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Und schon wieder aufgestiegen, TV Herkenrath! [Foto: Holger Plum]
Eigentlich war alles angerichtet. Doch der ganz große Wurf blieb aus aus. Die Landesliga-Fußballer des TV Herkenrath haben das letzte Saisonspiel gegen den Tabellenführer FC Blau-Weiß Friesdorf mit 1:2 (1:0) verloren und damit die Meisterschaft verpasst. Der Titel wäre allerdings nur die Zugabe gewesen. Historisches war der Mannschaft von Trainer Michael Hornig schon vorher gelungen. Fünf Aufstiege in Folge hat das Ensemble aus Bergisch Gladbach nun geschafft. Ein Durchmarsch von der C-Klasse bis in die Mittelrheinliga, die höchsten Klasse des Fußball-Verbandes Mittelrhein.
Als die Fußballer des TV Herkenrath im Juni 2011 überlegen die Meisterschaft in der Kreisliga C feierten, herrschte im Verein noch die blanke Ahnungslosigkeit über das, was in Zukunft noch alles geschehen sollte. Ein Plan oder gar ein ausgefeiltes Konzept existierten nicht. Lediglich die Absicht, eine Mannschaft aus „echten Herkenrathern“ zum Leben zu erwecken. Der Neubau eines Kunstrasenplatzes sollte helfen, den Verein für ehemalige Jugendspieler wieder interessant zu machen. Die meisten waren nämlich nach dem Ende der Juniorenzeit, mangels Perspektiven, zu Vereinen in der Umgebung gewechselt.
„Der Bau des Kunstrasenplatzes war ein Kraftakt, den der Verein fast allein stemmen musste. Das war eine Riesensache“, sagt Michael Hornig, aktueller Trainer des TVH. Der Platzbau, abgeschlossen im Jahr 2010, sollte zur Initialzündung für all das werden, wovon kein Herkenrather auch nur zu träumen gewagt hatte. Viele Spieler kehrten tatsächlich zu ihrem Heimatklub zurück und nahmen die Ochsentour durch die Niederungen des Fußballs auf sich, um mit alten Mannschaftskameraden auf dem Platz zu stehen. 69 Punkte holte das Team des Trainergespanns Frank Verlaak und Norbert Heidemann und beschloss die erste Saison nach dem Umbruch mit einem Torverhältnis von 121:15. Das wunderte im Verein allerdings niemanden, denn das Team war viel zu stark für die Klasse.
„Die Aufstiege haben sich einfach so ergeben"
„Eigentlich hatte keiner der Mannschaft in dieser Liga etwas zu suchen. Die Jungs haben sich zusammengetan, weil sie sich gut verstanden haben und freundschaftlich verbunden waren“, erklärt Hornig. Nur punktuell verstärkt folgte der Aufstieg in die A-Klasse und trotz des ausgegebenen Ziels „Klassenerhalt“ sogar der sofortige Sprung in die Bezirksliga. „Die Mannschaft hatte sich im Laufe der Zeit entwickelt und die Aufstiege haben sich einfach so ergeben. Einen wirklichen Plan, wohin die Reise gehen sollte, hatten wir immer noch nicht“, erinnert sich der 49-Jährige, der zu Beginn der Bezirksliga-Spielzeit das Traineramt von Verlaak und Heidemann übernommen hatte.
Auch mit Hornig sollte sich am Erfolg der Truppe nichts ändern. Nach Startschwierigkeiten pflügten die Herkenrather förmlich durch die Bezirksliga und gewannen - bis auf eines - alle Spiele der Rückrunde. Am Ende stand der vierte Aufstieg in Serie und alle dachten, dass sich das Team nun wieder an regelmäßige Niederlagen gewöhnen müsse. „Ziel waren dann 40 Punkte. Das sollte zum Klassenerhalt reichen“, so Hornig. Schließlich standen noch immer neun Spieler des ursprünglichen Kaders im Aufgebot. Bereits in der Hinrunde war die Vorgabe nur noch ein Randthema. Auslöser war ein 3:1-Erfolg im Oktober über den bis dahin ungeschlagenen Tabellenführer und Aufstiegsfavoriten SSV Merten. „Da haben wir gemerkt, dass vielleicht noch mehr drin ist“, beschreibt Hornig den Moment, als der Glaube entstand, das Unmögliche möglich zu machen.
Dass aus dem Meistertitel letztendlich nichts geworden ist, findet Hornig zwar schade, doch so wirklich ärgern mag er sich darüber nicht. „Das ist überhaupt nicht schlimm. Sowas passiert. Friesdorf war über die gesamte Saison hinweg ein gleichwertiger Gegner. Wir haben einfach Pech gehabt.“ 78 Minuten lang hatte der Traum von der Meisterschaft Bestand, dann erzielte Friesdorf den Ausgleich. Nur ein Sieg hätte zu Platz eins gebracht. Das Führungstor hatte Tim Becker erzielt. Das zweite Gegentor in der vierten Minute der Nachspielzeit hatte nur noch statistischen Wert.
Zusammen mit dem Gegner aus Friesdorf feierten die Herkenrather im Vereinslokal anschließend bis in die frühen Morgenstunden, ehe es um 6 Uhr in der Früh auf Mannschaftstour nach Mallorca ging. „So, wie es sich für eine richtige Fußballmannschaft gehört“, sagt Hornig mit einem Augenzwinkern.
Dass der Lauf nun weitergeht, daran glaubt der Coach nun wirklich nicht mehr. Einerseits wäre ein Regionalliga-Aufstieg für den Verein nicht zu stemmen, andererseits warten in der Mittelrheinliga noch ganz andere Kaliber als in den Jahren zuvor. Völlig ohne Plan gehen die Herkenrather das nächste Abenteuer nicht mehr an. Neun Zugänge will der Coach für die kommende Saison in der höchsten Klasse des Fußball-Verbandes Mittelrhein ins Team einbauen. Am freundschaftlichen Charakter der Mannschaft soll sich nichts ändern. „Wir werden sicher mehr Spiele verlieren, aber ich bin mir sicher, dass die Jungs das wegstecken werden. Wir haben in den letzten Jahren genug Selbstvertrauen getankt. Wir werden über dem Strich landen.“
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