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Amateur-Kolumne |02.12.2017|16:20

Amateur-Alltag: Jung vs Alt - wer ist besser?

Die ewige Frage auf dem Platz, auch bei den Amateuren: Was bringt mehr - Erfahrung oder Talent? [Foto: Imago (2) / Collage: FUSSBALL.DE]

Beim "Eckchen" ist es ungeschriebenes Kreisliga-Gesetz, dass anfangs der Jüngste in die Mitte muss. Wenn Bälle aufgepumpt oder die Tore quer über den Platz getragen werden müssen, stehen die Jüngsten in der Pflicht, während die alten Hasen entspannt die Pille hochhalten. Doch wie läuft das beim 1. FC Köln mit Yann Aurel Bisseck (17) und Claudio Pizarro (39)? Buchautor und Amateurfußballer Joel Grandke berichtet uns in seiner neuen Kolumne "Amateur-Alltag", Folge 7, auf FUSSBALL.DE davon:

Fußball-Weisheit #62: „Man muss Ball und Gegner laufen lassen.“ Da klimpert’s kräftig im Phrasenschwein. Es ist einer dieser Sätze, den Nachwuchsspieler beim Wechsel in den Herrenbereich quasi auf den Unterarm tätowiert bekommen, um ihn zu verinnerlichen. Es soll den jugendlichen Tatendrang etwas im Zaum halten, schließlich muss man auch mal geduldig spielen, um nicht ins offene Messer der ausgebufften Gegner zu rennen. Einige Jungspunde prägen sich das sofort ein, andere brauchen dafür Jahre und wieder andere werden es wohl nie lernen.

"Hat dir jemand die Schaufel im Sandkasten geklaut, kleiner Mann? Hör auf zu jammern!"

Eine besonders schnelle Auffassungsgabe scheint Yann Aurel Bisseck vom 1. FC Köln zu besitzen. Bei seinem Debüt am vergangenen Sonntag gegen die Hertha wurde er im Alter von 16 Jahren, 11 Monaten und 28 Tagen zum zweitjüngsten Spieler der Bundesliga-Geschichte. Noch jünger war lediglich BVB-Akteur Nuri Sahin (16 Jahre, 11 Monate, 1 Tag) bei seinem ersten Auftritt im Jahr 2005. In einem Alter, in dem wir noch nicht mal auf dem Schulhof zu den Ältesten gehörten, kämpft ein Bisseck nun also vor 47.000 Fans im Stadion und Millionen TV-Zuschauern im knallharten Bundesliga-Abstiegskampf.

Es mag sicher auch der Verletzungsmisere des Effzehs geschuldet sein, dass Trainer Stöger seinen Schützling gefühlt vom Drei-Meter-Brett ins kalte Wasser geschubst hat. Um im Bilde zu bleiben: Bisseck machte nun auch keinen doppelten Salto mit dreifacher Schraube und perfekter Eintauchphase, trat aber beeindruckend solide auf und gehörte zweifelsohne zu den besseren Kölnern an diesem Tag. Im Amateurbereich weiß man im Übrigen schon längst, wie wichtig fähige Nachwuchsspieler sind.

Es sei an dieser Stelle zunächst angemerkt, dass die meisten Spieler in Bissecks Alter in der Kreisliga noch gar nicht spielberechtigt wären. Überlegen wir uns generell mal, was für ihn in Deutschland überhaupt erlaubt ist und was nicht. Mit 16 Jahren darf man erstmals mal in die Disko – aber ohne die Eltern auch nur bis Mitternacht, ansonsten muss einer anwesenden Person schriftlich der Erziehungsauftrag übertragen werden. Die Effzeh-Weihnachtsfeier könnte für ihn demnach eine kurze werden.

Mit dem Rad zum Training

Dem um sich greifenden Tattoo-Trend vieler Bundesliga-Spieler dürfte Bisseck auch nicht ohne Erlaubnis seiner Eltern nachkommen. Sollte er also ebenfalls ein Faible für „Carpe Diem“- oder andere Weisheiten aus dem Ikea-Wandposter-Katalog - haben, müsste er sich im Zweifel noch etwas gedulden. Zum Training könnte er das Fahrrad, den Bus oder die Bahn nehmen, da es den Führerschein erst mit 17 gibt, bei dem die panischen Eltern auch erstmal ein Jahr auf dem Beifahrersitz kutschiert werden müssen. Kein so cooler Auftritt, wenn man auf dem Trainingsgelände neben den Nobelkarossen seiner Mitspieler einparkt und dann erstmal Mutti ans Steuer lassen muss.

