Hilfe, die Schwarzkittel sind los! In Barsinghausen jedenfalls. Beim TSV Barsinghausen im Waldstadion und beim Niedersächsischen Fußballverband in Barsinghausen haben sich Wildschweinrotten ausgetobt.
Den TSV Barsinghausen hatten die Wildschweine auf der Suche nach Fressbarem gleich mehrfach ins Visier genommen. "Zunächst kamen sie die Langenkampstraße entlang und haben die Seitenstreifen umgepflügt. Ein paar Tage später waren sie dann bei uns auf der Anlage und haben ziemliche Schäden angerichtet", berichtet Frank Rogner vom TSV. Die Schäden an der Grasnarbe hatten die Fußballer nach der ersten Attacke zwar grob beseitigt. Doch nur einen Tag später waren die Schwarzkittel durch eine Lücke im Zaun erneut auf das Gelände gelangt und wühlten noch einmal den Rasen um.
Die Spieler des Bezirksligisten sind zwar sauer, nehmen das Ganze jedoch auch mit Humor. Meinte Stürmer Patrik Müller in den sozialen Netzwerken doch: "Normalerweise gräbt bei uns nur Marcel Dunsing den Strafraum um." Der lokalen Presse ist es sogar gelungen, ein Wildschwein auf dem Rasen des Waldstadions kurz mit dem Handy zu filmen.
Wildschweinbesuch hatte auch im Jahr zuvor der Nachbarverein TSV Kirchdorf . Der Platz war daraufhin lange Zeit unbespielbar. Vor Jahren bereits hatten Wildschweine den nicht mehr genutzten Waldsportplatz des VSV Hohenbostel , ebenfalls eine Barsinghäuser Ortschaft, komplett verwüstet. Vor Grünstreifen an Fahrbahn- und Wegrändern sowie waldnahen Wiesen und Weiden machen die Tiere nicht Halt. Sie kennen kein Pardon und merken offenbar schnell, dass sie hier nicht bejagt werden dürfen. Die Wildschwein-Population im Höhenzug des Deister wird auf zirka 400 Tiere geschätzt.
"Normalerweise gräbt bei uns nur Marcel Dunsing den Strafraum um"
Beim NFV ist der jüngste Besuch der Schwarzkittel ebenfalls nicht gerade glimpflich ausgegangen. Denn der heilige A-Platz an der Sportschule zeugt davon, dass offenbar eine ganze Rotte Wildschweine des Nachts ihr Unwesen auf jenem Geläuf, auf dem auch schon deutsche A- und U-Nationalmannschaften trainiert haben, getrieben haben muss. Kurios: die Schwarzkittel haben sich als weitestgehend regel- und linientreu erwiesen und sich überwiegend außerhalb des Spielfeldes parallel zur Seitenlinie beschäftigt. Gleichwohl sie auch am Strafraum des nördlichen Tores nicht widerstehen konnten. Ein Loch im Zaun, der das NFV-Gelände vom Wald trennt, hatte der Rotte als Durchlass gedient. Es ist inzwischen geflickt. Sollten die Wildschweine erneut auf den Geschmack kommen, könne man allerdings ziemlich nachtragend werden, heißt es beim NFV. Fragt sich nur, ob die Schwarzkittel diese charmante Drohung auch verstehen.
Autor/-in: Rainer Hennies