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Lange beim FC Bayern, nun bei Wacker: der ghanaische Ex-Profi Christian Saba. [Foto: Imago]
Beim FC Wacker München ist der Topverein der Republik allgegenwärtig. Wenn die Jugendlichen trainieren, dann am liebsten in den Trikots des FC Bayern. Franck Ribery, Mario Götze und Bastian Schweinsteiger sind im Stadtteil Sendling in Mode. Auch bei der ersten Mannschaft tragen sie gerne die Klamotten des Rekordmeisters. Es gibt einen Spieler aus dem Kreisklasse-Kader, der musste sich seinen Trainingsanzug nicht einmal im Bayern-Fanshop kaufen. Christian Saba hat ihn sich verdient. Schließlich stand er mehr als ein Jahrzehnt lang beim FC Bayern unter Vertrag.
Saba genießt in der achten Liga Promistatus, auch wenn seine Profikarriere eine unvollendete ist. 1995 wechselte das Riesentalent mit gerade einmal 16 Jahren aus Ghana nach München. Mit der U17-Nationalmannschaft der "Black Stars" hatte der Defensivspieler zuvor die Weltmeisterschaft gewonnen und die Scouts aus München beeindruckt. Nach Lehrjahren in der Jugendabteilung des FC Bayern rückte er in den Profikader auf. Sabas Autogrammkarte steckte in einem Bündel mit denen von Mehmet Scholl, Giovane Elber und Oliver Kahn. "Mein erster Trainer war Giovanni Trapattoni. Von dem habe ich eine Menge gelernt", erzählt Saba. Der italienische Starcoach setzte jedoch nur in Testspielen auf den talentierten Innenverteidiger.
Saba sollte woanders Spielpraxis sammeln, Hertha BSC lieh ihn Anfang 1999 aus. Doch auch in Berlin war Saba nur Mitläufer. Es langte noch nicht einmal zu der Viertelstunde Ruhm, die nach Meinung des Künstlers Andy Warhol jede Person erhalten sollte. Hertha-Coach Jürgen Röber schenkte Saba ganze zehn Minuten. Nach einem Kurzeinsatz bei einem 6:1-Sieg über den Hamburger SV war seine Bundesliga-Karriere auch schon beendet. "Dabei habe ich in der Nachwuchsrunde immer überzeugt. Aber der Trainer wollte mich nicht haben", erzählt Saba heute mit Wehmut.
"Von Giovanni Trapattoni habe ich eine Menge gelernt"
Verletzungen warfen ihn in dieser Zeit zudem zurück. Bei einer späteren Ausleihe zu Arminia Bielefeld sorgte Saba nur abseits des Platzes für Schlagzeilen: Eine Woche lang galt er als verschollen. Nachdem er wieder aufgetaucht war, musste Saba zum Rapport. Der Anfang vom Ende. Also entschied sich Saba für einen Neubeginn beim FC Bayern. In München avancierte er zum Schattenmann der Weltmeister.
Auch wenn es nicht für weitere Bundesliga-Einsätze reichte, so brachte es Saba auf eine beeindruckende Zahl: Der Ghanaer stand mit Spielern aus vier verschiedenen Weltmeisterteams auf dem Platz. Als Lothar Matthäus, der Kapitän der 1990er-Mannschaft, noch das Bayern-Trikot trug, da war Saba schon da. Später führte er mit dem Brasilianer Lucio und dem Italiener Luca Toni Zweikämpfe im Training.
Die stärkste Verbindung hat Saba aber zum aktuellen Weltmeister-Jahrgang: Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger, Toni Kroos, Thomas Müller und Mats Hummels - für sie war der FC Bayern II der Ausgangspunkt einer erfolgreichen Karriere. Sie alle spielten mit Saba in der Regionalliga oder in der Dritten Liga. Während Lahm, Schweinsteiger und Co. Titel hamsterten, musste ihr Teamkollege für die Zeit nach der Karriere planen. 2011 nahm Saba Abschied vom FC Bayern - nach 221 Regionalliga-Spielen und 65 Partien in der Dritten Liga.
Er fokussierte sich auf seine Trainerausbildung. "Doch ein wenig Fußball spielen wollte ich auch noch. Allein, um fit zu bleiben", sagt der nun 35-Jährige. Er spielte zunächst für die SpVgg Haidhausen, nach zwei Spielzeiten zog Saba weiter. "Für uns ist er sehr wertvoll, weil er einen enormen Ehrgeiz mitbringt", betont Sabas aktueller Trainer Michael Unterberger.
Wacker sehnt sich nach besseren Zeiten. Dass der Verein 1968 noch im Finale der Deutschen Amateurmannschaft unterlag, ist längst vergessen. Schwarz-Weiß-Fotos im Klubhaus zeugen von der erfolgreichen Vergangenheit. Nun gilt es, den freien Fall zu vermeiden. In der Vorsaison stieg Wacker aus der Kreisliga ab, in der Kreisklasse geht es nur um den Klassenerhalt.
Saba sorgte zumindest dafür, dass es mit einem guten Gefühl in die Winterpause geht. Im letzten Hinrundenspiel gegen Spitzenreiter SC München verwandelte er in der Schlussminute einen Foulelfmeter. Wacker hat nun vier Punkte Vorsprung zur Abstiegszone. Auch sonst hat Routinier schon wichtige Tore erzielt. "Und das, obwohl ich als Abwehrspieler meistens von zwei oder drei Leuten gedeckt werde", sagt Saba und lacht.
Seine sportlichen Ziele für das kommende Jahr: Klassenerhalt mit Wacker, die B-Lizenz und dann ein Job als Trainer. Wenn es nach Saba geht, würde er am liebsten im Nachwuchsbereich des FC Bayern arbeiten. Er kommt weiterhin gerne zur Säbener Straße, flachst dort mit alten Weggefährten wie David Alaba oder Holger Badstuber herum. Saba gehört irgendwie noch zur Bayern-Familie dazu. Nicht nur wegen seines Trainingsanzugs.
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