SV Spellen: "Echte Mädchen spielen Fußball"
Der SV Spellen engagiert sich in besonderem Maße sozial – vor allem im Mädchen- und Frauenfußball. Dafür wurde der Klub beim DFB-Punktespiel mit dem Gold-Status ausgezeichnet.
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Dennis Richter heute im Dress des Buxtehuder SV vor dem Eingang zum Hamburger Volksparkstadion und 2010 im Trikot der deutschen U 15. [Foto: Fotos Jensen, imago; Collage FUSSBALL.DE]
Dennis Richter verfolgt die Spiele der deutschen Nationalmannschaft beim Confed Cup besonders interessiert. Mit den Nationalspielern Joshua Kimmich und Niklas Süle spielte er nämlich einst für die deutsche U 18-Auswahl. Er selbst war vergangene Saison in der Kreisliga aktiv, möchte nun aber nun wieder höherklassig angreifen.
Er zählte einmal zu den größten Talenten seines Jahrgangs. Dennis Richter spielte in den Junioren-Bundesligen für den Hamburger SV, war für die Hamburger Auswahlmannschaft aktiv und wurde sogar in die U-Nationalmannschaften des DFB berufen. Zwei Länderspiele absolvierte er für die U 15, eines für die U 18. „Es ist immer eine große Ehre gewesen, für den DFB aufzulaufen. Das Niveau war dort noch einmal deutlich höher als im Verein“, erzählt er im Gespräch mit FUSSBALL.DE .
Besonders gerne denkt er an seinen Einsatz für die U 18 zurück. Es war im Februar 2013, als die deutschen Nachwuchs-Nationalspieler ein Auswärtsspiel in Zypern bestritten. Joshua Kimmich und Niklas Süle waren seine Mitspieler, Horst Hrubesch der Trainer. „Es hat total Spaß gemacht, unter Hrubesch zu trainieren“, erzählt Richter. „Er war so ein emotionaler Trainer, der einen super motivieren konnte, aber auch viel Erfahrung weitergegeben hat.“ In der Halbzeit wurde der flexibel einsetzbare Defensivspieler eingewechselt. „Ich hatte einige gute Aktionen, habe einige Flanken gut reingebracht“, erinnert er sich an die Partie, die mit einem 1:1 endete. Für viele seiner Mannschaftskameraden ging es danach steil bergauf. Süle gab drei Monate später sein Bundesligadebüt, Kimmich debütierte knapp acht Monate später für die Profis von RB Leipzig. Richter hingegen musste kurz darauf seinen Traum vom Profifußball begraben.
Bereits bei den A-Junioren des Hamburger SV geriet seine Karriere ins Stocken. „Wir hatten gute Einzelspieler wie zum Beispiel Levin Öztunali (heute 1. FSV Mainz 05, Anm.d.Red.) . Aber wir haben als Mannschaft irgendwie nicht zusammengepasst. Deshalb haben wir auch beide Jahre gegen den Abstieg gespielt“, berichtet er. Der eigentlich schon bei den Profis etablierte Innenverteidiger Jonathan Tah wurde heruntergeschickt, um die A-Jugend irgendwie in der höchsten Jugendspielklasse zu halten – mit Erfolg. „Bei Jonathan hat man sofort gemerkt, dass er es weit bringen würde. Er war groß und dennoch total schnell. Er ist in jedem Spiel hervorgestochen“, berichtet Richter.
"Die Kreisliga hat natürlich kein hohes Niveau – sowohl fußballerisch wie auch läuferisch. Aber es hat trotzdem Spaß gemacht, weil wir erfolgreich waren und aufgestiegen sind"
Er selbst hatte verstärkt mit Verletzungen zu kämpfen. Wiederkehrende Probleme mit dem Rücken und dem Knie warfen ihn immer wieder zurück. „Letztendlich wurden nur zwei Spieler aus der U 19 in die U 23 befördert. Ich war nicht dabei“, erzählt er. Ganz aufgeben wollte er seinen Traum vom Profifußball dennoch nicht. Er wagte beim Lüneburger SK in der Regionalliga einen Neuanfang. Es war sein Ziel, sich dort für höhere Aufgaben zu empfehlen. „Aber nachdem ich zwei Spiele gemacht hatte, war ich schon wieder verletzt“, erzählt er. Weitere Einsätze kamen nicht hinzu. Ihm wurde klar, dass er niemals vom Fußball wird leben können. „Anfangs fiel es mir schwer, das zu akzeptieren. Wenn man schon für die Nationalmannschaft gespielt hat, ist es schwierig, damit abzuschließen“, gibt Richter zu.
Richter kehrte zu seinem Heimatverein FC Süderelbe zurück, der immerhin in der fünftklassigen Oberliga Hamburg angekommen war. Zudem begann er eine Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann. Der berufliche Werdegang steht für ihn nun im Mittelpunkt. Um weniger trainieren zu müssen, wechselte er zu Beginn der zurückliegenden Saison zum FC Musa . Der Verein spielte in der Kreisliga, der zweitniedrigsten Spielkasse in Hamburg. Der Fußball dort war eine große Umstellung für einen Spieler, der wenige Jahre zuvor noch für die U-Nationalmannschaft gespielt hat: „Die Kreisliga hat natürlich kein hohes Niveau – sowohl fußballerisch wie auch läuferisch. Aber es hat trotzdem Spaß gemacht, weil wir erfolgreich waren und aufgestiegen sind.“
Kommende Saison wird Richter für den Buxtehuder SV spielen. Die sind immerhin in der sechstklassigen Landesliga vertreten. In einem Jahr ist seine Berufsausbildung abgeschlossen. Dann möchte er auch wieder höherklassig angreifen. Zumindest eine Rückkehr in die Oberliga ist realistisch – ob nun mit Buxtehude oder einem anderen Verein. Dass seine früheren Mitspieler für die A-Nationalmannschaft spielen, Kimmich und Süle sogar den Sprung zum FC Bayern München geschafft haben, bereitet ihm schon längst keinen Kummer mehr: „Ich freue mich für die. Man muss eben akzeptieren, dass nicht jeder eine große Karriere machen kann. Es sind nur elf oder 15 Leute pro Jahrgang, die es wirklich nach oben schaffen.“ Bei Richter hat es eben nicht geklappt. Einen zufriedenen Eindruck macht er trotzdem.
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