbereitung los. Wie groß ist die Vorfreude bei Ihnen?
Bierofka: Ich freue mich, dass es wieder auf den Trainingsplatz geht. Mit den Profis hatte ich schon eine Woche vor der Regionalliga-Mannschaft mit dem Training aufgehört. So hatte ich genügend Zeit, alles zu verarbeiten.
FUSSBALL.de: Wie haben Sie das gemacht?
Bierofka: Am ersten Urlaubstag war ich schon fast aus der Tür heraus und wollte zum Training fahren. Das zeigt, wie tief ich in der gesamten Situation drin war und wie sehr ich den Rhythmus aufgenommen hatte. Zwei Wochen habe ich bestimmt benötigt, um Kopf und Körper herunterzufahren. Es sind nun einmal extreme Emotionen, die sich im Rennen um den Klassenverbleib entwickeln. Meine Familie und ich waren dann eine Woche in Italien. Die andere Umgebung hat gut getan. Jetzt kann ich wieder hochfahren.
FUSSBALL.DE: Hand aufs Herz: Wie häufig wird Ihnen von TSV-Fans noch auf die Schultern geklopft?
Bierofka: Es hält sich noch in Grenzen. Klar, ich werde darauf angesprochen. Es freut mich selbstverständlich, wenn die Fans sich bei mir bedanken, dass ich den Mut hatte, in der brenzligen Situation einzuspringen.
FUSSBALL.DE: Was nehmen Sie aus dem Abstiegskampf in der 2. Bundesliga mit in die Regionalliga?
Bierofka: Es war ganz entscheidend, dass ich dem Zweitliga-Team die Überzeugung vermitteln konnte, dass wir es schaffen. Wenn du die als Trainer nicht hast und herüberbringen kannst, brauchst du gar nicht erst anfangen. Das werde ich in jedem Fall mitnehmen. Allerdings gibt es auch große Unterschiede. Das betrifft vor allem den Umgang mit den Spielern. Bei den Profis hast du gestandene Spieler und Männer vor dir, die man anders ansprechen muss.
FUSSBALL.DE: Wird es Ihnen schwer fallen, sich wieder umzugewöhnen?
Bierofka: Überhaupt nicht. Es waren unter dem Strich ja nur knapp vier Wochen, die ich oben war. Mein Fokus liegt nun wieder voll und ganz auf der U 21. Die Zeit in der 2. Liga hat mich als Trainer innerhalb weniger Wochen enorm weitergebracht. Jetzt geht es darum, diese Entwicklung weiter voranzutreiben.
FUSSBALL.DE: Was bietet die Regionalliga, was die 2. Liga nicht hat?
Bierofka: Die Regionalliga Bayern hat auf Fußballplätzen wie zum Beispiel in Schweinfurt, Buchbach und Bayreuth ihr ganz eigenes Flair. Die Gegner sind extrem motiviert gegen uns. Von den Rängen kommen manchmal auch nicht ganz so feine Worte. Das bekommt man im Gegensatz zur 2. Liga mit. Teilweise ist es für unsere junge Mannschaft vor dieser Atmosphäre und im Duell mit gestandenen Männerteams nicht so einfach. Genau das ist aber Teil des Entwicklungsprozesses. Die jungen Spieler müssen lernen, sich gegen diese Widerstände durchzusetzen und sich an sie zu gewöhnen.
FUSSBALL.DE: Wird die neue U 21-Mannschaft ein für Sie vertrautes Gesicht haben?
Bierofka: Ich habe in der vergangenen Saison viele Partien unser U 19 in der A-Junioren-Bundesliga beobachtet, kenne sie daher schon recht gut. Das Gros der künftigen U 21 werden bisherige U 19-Spieler bilden. Wir werden die jüngste zweite TSV-Mannschaft aller Zeiten ins Rennen schicken. Verteidiger Kodjovi Koussou, den wir vom FC Bayern München zurückgeholt haben, gehört mit seinen 23 Jahren schon zu den erfahrensten Spielern. Unser 31-jähriger Kapitän Michael Kokocinski bringt die meiste Routine mit. Er wird künftig die Rolle des spielenden Co-Trainers übernehmen. Externe Verpflichtungen soll es nicht geben, da wir keine Plätze für unsere eigenen Talente blockieren wollen.
FUSSBALL.DE: Mit welchen Zielen starten Sie in die Vorbereitung?
Bierofka: Ich lege viel Wert auf Fitness. Nur so kann man aggressiv gegen den Ball arbeiten. Unser Ziel muss es sein, dem Gegner kaum einen kontrollierten Pass zu ermöglichen. Die Spieler müssen aber keine Angst haben. Der Ball wird auch bei den meisten Konditionsübungen dabei sein.
FUSSBALL.DE: Was wollen Sie in der nächsten Saison erreichen?
Bierofka: Vom Rennen um den Klassenverbleib habe ich jetzt erst einmal genug (lacht) . Ich möchte, dass man bei unserem Spiel eine klare Linie erkennt. Außerdem geht es darum, der Mannschaft eine Siegermentalität einzuflößen. Ich bin ein Typ, der immer gewinnen möchte - ob im Wettkampf oder beim Hobby-Kick im Park.
FUSSBALL.DE: Worauf kommt es für eine U 21-Mannschaft ganz besonders an, um erfolgreich zu sein?
Bierofka: Wichtig ist, die Anpassung von Junioren- auf Männerfußball schnell hinzubekommen. Die Partien in der A-Junioren-Bundesliga sehen häufig gut aus, sind technisch und taktisch auf hohem Niveau. In der Regionalliga kommt die Härte dazu. Das kann gerade junge Spieler aus dem Rhythmus bringen. Daran müssen sie sich gewöhnen.
FUSSBALL.DE: Parallel wollen Sie sicher die nächsten Trainer-Scheine erwerben, oder?
Bierofka: Ich bin aktuell im Besitz der B-Lizenz. Demnächst nehme ich die A-Lizenz in Angriff. Der Lehrgang findet an der Sportschule in Hennef statt. Der erste Block geht eine Woche vor dem ersten Pflichtspiel über die Bühne. Ich denke aber nicht, dass das ein großes Problem wird.
FUSSBALL.DE: Hat Ihr „Ausflug“ in die 2. Bundesliga Lust auf mehr gemacht?
Bierofka: Klar habe ich Blut geleckt. Vor rund zwei Jahren war ich beim TSV als U 16-Trainer eingestiegen. Hätte mir damals jemand gesagt, dass ich keine 24 Monate später mit der ersten Mannschaft in der 2. Liga den Klassenverbleib feiern darf, den hätte ich für verrückt erklärt. Das zeigt, dass im Fußball alles möglich ist. Ich glaube, dass ich durchaus das Talent und die nötige Leidenschaft habe, um vielleicht irgendwann Cheftrainer einer Profi-Mannschaft zu werden.
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