DFB-Pokal 24/25: Das sind die Amateurteams
Neben 40 Profimannschaften aus den drei höchsten deutschen Spielklassen, bekommen beim DFB-Pokal auch 24 Amateurmannschaften die Chance auf das Finale in Berlin.
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Wenn sich der Assistent zu sehr freut ... [Foto: Fotos imago; Screenshot; Collage FUSSBALL.DE]
Ein Schiedsrichter-Assistent freut sich zu ausgiebig über ein Tor, ein Torwart wechselt sich selbst aus und fährt nach Hause, ein ehemaliger Bundesliga-Profi des FC Bayern debütiert in der Kreisliga, ein Dreierpack-Torjäger trifft nur einmal und ein Treffen der Tormaschinen in der Bezirksliga - Nicht-Alltägliches aus dem deutschen Amateur-Alltag auf FUSSBALL.DE in unserer Rubrik Kurzpass kurios.
Wenn der Co-Trainer der Heimmannschaft den Job des Assistenten übernimmt, kann es schon mal vorkommen, dass er sich über ein Tor seiner Spieler freut. Vielleicht dezent per Beckerfaust, vielleicht entfährt ihm ein leiser Jubelschrei oder er klatscht mit dem Torschützen ab. Bruno Ferdinand von der SG Elbert übetrieb es nach Meinung des Schiedsrichters dann aber doch mit dem Jubeln. Nach dem Treffer zum 2:0 durch Matthias Stera gegen die SG Westerburg , wurde Ferdinand vorzeitig in die Kabine geschickt. Im FUSSBALL.DE - Liveticker heißt es dazu: „Bruno F. wirft die Assistenten-Fahne zu hoch und wird des Platzes verwiesen.“ Auf Facebook schreibt der Bezirksligist dazu: „Unser Bruno freut sich halt über jedes Tor. Und das so richtig ...“.
Chris Dapp war bedient. Vier Gegentore hatte der Kapitän des SC Rot-Weiss Singen in den ersten 45 Minuten hinnehmen müssen. 1:4 lag der SC Rot-Weiss Singen zu Hause gegen FC Öhningen-Gaienhofen 3 in der Kreisliga B zurück. Da beschloss der Torwart eigenmächtig, keine weiteren Gegentreffer mehr zu bekommen. Aber nicht etwa, weil er in der zweiten Hälfte eben einfach alles parieren würde, was auf sein Tor käme. Nein, der Torwart machte Feierabend. Er packte entnervt seine Sachen und düste nach Hause. Das Problem dabei: Singen hatte in den ersten 45 Minuten bereits dreimal gewechselt. Prompt kassierten die zehn Singener die nächsten Gegentreffer. In der 46. und 47. Minute erhöhte Öhningen auf 6:1. Dann ließen es die Gäste etwas gemächlicher angehen. Rot-Weiss kam sogar noch auf 3:6 heran. Ob Chris Dapp die Partie zu diesem Zeitpunkt zu Hause auf der Couch im FUSSBALL.DE - Liveticker verfolgte, der auch seinen spektakulären Abgang festgehalten hatte?
Auch Christian Lells Pflichtspielpremiere in der Kreisklasse dauerte nur 45 Minuten. Dann schied der ehemalige Bundesligaprofi des FC Bayern München allerdings schiedlich friedlich aus. Der frühere Junioren-Nationalspieler ließ sich in der Halbzeit auswechseln. Zu diesem Zeitpunkt führte der TSV Weyarn noch 1:0 bei der SG Miesbach. Ohne Lell kassierte Weyarn dann den Ausgleich.
