Vereinswechsel: Das musst du wissen!
Sommerzeit ist Transferzeit: Das ist im Amateurfußball nicht anders als in der Bundesliga. Hier gibt's die wichtigsten Fragen und Antworten zum Vereinswechsel.
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Daumen hoch für die Brigade: Die Schiedsrichter freuen sich über die Unterstützung. [Foto: Privat]
„Schiri, wir wissen, wo dein Auto stand – ist vollgetankt, ist vollgetankt!“, hallt es über den Sportplatz. Die Brigade Hartmut Strampe sorgt auf den Sportplätzen für Furore. Die neu gegründete Gruppe ist ein Fanklub - für Schiedsrichter!
Die Idee zu der ungewöhnlichen Aktion kam Alex Brandt und seinen Freunden aus dem Großraum Berlin aus einer Bierlaune heraus. „Wir haben uns nach einem Spiel über frühere legendäre Schiedsrichter unterhalten und kamen auf die Frage, wie es wohl wäre, anstatt der Spieler die Unparteiischen zu unterstützen“, erzählt der 31-jährige Brandt. Warum der Name Hartmut Strampe? „Er ist ein Schiedsrichter, der niemals in Vergessenheit geraten wird“, meint Brandt. Prägnant sein Aussehen mit Schnauzbart und Borstenschnitt, unvergesslich sein Rekord aus dem Spiel Borussia Dortmund gegen den FC Bayern München im Jahr 2001. Damals zeigte Strampe allein den Bayern zehn Gelbe Karten.
"Schiri, wir wissen, wo dein Auto stand – ist vollgetankt, ist vollgetankt"
Von der Idee bis zur Umsetzung vergingen noch einige Monate. Konkrete Überlegungen stellte die 20 Mann umfassende Gruppe erst im Spätsommer an. Ihren ersten Auftritt im deutschen Fußball feierte die Brigade Hartmut Strampe am 12. September in Berlin im Bundesligaspiel zwischen Hertha BSC und dem VfB Stuttgart, das Tobias Stieler leitete. Nicht nur bei den Fans im Stadion, auch bei Stieler und seinem Gespann hinterließ die ungewöhnliche Fan-Gruppe Eindruck. Der DFB-Schiedsrichter bedankte sich nach dem Spiel per Facebook-Post für die Unterstützung und stellte zufrieden fest: „Die Brigade Hartmut Strampe war zufrieden mit meinem Spiel.“
Das Hauptaugenmerk der Brigade Hartmut Strampe liegt aber nicht auf dem Profifußball, sondern im Amateurbereich. Beispiel: Oberliga-Duell des SV Lichtenberg 47 gegen den FC Anker Wismar Anfang Oktober, zweiter Auftritt der Schiedsrichter-Fans. Der 17-jährige Referee Richard Hempel pfeift seine erste Partie in der NOFV-Oberliga Nord und darf gleich die lautstarke Unterstützung von Brandt & Co. genießen. „Nicht nur Richard Hempel, auch die Spieler beider Mannschaften waren von unserer Aktion begeistert und haben sich nach dem Spiel bei uns bedankt“, berichtet Brandt.
Im Amateurfußball mache die Sache noch mehr Spaß, betont der Brigade-Sprecher, da dort die Auflagen für Fahnen und Banner nicht so streng seien und man in den kleinen Stadien besser für gute Stimmung sorgen könne. „Für uns ist das wesentlich charmanter“, unterstreicht Brandt. Wann das nächste Schiedsrichtergespann im unterklassigen Fußball unterstützt werden soll, ist bisher nicht konkret geplant. „Noch ist die ganze Sache ja sehr frisch.“
Der Zuspruch für die Brigade Hartmut Strampe ist enorm. Die Facebook-Seite der Gruppierung, die im sozialen Netzwerk sehr aktiv ist, hat mittlerweile fast 4.500 Likes. „Wir haben auf der Seite viele Anfragen, ob man uns beitreten kann oder ob in den verschiedensten Ecken Deutschlands Ableger gegründet werden dürfen. Darüber freuen wir uns sehr“, sagt Brandt, Student der Kulturwissenschaften. „Die Reaktionen sind durchweg positiv. Das macht extrem viel Spaß.“
Die Brigade Hartmut Strampe fällt im Stadion nicht nur durch ihre unterhaltsamen Sprüche, sondern auch durch einheitliche Kleidung und ausgefallene Fahnen und Banner auf. „Wir haben die Fußball-Standards abgegrast und einige Sprüche aus dem üblichen Fan-Jargon in Abwandlung übernommen“, erklärt Brandt. Herausgekommen sind dabei Banner mit dem Klassiker „Der hat schon Gelb!“ oder „Wir trinken keine Fanta!“ in Anspielung auf den legendären Schiedsrichter Wolf-Dieter Ahlenfelder. Der hatte 1975 ein Bundesligaspiel beschwipst geleitet und bereits nach 32 Minuten zur Halbzeit gepfiffen – und anschließend erklärt: „Männer trinken keine Fanta.“ Ein weiterer beliebter Schlachtruf der Brigade Hartmut Strampe: „Unsere Qualität: Neutralität.“
Aktive Schiedsrichter sind in der bunt gemischten Gruppe bislang nicht dabei. „Einige von uns pfeifen hier und da mal bei Hobbyspielen, aber offiziell aktiv ist keiner“, so Brandt. Dafür stehen die Mitglieder der Brigade häufig als Spieler auf dem Platz: „Die meisten spielen in unteren Kreisklassen, haben keine Ambitionen mehr, höher zu spielen“. Lieber wollen sie in Zukunft weiterhin diejenigen unterstützen, die meistens in erster Linie Kritik abbekommen: die Schiedsrichter.
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