Weiter geht's mit unserem wöchentlichen Schiedsrichter-Blog. Lukas Bubeck vom SV Westheim in Württemberg, Caroline Schiller vom FSV Motor Marienberg in Sachsen und Thomas Diederich vom SV Viktoria Waldlaubersheim (Südwestdeutscher Fußballverband) berichten für FUSSBALL.DE regelmäßig, was sie Woche für Woche als Schieds- oder Linienrichter auf und neben dem Platz erleben und was sie umtreibt. Heute Teil 15 des Blogs: Lukas Bubeck (19) berichtet von seinem neuen Lebensabschnitt an der Uni in Bamberg und erklärt, aus welchen Gründen er in dieser Saison nur deutlich seltener als Schiri im Einsatz sein kann als 2013/14.
"Nur sehr, sehr wenige Schiedsrichter schaffen den Sprung nach ganz oben. Dorthin, wo man dann vom Pfeifen leben kann"
"Bamberg in Bayern: 220 Kilometer von zu Hause weg, neue Leute, neue Stadt, neuer Lebensabschnitt. Nach meinem Fachabitur auf dem Wirtschaftsgymnasium bin ich mittlerweile in Bamberg gelandet. Wie ich schon in meinem 'Vorstellungstext' hier im Blog geschrieben habe , studiere ich nun Kommunikationswissenschaften als Hauptfach sowie Soziologie und Allgemeine Sprachwissenschaften als Nebenfach - ja, ich weiß, das hört sich komisch an. Ist es aber nicht!
Nur: Wie verbinde ich nun das Studieren und das Pfeifen?
Montag bis Freitag Vorlesungen, Seminare und Tutorien, dann freitags so schnell wie möglich nach Hause, um mit meinen alten Freunden etwas zu unternehmen oder ins Fußballtraining gehen zu können. Da bleibt wenig Zeit für das Schiedsrichterwesen, weshalb sich meine Anzahl an gepfiffenen Spielen in den vergangenen Wochen drastisch verringert hat.
Während ich in der kompletten Saison 2013/2014 insgesamt 34 Einsätze hatte, stehe ich kurz vor Abschluss der jetzigen Hinrunde bei fünf Spielen - ein Spiegelbild meiner bisherigen Tätigkeit.
Seit der Zusage der Universität habe ich mir vorgenommen, das doch sehr zeitaufwendige Hobby Schiedsrichter nicht mehr so aktiv auszuüben wie in der Vorsaison. Mein Fokus soll auf dem Studium liegen, weil ich der Meinung bin, dass die Ausbildung bzw. der Beruf einen wichtigeren Stellenwert hat als ein Hobby. Schließlich schaffen nur sehr, sehr wenige Schiedsrichter den Sprung nach ganz oben. Dorthin, wo man dann vom Pfeifen leben kann.
Auch wenn man sicher Studium und Schiedsrichter besser kombinieren könnte, sind für mich das Knüpfen von neuen Kontakten oder auch mal eine Studenten-Party am Wochenende wichtiger, als sonntags auf dem Sportplatz zu stehen, sich womöglich sogar noch anpöbeln zu lassen und sich dann noch aufraffen muss, zweieinhalb Stunden lang nach Bamberg zu fahren.
In diesem Sinne lasse ich das Ganze nun auf mich zukommen und werde schauen, wie sich die Kombination Schiedsrichter und Studium in Zukunft bewältigen lässt."
Alle Folgen des Schiri-Blogs:
Teil 13: Blog: „Fairplay erleben wir bei jedem Spiel!“
Teil 12: Thomas Diederich: Fit in den Beinen – und im Kopf!
Teil 11: Caroline Schiller: Wenn Schiedsrichter mal Urlaub machen
Teil 10: Lukas Bubeck über Aggressionen und Respekt
Teil 9: Thomas Diederich über das Freistoßspray
Teil 8: Caroline Schiller über Abseits
Teil 7: Thomas Diederich über Handspiel
Teil 6: Lukas Bubeck über Absprachen im Schiri-Team
Teil 5: Caroline Schiller über ihre Lieblingsfarbe
Teil 4: Thomas Diederich über sein missratenes Debüt
Teil 3: Thomas Diederich (Viktoria Waldlaubersheim) stellt sich vor
Teil 2: Caroline Schiller (FSV Motor Marienberg) stellt sich vor
Teil 1: Lukas Bubeck (SV Westheim) stellt sich vor
Autor/-in: Lukas Bubeck/FUSSBALL.DE