Vereinswechsel: Das musst du wissen!
Sommerzeit ist Transferzeit: Das ist im Amateurfußball nicht anders als in der Bundesliga. Hier gibt's die wichtigsten Fragen und Antworten zum Vereinswechsel.
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Durfte bereits elf Mal in der Regionalliga Südwest jubeln: Shqipon Bektasi von Hessen Kassel. [Foto: Imago]
Spätestens nach seinem dritten Doppelpack zum 2:2 bei der U 23 der TSG 1899 Hoffenheim haben alle Abwehrspieler der Regionalliga Südwest Shqipon Bektasi ganz oben auf dem Zettel. Nicht weniger als elf Treffer hat der 25-jährige Angreifer für den Tabellenfünften Hessen Kassel nach zehn Spieltagen bereits auf dem Konto. Damit hat er mehr Tore erzielt, als jeder andere Regionalliga-Spieler deutschlandweit - und seine persönliche Bestmarke im Seniorenbereich schon jetzt überboten.
Als Junioren-Spieler hatte Bektasi mit dem SC Freiburg unter dem jetzigen Cheftrainer Christian Streich die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft sowie den DFB-Junioren-Vereinspokal gewonnen. Zweimal kam er für die Breisgauer in der Bundesliga zum Einsatz. Weitere Stationen waren der 1. FC Heidenheim, Wormatia Worms und Waldhof Mannheim. Seit September 2014 spielt der Angreifer, dessen Familie aus dem Kosovo stammt, für Hessen Kassel .
Im aktuellen FUSSBALL.DE -Interview spricht Shqipon Bektasi mit dem Journalisten Thomas Ziehn über die Begegnung mit DFB-Kapitän Bastian Schweinsteiger, seine neue Bestmarke sowie merkwürdige Interpretationen seines Vornamens.
FUSSBALL.DE: Elf Tore nach zehn Spieltagen bei neun Einsätzen: Wann haben Sie zuletzt einen solchen Saisonstart hingelegt, Herr Bektasi?
"Einen so guten Auftakt habe ich noch nie erlebt. Ich freue mich, dass ich der Mannschaft mit meinen Toren so gut helfen kann"
Shqipon Bektasi: Ein "Zuletzt" gibt es in diesem Fall nicht. Einen so guten Auftakt habe ich noch nie erlebt. Ich freue mich, dass ich der Mannschaft mit meinen Toren so gut helfen kann. Wir trainieren viel, haben besonders an Abschlüssen und Abläufen gefeilt. Das kommt jedem einzelnen Spieler zu Gute. Ich stehe derzeit meistens genau richtig.
FUSSBALL.DE: Sie führen nicht nur die Torschützenliste der Südwest-Staffel an. Sie sind sogar der erfolgreichste Schütze aller fünf Regionalliga-Staffeln!
Bektasi: Darüber wurde bei uns in der Kabine sogar schon einmal geflachst. Sonst hätte ich das gar nicht gewusst. Für mich spielt das auch eher eine untergeordnete Rolle.
FUSSBALL.DE: Wie haben Sie die meisten Ihrer Treffer erzielt?
Bektasi: Beim jüngsten 2:2 in Hoffenheim habe ich mit links und rechts einen Doppelpack erzielt. Ich bin der Meinung, dass es insgesamt je fünf Rechts- und Linksschüsse sowie ein Kopfball waren.
FUSSBALL.DE: Gibt es einen Spieler, der Ihnen besonders gute Vorlagen gibt?
Bektasi: Von Sergej Schmik kam aus dem rechten Mittelfeld schon der eine oder andere gute Ball. Aber ich möchte da keinen hervorheben. Die gesamte Mannschaft macht das momentan sehr gut. Der Zusammenhalt ist hervorragend, die Stimmung top. Das sind wichtige Bausteine für den Erfolg.
FUSSBALL.DE: Drei Doppelpacks stehen schon zu Buche. Zufall?
Bektasi: Keine Frage: Ich nehme die Tore gerne mit. Unter dem Strich ist es jedoch egal, wer den Ball über die Linie drückt. Der Erfolg der Mannschaft steht immer über allem. In Hoffenheim haben wir nach einem 0:2-Rückstand Moral gezeigt, sind wieder ins Spiel zurückgekommen. Das war sicher positiv. Ich hätte jedoch lieber keinen Treffer erzielt, dafür aber drei Punkte mitgenommen.
FUSSBALL.DE: Elf von insgesamt 17 KSV-Treffern gehen auf Ihr Konto. Besteht nicht die Gefahr, dass Kassel zu einfach auszurechnen ist?
Bektasi: Das glaube ich nicht. Unser System ist offensiv ausgerichtet und sehr variabel. Wir sind daher durchaus in der Lage, das Toreschießen auf mehrere Schultern zu verteilen. Tobias Damm hat sich zum Beispiel auch schon sehr gute Möglichkeiten erarbeitet, hatte aber noch nicht das Glück im Abschluss. Seine Zeit wird kommen.
