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Damals und heute: Erdal Kilicaslan ist bis heute erfolgreichster Torschütze der deutschen Jugend-Nationalmannschaften. Jetzt lässt er seine Karriere mit 33 in der Landesliga ausklingen. [Foto: Privat / Imago]
Er ist bis heute Torschützenkönig in den Junioren-Nationalmannschaften des DFB. Beim FC Bayern München spielte Erdal Kilicaslan an der Seite von Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger. Im Profigeschäft fasste er allerdings erst nach seinem Wechsel in die Türkei Fuß. Im Alter von 33 Jahren ist Kilicaslan nun wieder nach München zurückgekehrt – in die Landesliga Südost zum SV Türkgücü-Ataspor München .
„Es war eine Herzensangelegenheit“, sagt der Torjäger im Gespräch mit FUSSBALL.DE: „Mein Vater hat die Glanzzeiten des Vereins als Spieler noch miterlebt.“ Damals spielte der Vorgängerverein in der Bayernliga, der höchsten Amateurspielklasse, gegen Vereine wie 1860 München. Mittlerweile, rund 30 Jahre später, ist Türkgücü-Ataspor in der Landesliga angekommen. Eine Zwischenstation, wenn es nach den Verantwortlichen geht. Mit einem Vierjahresplan soll der Aufstieg in die Regionalliga Bayern gelingen. „Erdal ist dabei ein wichtiger Bestandteil“, sagt Teammanager Kadir Alkan.
"Ich war ein früh entwickelter Spieler und hatte viel Erfolg in jungen Jahren, aber irgendwann habe ich mich nicht mehr weiterentwickelt"
Ein bisschen Zufall war allerdings im Spiel bei diesem prominenten Wechsel. „Ich wollte meine Karriere eigentlich beenden“, sagt Kilicaslan. Es fehlte an passenden Angeboten, kein türkischer Erstligist wollte den 33-Jährigen mehr verpflichten. Kilicaslan kehrte nach München zurück und hielt sich bei den Amateuren des FC Bayern München fit. Aus einem losen Kontakt mit Manager Alkan, der in seiner Jugendzeit für 1860 München gespielt hatte, entwickelten sich schließlich Vertragsgespräche. Kilicaslan sagte zu – und schoss in seinen ersten sechs Spielen gleich acht Tore. „Ich fühle mich noch fit und will dem Verein helfen, seine Ziele zu erreichen“, sagt der Stürmer im routinierten Profi-Sprech.
Er weiß, dass er als ehemaliger Profi im Fokus steht – wie schon zu seinen Jugendzeiten. Kilicaslan wurde im Nachwuchs des FC Bayern ausgebildet. Er feierte mit den B- und A-Junioren die Deutsche Meisterschaft, unter anderem an der Seite von Bastian Schweinsteiger. Auch im DFB-Dress sorgte Kilicaslan für Furore und lief unter dem damaligen Trainer Horst Hrubesch sogar als Kapitän auf. Bis heute ist er Torschützenkönig der U-Nationalmannschaften.
„Ich war ein früh entwickelter Spieler und hatte viel Erfolg in jungen Jahren. Aber irgendwann habe ich mich nicht mehr weiterentwickelt“, urteilt Kilicaslan. Er musste zusehen, wie Philipp Lahm, zu dem er heute noch Kontakt hat, Michael Rensing oder Paolo Guerrero nach und nach Profiverträge erhielten. Auch er, der Torjäger vom Dienst, träumte von der großen Bühne – und suchte sein Glück in der Türkei. Mit 20 Jahren löste er seinen Vertrag bei den Bayern-Amateuren auf und wechselte zu Gaziantepspor in die Süper Lig, die türkische Eliteklasse.
„Es war eine große Umstellung für mich, da ich zum ersten Mal von meiner Familie und meinen Freunden getrennt war“, erinnert sich Kilicaslan. „Im Nachhinein bereue ich aber nichts, auch wenn ich diesen Schritt vielleicht etwas zu früh gemacht habe.“ Nach anfänglichen Schwierigkeiten entwickelte sich Kilicaslan zu einem gestandenen Spieler, in 13 Jahren absolvierte er 183 Erst- und 85 Zweiligaspiele. Er feierte mehrere Aufstiege und durfte vergangenes Jahr sogar internationale Luft schnuppern. Im Diensten von Osmanlispor FK wurde Kilicaslan in der Gruppenphase der Europa League zweimal eingewechselt. Im Heimspiel gegen den FC Zürich gelang ihm ein Treffer. „Das war ein absolutes Highlight“, schwärmt Kilicaslan.
Jetzt ist er zurück in Deutschland, einer anderen Fußballwelt, wie er selbst sagt. Eines wird der Stürmer nicht vermissen: die ständigen Trainerwechsel in der Türkei. „Ich musste mich fast jedes Jahr an einen neuen Trainer gewöhnen“, erzählt Kilicaslan. In seiner neuen fußballerischen Heimat ist natürlich alles mehrere Nummern kleiner. Er fühle sich aber nicht als Star, betont Kilicaslan. Vielmehr habe er Respekt vor seinen Teamkollegen, „die morgens früh aufstehen, arbeiten gehen und abends noch Fußball spielen“.
Das machen die Münchner bisher mehr als ordentlich. Nach neun Spielen führt Türkgücü-Ataspor, dessen Kader mit vielen ehemaligen Drittliga- und Regionalligaspielern gespickt ist, die Tabelle mit acht Siegen und einer Niederlage vor dem FC Töging an. „Wenn wir so weiterspielen, steigen wir auf. Aber wir müssen aufpassen“, warnt Kilicaslan, „denn jeder Gegner will unbedingt gegen uns gewinnen.“
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