Ein paar flotte Sprüche hat Bisseck sicher schon von seinen Mitspielern einstecken müssen, was sein Alter betrifft. Jeder von uns kennt das noch selbst aus der Zeit, als er bei seinem Amateurverein frisch aus der Jugend ins Seniorenteam gerutscht ist. Beim „Eckchen“-Spielen ist es ungeschriebenes Kreisliga-Gesetz, dass anfangs immer der Jüngste in die Mitte muss. Wenn Bälle aufgepumpt oder die Tore quer über den Platz getragen werden müssen, stehen auch die Jüngsten in der Pflicht, während die alten Hasen entspannt die Pille hochhalten. Und wenn man doch eine Diskussion über diese Ungerechtigkeit beginnen möchte, wird das direkt im Keim erstickt: „Hat dir jemand die Schaufel im Sandkasten geklaut, kleiner Mann? Hör auf zu jammern!“ Hinzu kommen Aufnahmerituale bei Mannschaftsfeiern, die irgendwo zwischen Albernheit und Erniedrigung schwanken. Aber gut, da mussten alle durch. Erst, wenn man sich vor seinen Kollegen einmal so richtig zum Affen gemacht hat, ist man vollwertiges Mitglied.

Die „Einstandskiste“ nach dem ersten Einsatz ist auch fester Bestandteil der Kreisliga-Kultur, wobei es meist nicht bei der einen Einstandskiste bleibt, wie man naiverweise vermuten könnte. Nein, auch nach dem ersten Tor, dem ersten Platzverweis, dem verschossenen Elfmeter oder dem vergebenen Matchwinner kurz vor Schluss wird laut Kollegen eine Kiste fällig. „So will es die Tradition“, heißt es häufig. Als Spieler überkommt einen allerdings öfters das berechtigte Gefühl, dass diese „Tradition“ gerade erst bei einem selbst beginnt.

Auf dem Platz nehmen die Nachwuchskicker schon früh eine wichtige Rolle ein. Von ihnen wird vor allem Laufbereitschaft gefordert, mit der sie die fehlenden Kilometer einiger Oldies ausgleichen müssen. So messerscharf die langen Bälle der Altmeister auch sind und so ausgebufft sie auch im Zweikampf auftreten mögen: Ein paar Leute müssen sich im Team auch noch ordentlich bewegen, um diese Bälle zu erlaufen und in der Defensive schnellen Gegenspielern hinterherzukommen. Hierbei sind die jungen Spieler gefragt, deren Knie eben noch nicht nach unzähligen Verletzungen mit dicken Bandagen zusammengehalten werden.

Der selbst kreierte Trick

Es gibt aber auch zahlreiche Nachwuchsspieler, die ihre Aufgaben auf dem Platz deutlich überschätzen. Wir kennen alle diesen bestenfalls unterdurchschnittlich begabten A-Jugendlichen, der sich in seinen neongrün-lila-gepunkteten Bolzern aufspielt wie der zukünftige Weltfußballer. Er schaut sich im Internet stets die neuesten Tricks der internationalen Stars ab und versucht beim Training dann vergebens, damit Eindruck zu schinden. Sein neuer „Around-the-World-Double-Flip-Coco“ klingt nach einem Ladenhüter während der Cocktail-Happy-Hour, soll aber der Name seines selbst kreierten Tricks sein, der ihm aber auch im fünften Versuch nicht mal ansatzweise gelingen will. Seine Eigensinnigkeit treibt die Kollegen des Öfteren zur Weißglut, sodass schon der ein oder andere Mannschaftskamerad im Spiel darüber nachdachte, einfach den eigenen Mann mit einer Grätsche vom Ball zu trennen.

Einige brauchen eben länger, um ihre Rolle im Team zu finden. Erfahrene Spieler gehen im besten Fall voran, junge Spieler entwickeln sich weiter – Hauptsache, es steht eine Einheit auf dem Platz. Am Ende macht es ohnehin die Mischung aus Jung und Alt. Das weiß auch Effzeh-Trainer Stöger, der mit Claudio Pizarro (39 Jahre, 1 Monat, 23 Tage) bei seinem „Jugend forscht“-Projekt am vergangenen Sonntag auch zeitgleich den ältesten Spieler aufstellte, der in dieser Bundesliga-Saison auf dem Platz stand.

Knapp 23 Jahre Altersunterschied liegen zwischen Bisseck und Pizarro, der somit auch problemlos der Vater des Jungspundes sein könnte. Diese Konstellation von Vater-Sohn-Gespannen, die zeitgleich auf dem Platz stehen, gibt es dann aber doch nur bei den Amateuren. Dennoch: Bei einer möglichen Kölner Nichtabstiegs-Feier würde Pizarro sicher gern den Erziehungsauftrag für seinen jungen Kollegen unterschreiben: Einer für alle, alle für einen!

Ach, übrigens: Yann Aurel Bisseck hat am vergangenen Mittwoch seinen 17. Geburtstag gefeiert. So jung ist er also gar nicht mehr.


Joel Grandke, Buchautor und aktiver Amateurkicker aus Hamburg, spürt in seiner wöchentlich auf FUSSBALL.DE erscheinenden Kolumne der Faszination Amateurfußball nach. Stets mit einem Augenzwinkern.

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