Vorbereitung kurios: Fußball in der Reithalle

Nicht Alltägliches aus dem Amateur-Alltag bei FUSSBALL.DE - regelmäßig in unserer Rubrik Kurzpass kurios. Heute: Der FC Schlüchttal verlegt sein Training in die Reithalle, Hessenligist Oberrad hat einen anonymen Spender und die SuS Sehnde will mit gleich sechs Brüdern den Aufstieg in die Bezirksliga schaffen.

"Aerobic wird als Ausweichprogramm auf Dauer dann doch etwas langweilig."

Kicken in der Reithalle

„Der hat `nen Schuss wie ein Pferd“ – dieser auf den Amateursportplätzen Deutschlands sehr beliebte Ruf darf jetzt beim FC Schlüchttal auch wörtlich genommen werden. Denn der Kreisligist aus dem Südschwarzwald bereitete sich auf die Rückrunde in einer Reithalle vor. 755 Meter hoch liegt der Sportplatz der Schlüchttaler. In den vergangenen Wochen hielt sich dort der Schnee. „Bis vor einer Woche war hier noch nicht an Fußball zu denken“, sagte Trainer Georg Isele der Badischen Zeitung .

Während die Konkurrenz bereits trainierte, ruhte in Schlüchttal noch der Ball. Also suchte sich Coach Isele einen besonderen Ausweichort und beorderte seine Mannen in eine 66 mal 22 Meter große Reithalle im Ort. Dort konnten sie endlich mal wieder richtig kicken. „Zwar waren die Bedingungen durch den etwas anderen Untergrund bestehend aus Sägespänen etwas anders als sonst, aber wir sind froh, dass wir die Möglichkeit zur Nutzung der Reithalle hatten. Die Jungs haben sich gefreut, endlich wieder einen Ball am Fuß zu haben. Aerobic wird als Ausweichprogramm auf Dauer dann doch etwas langweilig“, sagte Isele.

Ein Euro pro Zuschauer

Das könnte teuer werden: Mit einer ungewöhnlichen Maßnahme will Hessenligist Spvgg. 05 Oberrad Zuschauer anlocken. Ein anonymer Spender, kündigt der Verein aus Frankfurt an, will einen Euro pro Zuschauer in die Vereinskasse zahlen. Vorausgesetzt es kommen zum Duell mit dem OSC Vellmar mehr als 100. Das jüngste Heimspiel der Oberräder gegen Bayern Alzenau besuchten immerhin 350. Oberrad kann die Unterstützung gut gebrauchen. Der Aufsteiger ist auf Tabellenplatz zwölf nur noch zwei Punkte von einem Abstiegsplatz entfernt. Gegner Vellmar auf dem zehnten Rang ist ein direkter Konkurrent der Frankfurter. Das Duell am Samstag ist also ein Sechs-Punkte-Spiel. Oder wie man in Oberrad sagt: eine Ein-Euro-Partie.

Talente-Treffpunkt Kreisliga

Brüderlich nach oben: Die SuS Sehnde , Tabellenführer der Kreisliga Hannover-Land, setzt auf sechs Brüder, um den Aufstieg zu schaffen. Beim jüngsten 8:0-Sieg über den MTV Rethmar standen gleich drei Brüderpaare in der Startelf. „Das dürfte ein absolutes Novum sein“, sagte Trainer Mirko Feuerhahn dem Sportbuzzer Hannover . Timo Janizki und Vincent Janizki trafen beim 8:0, auch Marius Steinke erzielte zwei Treffer. Sein Bruder Maximilian Steinke hielt als Torwart den Kasten sauber, außerdem standen in Tobias Politze und Patrick Politze zwei weitere Brüder auf dem Rasen. Tobias Politze war gerade erst in der Winterpause vom Gegner Rethmar nach Sehnde gewechselt. Der 24-jährige galt einst als hoffnungsvolles Talent. Er wurde in der Jugend von Stoke City in England und von Energie Cottbus ausgebildet, spielte mit der Niedersachsen-Auswahl gegen den späteren Weltmeister Mario Götze. Aber Verletzungen warfen ihn zurück. Vom Oberligisten SC Langenhagen wechselte Politze dann in die Kreisliga. Dort traf er auf seinen Bruder Patrick, der genau wie Timo Janizki einst in der Jugend für Hannover 96 spielte. Die talentierten Brüder wollen nun den Sprung in die Bezirksliga schaffen.

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