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Einst spielte Lassana Diarra mit Cristiano Ronaldo und Real Madrid gegen den FC Barcelona mit Lionel Messi (Foto rechts), nun gab er mit Al-Jazira ein Gastspiel in Nettetal (links). [Foto: de Haas, Imago / Collage: FUSSBALL.DE]
Lassana Diarra war Meister und Pokalsieger in England und in Spanien. Für Frankreich stand der 32-Jährige in 34 Länderspielen auf dem Platz. In den Klubs hießen seine Teamkollegen unter anderem Robin van Persie, Samuel Eto’o, Michael Ballack, Didier Drogba – und Cristiano Ronaldo. Diarra steht nun beim Al-Jazira Club Abu Dhabi unter Vertrag, dem Meister der Vereinigten Arabischen Emirate. Und mit dem war er nun beim SC Union Nettetal am Niederrhein zu Gast. Wir haben das Video.
An einem verregneten Dienstagabend läuft Diarra über den Platz des Landesligisten SC Union Nettetal. Der Mann mit der eindrucksvollen Vita ist für ein Testspiel zu Gast in der niederrheinischen Provinz. Die meisten Angriffe laufen über den zentralen Mittelfeldspieler. Als Diarra mal wieder zu einem Solo ansetzt, stellt sich Martin Stroetges ihm in den Weg. Der 26-Jährige trägt beim Landesligisten die Kapitänsbinde. Am nächsten Tag ist der Hobbykicker wieder in seinem Job als Mechatroniker gefordert. Nun will Stroetges aber Diarra stoppen. Das gelingt. Stroetges spitzelt Diarra den Ball vom Fuß und sorgt für Frust beim Franzosen. Von dieser Aktion wird er vermutlich noch seinen Enkeln erzählen.
"Wir haben sofort zugesagt. So ein Gegner kommt ja nicht alle Tage nach Nettetal"
Überhaupt: Das Spiel gegen den Topklub aus dem Nahen Osten dürfte in Nettetal noch länger Thema sein. „Das ist für uns ein echtes Highlight“, sagt Union-Trainer Andreas Schwan vor dem Anpfiff. Er bezeichnet Al-Jazira als den „FC Bayern der Vereinigten Arabischen Emirate“. Mit deutlichem Vorsprung sicherte sich das Team in der Vorsaison die Meisterschaft. Neben der Trophäe gab es eine weitere Belohnung: Die Klub-Weltmeisterschaft wird in den Emiraten ausgetragen. Und Al-Jazira ist als Meister des Gastgeberlandes dabei. Im Dezember kommt dann auch Real Madrid an den Persischen Golf. Auf dieses Großereignis und die Spiele der kommenden Saison bereitet sich der Al-Jazira momentan vor.
Die Spieler halten sein Sommertrainingslager im niederländischen Venlo ab. Als die Verantwortlichen das Lager planten, fragten sie bei Robert Pinior von der Agentur RP-Sportmanagement nach, ob er ihnen einen Testspielgegner aus der Umgebung besorgen könne. Da Nettetal direkt an der Grenze liegt und er einen guten Draht zum Klub hat, fragte Pinior beim SC Union an. „Wir haben sofort zugesagt. So ein Gegner kommt ja nicht alle Tage nach Nettetal“, sagt Fußball-Abteilungsleiter Dirk Riether.
Ungewöhnliche Partien erfordern ungewöhnliche Vorbereitungen: Eigentlich spielen und trainieren die Union-Fußballer auf Kunstrasen. Doch wenn so ein Gegner kommt, geht es natürlich auf den Naturrasen. Der Vorstand hielt auch Rücksprache mit der Polizei. Beim Test stehen dann zwei Beamte am Spielfeldrand. Sie sehen eine Nettetaler Mannschaft, die gut mithält. Erst kurz vor der Pause trifft Favorit Al-Jazira Club zur Führung.
Gästetrainer Henk ten Cate ist unzufrieden. Er winkt ab, mosert, diskutiert mit seinen Assistenten. Der Niederländer ist in Abwesenheit von Mirko Vucinic, Torjäger aus Montenegro, neben Diarra der zweite Star bei Al-Jazira. Ten Cate war Co-Trainer beim FC Barcelona, gewann an der Seite von Frank Rijkaard 2006 die Champions League. Als Cheftrainer arbeite er unter anderem für Ajax Amsterdam und Panathinaikos Athen. Auch am Niederrhein ist ten Cate bekannt, schließlich trainierte er Ende der 1990er-Jahre den KFC Uerdingen.
Dass ein Sechsligist seinem Team es so schwermacht, fuchst ihn schon. Auch der Treffer zum 2:0-Endstand kann ten Cates Miene nicht erhellen. Sein Trainerkollege ist hingegen glücklich. „Ich bin mit der Leistung super zufrieden. Wir haben den Gegner echt unter Druck gesetzt“, sagt Andreas Schwan. Auch Martin Stroetges verlässt den Platz mit einem Lächeln. Dass er zeitweise an seine Grenzen stieß, daraus macht der Kapitän kein Geheimnis. „Wenn der Diarra mal das Tempo angezogen hat, konnte man ihm nicht mehr folgen. Bei ihm hat man sofort gesehen, was er für eine Qualität hat“, sagt Stroetges.
Mit dem Star des Gegners wollen die Nettetaler Spieler nach Abpfiff noch ein Erinnerungsfoto machen. Sie passen Diarra vor der Kabine ab. Doch der Franzose hat keine Lust auf ein Foto und entschwindet in Richtung Parkplatz. Er wirkt schlecht gelaunt, vermutlich hat die mäßige Leistung seines Teams dazu beigetragen. Die Nettetaler Spieler haben nun kein Foto mit dem Star, sie können aber immerhin behaupten, einem Diarra die Laune verdorben zu haben.
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