SV Spellen: "Echte Mädchen spielen Fußball"
Der SV Spellen engagiert sich in besonderem Maße sozial – vor allem im Mädchen- und Frauenfußball. Dafür wurde der Klub beim DFB-Punktespiel mit dem Gold-Status ausgezeichnet.
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Nationalspieler für ihr Land: Liechtensteins Daniel Brändle (o.l.), Rudolf González für die Dominikanische Republik (o.r.), Bernd Schipmann für die Philippinen (u.l.) und Punjabs Kamaljit Singh (u.r.). [Foto: imago/Azkals/privat/Collage FUSSBALL.DE]
Ob Dominikanische Republik, die Philippinen, Punjab oder Liechtenstein: Deutschlands Amateure kickten im Jahr 2021 nicht nur in ihren Vereinen, sondern auch in Nationalmannschaften auf der ganzen Welt. Wir werfen einen Blick zurück auf das Fußballjahr 2021 und schauen nochmal auf vier außergewöhnliche Amateurfußballer.
Er kickt in der Regionalliga West für den Bonner SC und läuft für die Nationalmannschaft der Dominikanischen Republik auf. Wir haben mit Rudolf González, der einst für die DFB-Junioren auflief, über den Traum von Olympia und einer möglichen WM-Teilnahme gesprochen. Seit seinem dritten Lebensjahr lebt Gonzaléz in Deutschland. Weil die Chancen, für die deutsche Nationalmannschaft aufzulaufen, zu gering waren, entschied er sich das Trikot seines Heimatlandes überzustreifen: "Mein Vater, meine kleine Halbschwester und einige meiner Tanten leben dort."
Für ihn ist es, obwohl er die meiste Zeit seines Lebens in Deutschland aufgewachsen ist, "eine absolute Ehre, für mein kleines Land auflaufen zu dürfen." Kurz nach unserem Interview am 23. Januar 2021 traf Gonzaléz in einem Freundschaftsspiel auf die Auswahl von Serbien. Die Partie endete 0:0. Mehr über die besondere Geschichte des 23-Jährigen erfahrt ihr hier: Zum Interview .
Am 27. Juni berichteten wir über Bernd Schipmann. Der 1,94 Meter große Torwart, der zu dieser Zeit beim Regionalligisten Rot-Weiss Ahlen unter Vertrag stand, wurde zu einer besonderen Reise eingeladen. Genauer gesagt zu einer Länderspielreise. Der geborene Münsteraner wurde in die Nationalmannschaft der Philippinen berufen.
Ein Privileg für den heute 27-Jährigen. Damit wurde ihm die Ehre zu Teil für das Heimatland seiner Mutter aufzulaufen, die aus dem kleinen Inselstatt in Südostasien stammt. Nach einer zehntägigen Quarantäne flog der gelernte Groß- und Einzelhandelskaufmann in das Emirat Katar. In der WM-Qualifikation traf die Nationalmannschaft der Philippinen auf China, Guam und Mauritius. Aufgrund der Corona-Pandemie allerdings ohne Zuschauer*innen: "Leider konnten wir wegen der nach wie vor strengen Corona-Regeln jetzt auch nicht in China oder auf den Philippinen spielen, sondern das Ganze fand als eine Art Miniturnier in Dubai statt. Fans waren nicht zugelassen."
Für Schipmanns Familie, in Deutschland und auf den Philippinen, kein Grund ihre Nummer eins nicht anzufeuern. Besonders der philippinische Teil der Familie war aus dem Häuschen. Anlass genug eines der drei Trikots der Familie seiner Mutter zukommen zu lassen: "Ein Trikot werde ich meiner Familie auf den Philippinen schenken. Sie hat in der Heimat meiner Mutter so mit mir mitgefiebert und mich mit Nachrichten bombardiert, das war schon der Wahnsinn." Mittlerweile hat Bernd Schipmann seine fußballerische Heimat nach Asien verlegt. Es steht beim thailändischen Erstligisten Ratchaburi Mitr Phol unter Vertrag. Hier geht’s zum ganzen Interview .
Kamajit Singh hat einen ganz besonderen Riecher vor dem Tor. Bei der Torjägerkanone für alle liefert sich der treffsichere Knipser vom SV Eintracht Nordhorn einen Zweikampf mit Martin Raming-Freesen.
Das Erfolgsgeheimnis des Deutsch-Inders? "Ich habe in der Jugend schon immer viele Tore erzielt - teilweise bis zu 60 pro Saison. Ein großes Erfolgsgeheimnis habe ich aber gar nicht. Ich würde mich als einen Instinktstürmer bezeichnen, der oft genau richtig steht." Nicht nur für seinen Amateurklub lebt er diesen Instinkt aus, auch in der Nationalmannschaft seines Heimatlandes Punjab.
"Punjab ist eine ehemalige Provinz in Britisch-Indien, aus der meine Familie stammt", erklärt Singh. Mit Punjab nahm er an der Conifa-WM 2018 in London teil. Das ist die Weltmeisterschaft für alle Nationen, Minderheiten und Völker, die nicht Mitglied in der FIFA sind. Und wie sollte es anders sein: Mit sechs Toren wurde Kamajit Singh Torschützenkönig. Dass er mit seinem Team am Ende "nur" den fünften Platz belegte, wurde zur Nebensache: "Es war sensationell für mich, für Punjab aufzulaufen und dann auch noch so häufig zu treffen." Weitere Infos über Kamajit Singh und Punjab lest ihr im Interview .
Es war das letzte Spiel der WM-Qualifikation für Deutschland und Liechtenstein. In der Wolfsburger Volkswagen-Arena stand für Daniel Brändle am 11. November 2021 ein besonderer Moment bevor. Denn der 29-Jährige führt eine Art Doppelleben. Die meiste Zeit des Jahres spielt Brändle in der Bayernliga beim SV Pullach , trainiert drei Mal die Woche, kämpft am Wochenende in der Liga um Punkte und geht seiner Arbeit als Projektmanager nach.
Soweit das eine Leben. Im zweiten Leben ist Lukas Brändle Nationalspieler Liechtensteins. Der Partie in der WM-Qualifikation gegen das Land, in dem er seit vier Jahren lebt, fieberte er wie all seine Mitspieler mit Vorfreude entgegen: "Für jeden Einzelnen von uns ist das ein absolutes Highlight. Wir haben auch schon gegen Spanien und Italien gespielt, aber Deutschland hat zumindest bei mir noch einmal einen anderen Stellenwert."
Beim SV Pullach ist bekannt, dass Brändle Amateur, aber auch gleichzeitig Profi ist, bei den Gegnern nicht. "Innerhalb meiner Mannschaft wissen es alle. Da werde ich auch gerne mal aufgezogen, wenn mir als Nationalspieler eine Aktion misslingt oder wenn ich im Training getunnelt werde." Obwohl die Partie gegen Deutschland 0:9 verloren ging, überwiegt bei Brändle der Stolz, für sein Heimatland auflaufen zu dürfen. Zum Interview .
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