Torjäger Leon Heinemann: Mit Pasta und Tomatensauce auf Platz eins
Mit 87 Toren führt Leon Heinemann vom Ballspielverein Werther die Wertung für die Torjägerkanone für alle in der 10. Liga an. Der 29-Jährige über besondere Rituale.
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Klare Botschaft: Hier spielen schwere Jungs. [Foto: Manuel Ziebarth]
Fußball und Ernährung. Da denkt man nicht nur an Bananen, Powerriegel und Nahrungsergänzungsmittel. Man denkt auch an Bratwurst, Pizza und Bier. Dass all das und ein paar Kilo zuviel auch mit Fußball vereinbar sind, beweist das Ü 100-Team aus Berlin.
Die Situation kennt jeder: Beim Kicken auf dem Schulhof, die Mannschaften werden gewählt. Am Ende bleiben zwei Leute übrig. Der Klügste, der bei jeder Mathearbeit eine Eins schreibt, aber auf dem Platz etwas unbeholfen wirkt. Und der Dicke.
Manuel Ziebarth und seine Freunde hatten buchstäblich die Faxen dicke. "Wir fühlten uns ein bisschen diskriminiert, weil wir schon in der Schule nie mitspielen durften und später Probleme hatten, einen Verein zu finden", sagt er. Aus einem Stammtisch in einer Südberliner Eckkneipe wurde ein lockerer Freizeitkick von übergewichtigen Fußballern aus Kreuzberg und Schöneberg. Aus Spaß wurde Ernst. Kurzerhand gründeten Ziebarth und Kollegen 1999 ihren eigenen Fußballverein. Das Ü 100-Team. Einzige Voraussetzung für eine Mitgliedschaft: Man muss mehr als 100 kg wiegen. "Beim ersten Spiel hatten wir wirklich eine Waage auf dem Platz", erinnert sich Ziebarth: "Nur bei wem sie über 100 Kilo anzeigte, der durfte mitspielen."
"Beim ersten Spiel hatten wir eine Waage auf dem Platz - nur wer über 100 Kilo wog, durfte mitspielen."
Die Waage gibt es heute noch, allerdings nur noch im Vereinswappen. Es zeigt einen korpulenten Herrn bei der Gewichtsmessung, das Messgerät zerbricht unter seiner Last. Schon das Logo zeigt: Die Ü 100-Kicker gehen angenehm locker und mit einem Augenzwinkern mit ihrem Übergewicht um. Dass es durchaus ein Wettbewerbsnachteil sein kann, ist ihnen bewusst. „Gerade in der Anfangsphase haben wir oft und hoch verloren“, sagt Ziebarth. Die höchste Niederlage war ein 1:25. „Aber das Ergebnis war uns egal, wir wollten uns bewegen.“
Positiver, aber in diesem Fall gar nicht unbedingt erwünschter Nebeneffekt von körperlicher Bewegung ist bekanntlich ein Gewichtsverlust. „Ein paar Kilo haben wir sicher verloren“, sagt Ziebarth, „aber neben dem Sport trinken wir ja alle unser Bier und essen alle unsere Pizza. Das gehört für uns dazu“.
So streng sind die Mitgliedsbedingungen sowieso nicht mehr. Die Gewichtsuntergrenze wurde aufgehoben, mittlerweile darf jeder mitspielen und der Verein erfreut sich eines großen Zulaufs. „Ü 100 gilt inzwischen nur noch für den Vorstand“, lacht Ziebarth. Er selbst ist Schatzmeister, seine Kumpels Andreas Müller und Klaus Schönknecht sind 1. und 2. Vorsitzender.
In den 15 Jahren seines Bestehens hat sich der Verein „Ü 100 Team Berlin e.V.“ rasant weiterentwickelt. Inzwischen gibt es fünf Mannschaften. Eine Ü 40 mit den „alten Recken“ (Ziebarth), dazu vier Kleinfeldteams. Und man ist durchaus erfolgreich. „Die Alten wurden schon zweimal Pokalsieger und wir haben zwei Kleinfeldmannschaften in der höchsten Freizeitliga“, erzählt Ziebarth stolz.
Neben dem Körpergewicht verbindet die Ü 100-Mitglieder auch die Leidenschaft für einen anderen Verein. Der korpulente Herr im Vereinswappen trägt ein T-Shirt mit dem Logo von Hertha BSC. „Wir sind eingetragener Fanclub der Hertha“, sagt Ziebarth. Wenn sie also nicht gerade in Berlin-Schöneberg dem Ball nachjagen, stehen die Ü 100er im Olympiastadion und feuern ihre Hertha an. Mit Bier und Wurst. Um am Gewicht zu arbeiten.
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