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Schreibt für FUSSBALL.DE: Caroline Schiller vom FSV Motor Marienberg. [Foto: privat]
Weiter geht's mit unserem wöchentlichen Schiedsrichter-Blog auf FUSSBALL.DE. Lukas Bubeck vom SV Westheim in Württemberg, Caroline Schiller vom FSV Motor Marienberg in Sachsen und Thomas Diederich vom SV Viktoria Waldlaubersheim (Südwestdeutscher Fußballverband) berichten für uns regelmäßig, was sie Woche für Woche als Schieds- oder Linienrichter auf und neben dem Platz erleben und was sie umtreibt. Heute Teil 14 des Blogs: Caroline Schiller über ihre persönlichen Gepflogenheiten und die Rituale ihrer Kollegen vor, während und nach eines Spiels:
"Jeder Mensch braucht Rituale. Immer wiederkehrende Abläufe geben dem Leben Struktur, schenken Halt und stärken das Ich-Gefühl. Dies erlebe ich in meiner pädagogischen Arbeit, im Privatleben wie auch in meiner Tätigkeit als Schiedsrichterin oder Schiedsrichterassistentin. Ich bin ein sehr strukturierter Mensch und erlebe Rituale bei mir verstärkt. Ich glaube auch, dass es mit dem Alter zunimmt, um Lebensstruktur und somit Lebensqualität zu erhalten.
"In bestimmten Schiedsrichtergespannen nimmt man die Rituale von Kollegen an, um das Team-Gefühl zu stärken"
Wie ich bereits in einem früheren Blog-Beitrag erwähnt habe , esse ich kurz vor dem Verlassen der Schiedsrichterkabine eine Banane und werfe die Spielkarte in der Kabine des aktuellen Vereins vom vorherigen Spiel weg. Weiterhin habe ich mir angewöhnt, mich als Assistentin an der Linie vor Spielbeginn zu vergewissern, dass die Fahne in ordnungsgemäßem Zustand vorliegt und nicht irgendeine Schraube locker ist. Ja, ich habe schon eine Fahne verloren, es ist peinlich und darum ziehe ich diese nochmal fest. Es gibt mir Sicherheit!
Auch bei Auswechselvorgängen benutze ich gleiche Redewendungen und schicke den einzuwechselnden Spieler mit einem freundlichen 'Viel Erfolg!' auf den Platz. Nach dem Spiel ziehe ich mein Trikot aus und eine Jacke über, verlasse die Kabine und benötige fünf Minuten für mich ...
In bestimmten Schiedsrichtergespannen nimmt man durchaus die Rituale von Kollegen an, um somit auch das Team-Gefühl zu stärken. Diese Rituale kennt man schon, kann sich darauf einlassen und es macht Spaß, miteinander zu agieren. So reisen wir im reinen Frauenteam gerne mit der Kühltasche für nach dem Spiel an. Mit einigen Kollegen dauert die Spielnachbereitung etwas länger, manches Mal gibt es unterhaltsame Aufwärmungen oder kulinarische Raffinessen vor dem Spiel. Dieses wichtige Miteinander wird von uns auf dem Platz erwartet und der eigene Anspruch ist ebenso dahingehend.
Wobei das Miteinander von Spielern, Funktionären und Spielführern auf dem Platz nicht immer gegeben ist. Dabei geht durchaus manches Mal Sachlichkeit und Respekt verloren. Wir erwarten von unserem Gegenüber diese Punkte und sollten sie auch zurückschenken.
Sollte genau dieser Respekt gegenüber unseren Mitmenschen zum Ritual werden? Egal ob neben oder auf dem Fußballplatz, innerhalb der Mannschaft, gegenüber der anderen Mannschaft, gegenüber Funktionären und dem Schiedsrichtergespann? Wenn dies zum Ritual werden würde, würde unser Job noch mehr Freude und Erfüllung bringen!"
Teil 13: Blog: „Fairplay erleben wir bei jedem Spiel!“
Teil 12: Thomas Diederich: Fit in den Beinen – und im Kopf!
Teil 11: Caroline Schiller: Wenn Schiedsrichter mal Urlaub machen
Teil 10: Lukas Bubeck über Aggressionen und Respekt
Teil 9: Thomas Diederich über das Freistoßspray
Teil 8: Caroline Schiller über Abseits
Teil 7: Thomas Diederich über Handspiel
Teil 6: Lukas Bubeck über Absprachen im Schiri-Team
Teil 5: Caroline Schiller über ihre Lieblingsfarbe
Teil 4: Thomas Diederich über sein missratenes Debüt
Teil 3: Thomas Diederich (Viktoria Waldlaubersheim) stellt sich vor
Teil 2: Caroline Schiller (FSV Motor Marienberg) stellt sich vor
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