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Kolumne |18.11.2017|16:02

Amateur-Alltag: Tor-Flut statt Taktik-Fest

Schon wieder hat es geklingelt: Im Amateurfußball sind Schützenfeste Alltag. (Symbolfoto) [Foto: imago]

In der Kreisliga geht den Zuschauern erst bei einem richtigen Schützenfest, bei dem den Keepern die Bälle um die Ohren fliegen wie beim Völkerball-Turnier, so richtig das Herz auf. Es muss ordentlich klingeln in der Kiste. Amateurfußballer und Buchautor Joel Grandke beschreibt in seiner Kolumne auf FUSSBALL.DE den ganz normalen Tor-Wahnsinn im Amateurfußball.

Fußball-Weisheit #41: „Wer gewinnen will, muss Tore schießen.“ Da klimpert’s kräftig im Phrasenschwein. Kein Kicker muss in der Schule den Mathe-Leistungskurs belegt haben, um dieser Logik folgen zu können. Wer nach Abpfiff null Tore auf dem Konto verbucht, wird ein herkömmliches Fußballspiel kaum gewonnen haben. So offensichtlich diese Erkenntnis sein mag, so unbekannt scheint sie doch vielen Teilnehmern des WM-Playoff-Spiele zu sein. Für diese Teams ging es unter der Woche eigentlich um alles: Zwei K.o.-Spiele um den großen Traum, der über völlige Ekstase oder bittere Ernüchterung einer ganzen Nation entscheidet. Und was passiert auf dem Platz? Eine Nullnummer jagt die nächste, Fußballspiele als hochdosierter Baldrian-Ersatz. Der gemeine Fan ist aber weder Bluthochdruck-Patient, noch leidet er unter Schlafstörungen. Das Eintrittsgeld hätte er ansonsten problemlos als Therapiekosten mit der Krankenkasse abrechnen können. Eine ganz andere Krankheit verbreitet sich derzeit rasant in der Fan-Szene: die akute Taktik-Liebhaberei. Wir kennen alle diesen Arbeits- oder Teamkollegen, dem bei einem ereignisarmen 0:0 aufgrund der „herausragenden Defensivleistung“ angeblich das Wasser im Munde zusammenläuft. Wenn er von einem 0:0 „der besseren Sorte“ berichtet, darf man als Gesprächspartner problemlos auf Durchzug schalten. Der Kollege hat den Fußball nie geliebt, so viel ist sicher.

Zuflucht bietet glücklicherweise die Kreisliga, in der jede Woche bundesweit ein „Tag der offenen Tore“ veranstaltet wird. Hier weiß jeder: Erst bei einem richtigen Schützenfest, bei dem den Keepern die Bälle um die Ohren fliegen wie beim Völkerball-Turnier, geht dem Zuschauer so richtig das Fußballer-Herz auf. Faustregel: Der Spielstand muss nach Abpfiff höher als das Eckballverhältnis sein, ansonsten war es mit höchster Wahrscheinlichkeit ein Grottenkick. Der Zuschauer sollte 90 Minuten lang in dem Dilemma stecken, dass er bei jeder obligatorischen Pinkelpause und jedem Gang zur Bratwurstbude ein Tor zu verpassen droht. Für ein wahres Spektakel auf dem Rasen blickt er dem Hungertod jedoch lachend ins Auge, der Nachschub wird einfach auf die Halbzeit vertagt.

Messerscharfe Analysen

Im Vergleich zu den meisten Playoff-Spielen war das 2:2 der DFB-Elf gegen Frankreich ein atemberaubendes Duell mit offenen Visieren. Über vier mickrige Törchen kann man im nordrhein-westfälischen Moers allerdings nur müde lächeln. In der dortigen Kreisliga B wurde in der vergangenen Woche ein Spektakel geliefert, das diesen Namen auch verdient. Beim Spiel des GSV Moers II gegen den stark dezimierten SV Schwafheim II knallte es schon in der ersten Halbzeit (Zwischenstand 18:1) mehr als beim Jahreswechsel am Brandenburger Tor. Dabei dümpelte das Spiel die ersten zehn Minuten noch torlos vor sich hin, ehe der Knoten bei den Moersern endlich platzte und es in der Folge minütlich im Kasten der Schwafheimer sturmklingelte. Die Gastgeber hatten allerdings schon ab der 58. Minute, beim Stand von 25:1, ein Einsehen und erzielten in der Folge keinen Treffer mehr. Zwischen der 10. und 58. Minute fiel durchschnittlich alle 111 (in Worten: einhundertelf) Sekunden ein Treffer. Meine Recherchen ergaben darüber hinaus: Es war ein 25:1 „der besseren Sorte“, fiel in der Höhe aber vielleicht ein bis zwei Tore zu hoch für die Moerser aus. Den Genickbruch stellte für die Gäste wahrscheinlich der Sechserpack der Moerser zwischen Minute 10 und 15 dar.