In Weyarn ist das Lell-Fieber ausgebrochen. „Wir bekommen fünf bis acht Briefe pro Woche – ,zu Händen Herrn Christian Lell‘. Durch dieses wird die ganze Liga aufgewertet“, sagte Abteilungsleiter Thomas Spiesl dem Münchner Merkur . Zu Lells Debüt im TSV-Trikot im Testspiel gegen den TSV Otterfing waren mehr als 200 Zuschauer gekommen. Sogar Autogrammjäger stürzten sich nach Abpfiff auf den Ex-Profi und ließen sich mitgebrachte Trikots signieren. Und auch auf dem Platz soll Lell eine Sonderrolle einnehmen. „Er übernimmt mit all seiner Erfahrung das Kommando auf dem Platz und fungiert als eine Art verlängerte Arm des Trainers“, sagte Trainer Hans-Werner Grünwald. „Er hat einfach diese Ruhe am Ball, spielt sehr gut temperierte Bälle und antizipiert sehr gut.“
Wer solch einen Sturm hat, muss sich wenig Sorgen machen. Melanie Faißt und ihre kongeniale Partnerin Annika Braun entschieden die Partie der Reserve des VfR Klosterreichenbach beim FC Hechingen am Sonntag beinahe im Alleingang. Beim 20:0-Sieg erzielten Faißt und Braun 17 Treffer! Faißt traf elfmal, Braun sechsmal. Zwischendurch durften dann Doppelpackerin Almedina Aslani sowie Jasmin Schneider ran. Faißt gelangen zwischen der 14. und 22 Minute sowie zwischen der 83. und 89. zwei lupenreiche Hattricks. Dann waren die Faißt/Becker-Festspiele beendet.
In den vier Spielen in der Bezirksliga Nördlicher Schwarzwald/Zollern zuvor hatte Klosterreichenbach jedoch nur drei Tore geschossen. Der bemitleidenswerte FC Hechingen rangiert eben mit nur einem Punkt aus fünf Spielen und einem Torverhältnis von 3:37 am Ende der Tabelle. Am 21. November kommt es nun zum Duell der Torjägerinnen. Dann muss Klosterreichenbach beim SV Glatten ran. Und dort spielt Anja Lewandowski, deren Treffsicherheit sich mittlerweile bis China herumgesprochen hat. Melanie Faißt führt mit zwölf Treffern gemeinsam mit Selina Conzelmann vom FV Rot-Weiß Ebingen die Torjägerliste an, gefolgt von Anja Lewandowski. Auf die Torhüterinnen kommt an diesem Tag aller Voraussicht nach viel Arbeit zu.
Auch Axel Damjanov trifft nach Belieben. Seine unglaubliche Serie ist allerdings gerissen. Nach sechs Dreierpacks in Serie traf der Stürmer des SV Kirchzarten am Wochenende „nur“ einmal. Ohne Damjanov-Dreierpack reichte es nur zu einem Punkt. 1:1 hieß es am Ende gegen den SV Heimbach. Damjanov bleibt trotzdem ein (Tor-)Phänomen. Mit 20 Saisontoren führt er weiterhin mit Abstand die Torjägerliste in der Bezirksliga Freiburg an. Das Geheimrezept für seine irre Trefferserie lautet übrigens: „Ich bin verliebt. Das rate ich einfach allen.“
Zwei Brüder, zwei Tore – und dennoch 1:3 verloren? Wie das geht? Ganz einfach: Viktor und Andreas Pflaum treffen normalerweise für den VfR 19 Limburg. Das tat Viktor, der erfolgreichste Torjäger der Hessen, auch am Sonntag. Aber sein Bruder eben nicht. Viktor hatte für Limburg gegen die SG Nord in der Kreisliga A Limburg-Weilburg in der 24. Minute ausgeglichen. Zuvor hatte Davide Cicero die Gäste in Führung geschossen. Philipp Froehlich erhöhte noch vor der Pause auf 2:1 für die SG Nord. Und Andreas Pflaum machte den Auswärtssieg schließlich perfekt. Er traf, mitten im Sturmlauf der Limburger, ins eigene Tor. 1:3, die Partie war gelaufen. „Eine unverdiente VfR-Niederlage in einem fairen Spiel“, sagte Limburgs Spieler Mehmet Kanat gegenüber mittelhessen.de .
30. September: Lewandowski reloaded: Schumi macht’s zehnmal
22. September: Doppel-Rot: Vater und Sohn fliegen vom Platz
17. September: Neue Taktik: Flying Goalie in der Oberliga
31. August: Schiri-Uhr kaputt: 16 Minuten Nachspielzeit!
13. August: Lahm: Noch drei Jahre Bayern, dann Kreisliga
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