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Hammertransfer |23.01.2022|15:15

Lukimya: Wie er Kevin De Bruyne unterschätzte

Lukimyas erste Begegnung mit De Bruyne: "Ich dachte, es war ein Nachwuchsspieler."[Foto: imago]

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Dem MSV Düsseldorf, Tabellenführer in der Landesliga Niederrhein Gruppe 1, ist in der Winterpause mit der Verpflichtung von Ex-Bundesligaprofi Assani Lukimya ein echter Transferhammer gelungen. Im Interview erklärt der 35-Jährige Deutsch-Kongolese seinen Wechsel in den Amateursport, spricht über Stefan Effenberg, Kevin De Bruyne und blickt auf seine abenteuerliche Station in China zurück.

FUSSBALL.DE: Nach sechs Monaten ohne Verein wollen Sie nun mit dem MSV Düsseldorf in die Oberliga aufsteigen. Warum haben Sie noch einmal die Fußballschuhe aus dem Schrank geholt, Herr Lukimya?

Assani Lukimya: Nach dem sportlichen Klassenverbleib mit dem KFC Uerdingen 05 in der 3. Liga, aber dem folgenden Zwangsabstieg wegen der Nichterfüllung der Zulassungsbedingungen war ich mir nicht sicher, ob ich überhaupt weiter Fußball spielen soll. Ich hatte zwar einige durchaus lukrative Angebote aus dem Ausland, wollte dem Geld aber nicht mehr hinterherlaufen. Schließlich habe ich mich dafür entschieden, bei meiner Familie zu bleiben. Ich wohne keine zehn Minuten von der Platzanlage des MSV Düsseldorf entfernt, wollte bei meiner Frau und meinen drei Kindern bleiben, die allesamt gebürtige Düsseldorfer sind.

Wie kam Ihr Wechsel zum MSV zustande?

"Wir teilen unseren Platz mit einer Footballmannschaft. Da kann es schon mal passieren, dass das Spielgerät in unserer Hälfte landet und wir das Ei zu den Footballern zurückkicken müssen"

Lukimya: Nach einem halben Jahr zu Hause hatte es doch wieder in den Füßen gejuckt und ich merkte, dass ich vielleicht etwas zu schnell aufgehört hatte. Der Kontakt zum MSV Düsseldorf ist über meinen Schwager entstanden, der in Düsseldorf in der Gastronomiebranche tätig ist und dadurch mit vielen Leuten in Kontakt steht. Nach den Gesprächen mit den MSV-Vereinsverantwortlichen und dem ersten Kennenlernen mit der Mannschaft waren meine Zweifel schnell beseitigt. Der MSV Düsseldorf ist ein kleiner, sehr sympathischer Verein, in dem es familiär zugeht. Jeder muss anpacken, was im professionellen Fußball nicht immer der Fall ist.

Sie haben fast 300 Einsätze als Profi absolviert. Wie kommen Sie mit den Unterschieden zwischen Amateur- und Profisport zurecht?

Lukimya: Ich habe meine Laufbahn im Amateursport in Berlin begonnen, mir sind alle Widrigkeiten in diesen Ligen noch bestens in Erinnerung. Ich war daher sogar überrascht, wie gut mein neuer Klub strukturell aufgestellt ist. Alles läuft sehr organisiert ab, das Trainer- und Betreuerteam ist super. Ich habe den Eindruck, dass beim MSV mit geringen finanziellen Mitteln das Maximum herausgeholt wird. Es steckt kein Millionär dahinter, der das Geld in den Klub pumpt. (lacht)

Welche Widrigkeiten meinen Sie?

Lukimya: Im professionellen Fußball besitzt fast jeder Verein ein Trainingsgelände mit mindestens vier oder fünf Fußballfeldern. Wir teilen unseren Platz mit einer Footballmannschaft. Da kann es schon mal passieren, dass das Spielgerät in unserer Hälfte landet und wir das Ei zu den Footballern zurückkicken müssen. (lacht)

Wie sehr spüren Sie in der Kabine den Respekt Ihrer neuen Mannschaftskollegen?

Lukimya: Ich habe bereits einige Trainingseinheiten mit der Mannschaft hinter mir. Wir haben viele "junge Wilde", die nicht wegen meiner Profikarriere, sondern eher aufgrund meines Alters Respekt vor mir zeigen. Ich will meine Erfahrungen an die jungen Spieler weitergeben. Für mich muss in der Kabine keiner den Platz räumen.

Sie sind 35 Jahre. Wie fit fühlen Sie sich noch?

Lukimya: Ich will meinen Teil dazu beitragen, dass der Verein seine Ziele erreicht. Deshalb war ich über die Feiertage bereits mit einigen Mannschaftskollegen in einer Soccerhalle, um sie kennenzulernen und mich besser einschätzen zu können. Nach einem halben Jahr Pause ist die Rückkehr auf den Platz selbst für einen bisherigen Profi nicht einfach. Ich bin aber auf einem guten Weg, werde im März zum Start der Rückrunde topfit sein. Ich habe bereits meine Laufschuhe aus dem Schrank geholt und einige Waldläufe absolviert. (lacht)

Ihre erste Station in Deutschland war im Nachwuchsbereich der SV Norden-Nordwest 98 in Berlin. Wie sind Sie überhaupt zum Fußball gekommen?

