„Hans Sarpei, das T steht für Coach“ – so lautet der Titel der TV-Sendung des umtriebigen Kultkickers. In den kommenden Tagen steht das T aber auch für TuS Haltern, denn Sarpei bereitet die dritte Mannschaft des Vereins auf das Heimspiel in der Kreisliga B gegen den FC Erkenschwick am Wochenende vor. Unter der Woche lernten die Spieler ihren prominenten Kurzzeit-Coach kennen.
„Ich muss ja zum Glück nicht laufen, das übernehmen die Jungs“
Der traf mit etwas Verspätung in der Stauseekampfbahn ein. Der Stau auf der Autobahn hatte aber keine Auswirkungen auf die Laune des 38-Jährigen, der nach dem Tanz-Training für die TV-Show „Let‘s Dance“ am Nachmittag mit schweren Beinen aus dem Wagen stieg. „Für das Training wird es aber noch reichen. Ich muss ja zum Glück nicht laufen, das übernehmen die Jungs“, scherzte Sarpei. Die Spieler lachten mit, dürften aber geschluckt haben, als sich Sarpei im Interview als Fan des Trainings von Felix Magath outete. Immerhin: Medizinbälle waren weit und breit nicht zu sehen.
„Werden Spaß haben“
Und so ging es bei der ersten Einheit so locker zu, wie man sich das unter dem Trainer Hans Sarpei vorstellt. Auch Trainer Addi Seck rückt gerne für ein paar Tage in die zweite Reihe: „Hans ist super drauf. Wir sind Fußballer, sprechen die gleiche Sprache und werden in den kommenden Tagen eine Menge Spaß haben.“ Berührungsängste kannte Sarpei, der vor kurzem seine A-Lizenz gemacht hat, tatsächlich nicht. „Ich bin der Hans“ – mit diesen Worten stellte er sich den Spielern in der Kabine vor, ehe es begleitet von seinem Fernsehteam auf den Trainingsplatz ging.
Dort nahm Sarpei die Qualitäten seiner neuen Mannschaft unter die Lupe. Bei den Fragen nach der taktischen Ausrichtung und seiner Spielidee ließ sich Sarpei nicht in die Karten schauen, zwei Dinge verriet er aber: „Wir gewinnen und nach dem Spiel werde ich mit den Jungs bei einem Bier anstoßen.“
Spenden für die Opfer des Flugzeugunglücks
Doch selbst wenn sich Sarpeis Prognose bewahrheitet, muss sich Seck wohl keine Sorgen um seinen Job machen. Denn Sarpei knüpft ein längerfristiges Engagement beim TuS Haltern an eine Bedingung: „Christoph Metzelder muss mich zu jedem Training und Spiel persönlich aus Köln abholen.“
Bei allem Spaß vergaßen Sarpei und Metzelder aber nicht die Opfer des tragischen Flugzeugunglücks. Deshalb wird der TuS Haltern am Sonntag bei den Heimspielen der dritten und ersten Mannschaft keinen Eintritt nehmen, sondern stattdessen für das Spendenkonto, das das Joseph-König-Gymnasium eingerichtet hat, sammeln. Auch alle Erlöse des Verkaufs sowie Gelder von Sponsoren fließen dorthin.
Dieser Text ist am 8. April in der Halterner Zeitung erschienen.
Autor/-in: Jan Große-Geldermann