Vereinswechsel: Das musst du wissen!
Sommerzeit ist Transferzeit: Das ist im Amateurfußball nicht anders als in der Bundesliga. Hier gibt's die wichtigsten Fragen und Antworten zum Vereinswechsel.
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Im Trikot des Heimatvereins: Ex-Profi Tom Schütz (l.) zusammen mit seinem Bruder Daniel.[Foto: S. Schütz/privat/imago/Collage FUSSBALL.DE]
Tom Schütz war neun Jahre Profi bei Arminia Bielefeld, ist beim Bundesligisten aktuell Co-Trainer der U 17 in der B-Junioren-Bundesliga. Nebenbei kickt er jetzt wieder für seinen 350 Kilometer entfernten Heimatklub TSV Burgpreppach in der Kreisklasse Schweinfurt 4. Im FUSSBALL.DE-Interview spricht der 33-Jährige über lange Fahrten von Bielefeld nach Burgpreppach und ein Debüt mit Überraschungen.
FUSSBALL.DE: Nach einer langen Profikarriere bei Arminia Bielefeld kicken Sie wieder in der Heimat in der Kreisklasse Schweinfurt. Ist beim TSV Burgpreppach noch alles wie früher, Herr Schütz?
Tom Schütz: Die Kabinen wurden saniert, aber sonst hat sich nicht allzu viel verändert. (lacht) Es sind noch viele Personen von früher im Verein und die Bratwurst sonntags nach dem Spiel schmeckt immer noch. Es fühlt sich an wie ein Nachhausekommen.
Wie kam die Rückkehr zustande? Wir vermuten mal, Ihr Bruder Daniel hatte seine Finger im Spiel.
"Ich hatte auf alles Lust: Das Miteinander in der Kabine, den Kampf um jeden Ball auf dem Platz und auch das Bierchen und die Bratwurst nach dem Abpfiff"
Schütz: Daniel ist ja nicht das einzige Familienmitglied, das beim TSV Burgpreppach spielt. Auch meine Cousins kicken für die erste Mannschaft. Aber dass ich irgendwann noch einmal die Fußballschuhe für die "Füchse" schnüren würde, hatte dennoch niemand unbedingt von mir erwartet. Ich hatte einfach selbst wahnsinnig Bock darauf, nach meiner Karriere wieder für meinen Jugendverein aufzulaufen. Dass es schlussendlich schon jetzt dazu gekommen ist, lag an der angespannten Personalsituation. Beispielsweise meine Cousins waren verletzt und neben mir gab auch Daniel, der eigentlich schon vor eineinhalb Jahren aufgehört hatte, sein Comeback. Beim 1:1 gegen die Spielvereinigung des TV Jahn Schweinfurt II und des SC 1900 Schweinfurt war es dann soweit: Nach mehr als 20 Jahren standen mein Bruder und ich wieder gemeinsam auf dem Platz. Das war schon eine geile Sache.
Wie zufrieden waren Sie mit Ihrem Debüt?
Schütz: Es hätte besser laufen können. (lacht) Ein Sieg wäre definitiv drin gewesen. Auch ich habe einige Chancen liegen gelassen. Nach fast eineinhalb Jahren ohne Pflichtspieleinsatz war es aber - denke ich - normal, dass nicht gleich alles perfekt funktioniert hat. Unabhängig davon, ob es jetzt ein Bundesliga- oder ein Kreisklassenspiel war. Dazu muss ich auch sagen: Ich war überrascht von der taktischen Diszipliniertheit beider Teams. Damit hätte ich in der 9. Liga nicht gerechnet.
Sie haben sich also nicht unterfordert gefühlt?
Schütz: Auf keinen Fall. Wie gesagt: Ich stand lange Zeit nicht selbst auf dem Platz und hatte einfach nur riesigen Spaß, wieder das Trikot der "Füchse" überzustreifen. Es war ein schöner Sonntag, an dem wir kurz vor dem Ende des Spiels zumindest eine Niederlage noch abgewendet haben. Natürlich hätten wir einige Treffer mehr erzielen können. Aber vom Spielverlauf her war das Remis dennoch eher ein Punktgewinn als ein Punktverlust.
Der langjährige Bundesligaprofi Marvin Matip trällerte vor kurzem zu seinem Einstand beim bayerischen Kreisklassenklub SV Ingolstadt-Hundszell den Ballermann-Hit "Geh ma‘ Bier hol’n". Was mussten Sie tun?
Schütz: Noch nichts. (lacht) Das liegt allerdings auch daran, dass ich nach der Partie direkt zurück nach Bielefeld fahren musste. Aber meine Teamkollegen müssen sich keine Sorgen machen: Es wird für meinen Einstand nachträglich mindestens zwei Kästen Bier geben. Nachdem ich gehört habe, dass die Bender-Zwillinge nach Ihrer Rückkehr zum TSV Brannenburg nur einen Kasten springen lassen haben, muss ich ja einen drauflegen. (lacht) Ob ich dann auch noch ein Ständchen singen muss, weiß ich nicht. Ich lasse mich mal überraschen, was sich die Jungs für mich überlegt haben.
Sind neben Ihren Familienmitgliedern im Team auch alle anderen Mannschaftskollegen ehemalige Weggefährten?
Schütz: Ich kenne auf jeden Fall alle sehr gut. Ich habe auch während meiner Profizeit den Kontakt zum Verein immer aufrechterhalten. Entsprechend kann man sich sicherlich gut vorstellen, wie groß meine Vorfreude vor dem Debüt war. Ich hatte auf alles Lust: Das Miteinander in der Kabine, den Kampf um jeden Ball auf dem Platz und auch das Bierchen und die Bratwurst nach dem Abpfiff.
Durch Ihre Tätigkeit als Co-Trainer der U 17 von Arminia Bielefeld in der West-Staffel der B-Junioren-Bundesliga werden Sie aber nicht jede Woche mit Burgpreppach auf dem Platz stehen können, oder? Die beiden Orte trennen 350 Kilometer.
Schütz: Das wäre in der Tat zeitlich gar nicht möglich. Mein Lebensmittelpunkt ist und bleibt Bielefeld. Nach so vielen Jahren in dieser Stadt bezeichne ich mich auch selbst als Bielefelder. In Burgpreppach helfe ich ab sofort immer dann aus, wenn Not am Mann ist und ich in der Heimat bin. Es wird also bestimmt noch das eine oder andere Spiel dazukommen. Mit dem Remis bei meinem Debüt gebe ich mich nicht zufrieden.
Sehen Sie Ihre berufliche Zukunft auf der Trainerbank?
Schütz: Ich kann mir eine Trainerkarriere gut vorstellen, will mich aber noch nicht festlegen. Ich absolviere auch ein Traineeprogramm auf der Geschäftsstelle der Arminia und studiere Sportbusiness Management. Mein Weg kann also in verschiedene Richtungen führen.
Der TSV Burgpreppach rangiert derzeit in der Kreisklasse Schweinfurt 4 auf Platz elf, kämpft gegen den Abstieg. Lautet das Saisonziel Klassenverbleib?
Schütz: Ganz klar. Hätten wir nicht so viel Verletzungspech, würden wir sicher auch weiter oben stehen. Von schweren Verletzungen am Syndesmoseband bis hin zu Kreuzbandrissen ist in dieser Saison leider alles dabei. Wir beklagen uns aber nicht und geben alles, um den Abstieg noch vermeiden zu können. In den nächsten Wochen folgen einige wichtige Begegnungen gegen direkte Konkurrenten, in denen wir einige Plätze gutmachen können.
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