Lukimya: Ich bin zunächst in der Demokratischen Republik Kongo aufgewachsen. Mit acht Jahren hat mich mein Vater, der Berufsmusiker in einer Band ist, zu sich nach Deutschland geholt. In meiner Heimat und in Deutschland habe ich mit Freunden zunächst nur auf Bolzplätzen oder auf der Straße gekickt, wollte eigentlich gar keinem Verein beitreten. Ein Nachbar unserer Familie, der beim SV Norden-Nordwest 98 engagiert war, hat mich dann angesprochen. So nahmen die Dinge ihren Lauf. (lacht)

Für die Demokratische Republik Kongo durften Sie später drei Länderspiele absolvieren. Wie sehr hat das Ihr Selbstvertrauen für die spätere Laufbahn gestärkt?

Lukimya: Die Erfahrung, die ich in den Länderspielen gesammelt hatte, waren super, haben mich auch sportlich weitergebracht. Aber die Medaille hatte auch eine schattige Kehrseite.

Welche?

Lukimya: Ich bekam vom Verband weitere Einladungen, aber die Organisation bei den Spielen glich eher einer Vollkatastrophe. Außerdem war ich in Deutschland bei meinen Klubs stets einer großen Konkurrenzsituation ausgesetzt, wollte meinen Platz nicht verlieren. Ich wollte deshalb nicht mehr regelmäßig um die halbe Welt fliegen, um dann völlig platt zurückzukehren. Deshalb habe ich mich schon früh für den Fußball in Deutschland und die Vereinskarriere entschieden.

Was waren aus Ihrer Sicht die lustigsten Anekdoten, die Sie im Profigeschäft erlebt haben?

Lukimya: In meiner Jugend habe ich unter anderem zusammen mit Kevin-Prince Boateng für Hertha BSC gespielt. Wir sind immer mit der S-Bahn zum Training gefahren. Prince hatte damals schon große Pläne und sein Motto lautete "P oder P".

Was soll das heißen?

Lukimya: Profi oder Penner! (lacht) Wir waren jung und damals extrem unterwegs. Im Rückspiegel betrachtet, hat er seinen Weg gemacht und es bis ganz nach oben geschafft.

Was fällt Ihnen noch spontan ein?

Lukimya: Beim SV Werder Bremen war ich als einer der ersten in der Kabine und mir saß ein unscheinbarer, junger Bursche gegenüber. Ich dachte, es war ein Nachwuchsspieler. Keiner wusste, wer er war, und er wurde uns auch nicht angekündigt. Schließlich stellte sich heraus, dass mir der heutige Weltstar Kevin De Bruyne von Manchester City gegenübersaß. Im Training legte er dann los und zeigte uns, was er alles drauf hat. Er konnte alles, hat mit uns gemacht, was er wollte. Ein grandioser Spieler! Es ist schon lustig, wie man einen Menschen aufgrund seines Aussehens unterschätzen kann.

Im Winter 2016 wurden Sie für rund zwei Millionen Euro von Werder Bremen nach China zum Liaoning FC transferiert. Mal ehrlich: War das für Sie ein Kulturschock?

Lukimya: Definitiv ja! Mein erster Gedanke bei der Ankunft war: Was habe ich nur gemacht? (lacht) Finanziell war China attraktiv, aber die Umstände waren schon abenteuerlich. Es wurde beispielsweise keine Trainingskleidung für mich besorgt. Ich hatte zum Training meine Fußballschuhe und Schienbeinschoner mitgebracht. Alles andere wurde in meiner Größe in einem Sportladen besorgt. Ich bin 1,90 Meter groß, habe nur XXL-Klamotten gekauft, kam mir vor wie die Comicfigur Hulk. Bei jeder Bewegung ist irgendetwas gerissen. (lacht)

Insgesamt drei Jahre haben Sie im Reich der Mitte verbracht. Mit welchen Eindrücken sind Sie nach Deutschland zurückgekehrt?

Lukimya: Ich habe mich der fremden Kultur angepasst und sogar versucht, die Sprache zu lernen. Tatsächlich benötigte ich aber über die gesamte Zeit einen Dolmetscher, um klarzukommen. Sportlich war es gut und ich möchte diese Zeit nicht missen. Ich bin froh, dass ich diese Erfahrung machen durfte.

Bei Ihrer letzten Profistation beim KFC Uerdingen 05 hatten Sie auch mit Sportdirektor Stefan Effenberg zusammengearbeitet. Warum hat es mit "Effe" nicht funktioniert?

Lukimya: Ich habe Stefan Effenberg früher vor dem Fernseher bejubelt. Er ist eine herausragende Persönlichkeit. Sein öffentliches Auftreten tat auch dem KFC gut. Es war für mich eine Ehre, mit ihm zusammenarbeiten zu dürfen. Ich hatte das Gefühl, dass er nicht alles durchsetzen konnte, was er sich vorgenommen hatte. So wie der Verein damals geführt wurde, war es auch für "Effe" schwierig, Strukturen zu schaffen.

Zum Abschluss noch ein sehr ernstes Thema: In der 3. Liga wurde zuletzt wegen rassistischer Vorkommnisse ein Spiel abgebrochen. Haben Sie während Ihrer Karriere ähnliche Vorfälle gegenüber Ihrer Person erlebt?

Lukimya: Ich bin in Berlin aufgewachsen. Während meiner Jugend war das ein großes Thema. Nach dem Mauerfall musste ich jeweils zum Stützpunkttraining ins frühere Ostberlin. Rassistische Äußerungen waren damals keine Seltenheit. Als ich später Profi bei Hansa Rostock oder beim FC Carl Zeiss Jena war, ist mir das zum Glück erspart geblieben. Insgesamt würde ich sagen, dass die Entwicklung in die richtige Richtung geht, auch wenn es leider immer noch solche traurigen Vorfälle gibt. Dagegen sollten wir alle als Gesellschaft klare Kante zeigen.

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