In der Kreisklasse geht zwar sehr vieles schief, aber es bleibt im Anschluss immer Zeit für messerscharfe Analysen. Klassischer Kommentar des Unterlegenen: „Wenn wir das erste Gegentor nicht so früh bekommen, wird das ein ganz anderes Spiel!“ Oder auch gern mit Verweis auf die Schiedsrichterleistung: „Wenn wir in der 8. Minute nicht diesen zweifelhaften Einwurf gegen uns bekommen hätten, wäre das Spiel vielleicht andersrum verlaufen.“ Ja nee, is‘ klar. Das 2:25 lag aus Sicht der Schwafheimer sicher auch in der Luft, aber es war halt so ein Tag, an dem alles gegen sie lief.

Man mag berechtigterweise einwenden, dass die Spannung bei solchen Ergebnissen doch eher auf der Strecke bleibt. Spätestens bei einem 10-Tore-Rückstand gestehen sich selbst die unverbesserlichsten Tipico-Suchtis ein, dass man vielleicht kein Geld mehr auf die zurückliegende Mannschaft setzen sollte. Es ist so, als würdest du gegen acht Jahre jüngeren Neffen FIFA zocken: Am Anfang macht es noch Spaß ihn schwindelig zu spielen und zu demütigen, aber spätestens nach dem dritten Eigentor des Gegners ist die Luft irgendwann raus. Ob der Treffer zum 25:1 in Moers am Ende noch genauso bejubelt wurde wie das erste Tor, ist ebenfalls anzuzweifeln.

Tore sind Geschmackssache

Es ist allerdings falsch, dass solch deutliche Ergebnisse dem Spiel jegliche Emotionen rauben. Das gilt nicht mal zwangsläufig für die unterlegene Mannschaft. Bestes Beispiel sind die neugegründeten Damen des TSV Barsinghausen. Diese verbuchten bis zum vergangenen Wochenende noch null Punkte und ein Torverhältnis von 0:71 auf ihrem Konto, bekamen also schon mehr als eine deutliche Klatsche in dieser Saison. Auch bei ihrem letzten Spiel war ihnen keinen Punktgewinn vergönnt, allerdings erzielten sie kurz vor Schluss ihren ersten Treffer der Teamgeschichte . Das Spiel ging 1:2 verloren, die Kabinenparty fand aber bei den Barsinghauserinnen statt. Fakt ist: Die Feierlichkeiten wären genauso eskaliert, wenn es ein Treffer zum 1:25 gewesen wäre. Jetzt schickt den Damen mal den Defensiv-Fanatiker in die Kabine, der ihnen erzählen will, dass es beim Fußball nicht auf Tore ankommt…

Für Partystimmung nach Abpfiff sorgen noch häufiger Goalgetter wie ein Christian Eriksen, der die Dänen unter der Woche mit seinem Hattrick gegen die Iren fast im Alleingang zur WM geknipst hat. Doch auch bei den Ballermännern kann der Amateurfußball noch einen drauflegen, beispielsweise in der Person von Jon Schwerdtfeger, der für die Zweitvertretung von Rasensport Uetersen kürzlich alle neun Treffer beim 9:1 gegen Rissen II erzielte .

Hohe Ergebnisse hängen in der Kreisliga aber nicht immer mit einem Klassenunterschied auf dem Platz zusammen. Im Gegenteil: Am vergangenen Samstag endete die Partie der FV Löbtauer Kickers II gegen die SG Verkehrsbetriebe Dresden mit 6:6. Der Ausgleich fiel erst in der vorletzten Minute. Die Taktik-Liebhaber, die bei einem defensiv disziplinierten 0:0 in Ekstase geraten, werden zu diesem Zeitpunkt sicher schon längst den Platz verlassen haben. Aber Tore sind wohl Geschmackssache. Und wer es lieber dahinplätschernd mag, soll sich sonntags lieber seinen Wohnzimmerbrunnen anschauen, anstatt auf den Sportplatz zu gehen. Vielleicht zahlt den ja auch die Krankenkasse.

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