FUSSBALL.DE: Sind die Abwehrspieler bereits ganz besonders hinter ihnen her?
Bektasi: Diese Entwicklung konnte ich bisher noch nicht feststellen. Sollte es so kommen, dass ich mehrere Gegenspieler auf mich ziehe, ergeben sich sofort neue Räume, die meine Mitspieler nutzen können.
FUSSBALL.DE: Haben Sie sich eine Marke als Ziel gesetzt?
Bektasi: Meine persönliche Bestmarke von zehn Saisontoren für Wormatia Worms habe ich schon geknackt. Ich halte es grundsätzlich so, dass ich mich mit einer Vorgabe nicht unnötig unter Druck setze. Das werde ich jetzt nicht ändern.
FUSSBALL.DE: Sie waren im September 2014 nach Kassel gewechselt, erzielten gleich bei Ihrem Einstand beim 1:0 gegen die SV 07 Elversberg einen Treffer. Haben Sie sich gleich wohl gefühlt?
Bektasi: Definitiv. Ich werde schon meinen ersten Tag in Kassel nicht vergessen. Nachmittags hatte ich den Vertrag unterschrieben, abends war ich in der Stadt unterwegs. Das Flair, die Leute und die Umgebung: Es hat auf Anhieb gepasst und ich bin froh, dass sich das bis heute fortsetzt.
FUSSBALL.DE: Zuvor waren Sie für den Ligakonkurrenten SV Waldhof Mannheim am Ball. Bei 24 Einsätzen gelangen Ihnen gerade einmal vier Treffer. Ihren Vertrag haben Sie vorzeitig aufgelöst. Warum?
Bektasi: Innerhalb der Mannschaft gab es überhaupt keine Probleme. Die Entscheidung, die ich gefällt habe, war keine Entscheidung gegen Mannheim, sondern eine für mich. Ich wollte eine Veränderung. Wenn ich auf die vergangenen Monate zurückblicke, lag ich nicht so falsch.
FUSSBALL.DE: Hat es Sie besonders geärgert, dass Sie ausgerechnet beim 0:0 gegen Mannheim nicht getroffen haben?
Bektasi: Mich hat es geärgert, dass keiner aus meiner Mannschaft ein Tor erzielt hat. Gerade in der ersten Halbzeit waren wir am Drücker und auch nach der Pause gab es genügend Möglichkeiten. Unter dem Strich waren es zwei verlorene Punkte.
FUSSBALL.DE: Kassel ist mit 21 Punkten Tabellenfünfter. Spitzenreiter SV 07 Elversberg ist fünf Zähler entfernt. Was ist in dieser Saison möglich?
Bektasi: Auf die Tabelle achten wir noch gar nicht. Unser Ziel ist es, so viele Zähler wie möglich einzufahren. Dass wir unter den ersten fünf Mannschaften sind, ist erst einmal hervorragend. Jetzt gilt es, konstant zu punkten, damit wir uns in der Spitzengruppe behaupten.
FUSSBALL.DE: Ihr erstes von zwei Bundesliga-Spielen haben Sie für den SC Freiburg gegen den FC Bayern München (1:2) absolviert. Was war das für ein Gefühl?
Bektasi: Das wird mir für immer in Erinnerung bleiben. Als Fußballer war es eines meiner schönsten Erlebnisse, gegen Spieler wie Thomas Müller, Bastian Schweinsteiger oder Luca Toni anzutreten.
FUSSBALL.DE: Warum hat es nicht zu weiteren Einsätzen im Oberhaus gereicht?
Bektasi: Knapp einen Monat nach dem Bayern-Spiel ist mir im Training die Kniescheibe herausgesprungen. Nach dreimonatiger Pause musste ich mich über die zweite Mannschaft wieder anbieten, war auch kurz davor, in den Erstliga-Kader zurückzukehren. Rückblickend fehlten vielleicht nur Kleinigkeiten.
FUSSBALL.DE: Nächster Gegner des KSV Hessen ist am kommenden Dienstag Eintracht Trier. Gibt es erneut einen Treffer von Ihnen?
Bektasi: Ich freue mich auf die Partie bei Flutlicht-Atmosphäre. Das Fernsehen überträgt live. Das sind schon außergewöhnliche Rahmenbedingungen, die man aber vergisst, sobald das Spiel angepfiffen wird. Wir haben in den jüngsten beiden Heimspielen keinen Treffer erzielt und wollen das selbstverständlich ändern.
FUSSBALL.DE: Der Stadionsprecher in Kassel kennt Ihren Vornamen „Shqipon“ (Das „q“ wird nicht mitgesprochen) sehr genau. Wie steht es mit anderen Stadionsprechern?
Bektasi: Einige tun sich schwer. Das Lustigste, was ich je gehört habe, war ‚Shampoo‘ Bektasi. Keine Ahnung, wie er darauf gekommen ist. Ich sehe das nicht so eng, musste darüber lachen. Im ersten Moment ist mein Name ja auch in der Tat eine kleine Herausforderung.
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