Oberliga|07.09.2015|19:05

Erfolgreiches Debüt für Klopps Patensohn

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Patenonkel Kloppo: Für Yannik Dauth (rechts) läuft es mit Watzenborn-Steinberg immer besser. [Foto: Imago]

Beim Spitzenreiter in Niedersachsen muss der Schiri raus. Die Hessenliga wird von den Aufsteigern aufgemischt. In Pipinsried tobt der Vereinspatron. Und in Essen erlebt der jüngere Brüder des ehemaligen Bundesliga-Torjägers Michael Tönnies besondere Momente. Das Neueste aus den Oberligen auf einen Blick.

Bärenstarke Aufsteiger und Klopps Patensohn im Tor: Aufsteiger Rot-Weiss Frankfurt hat mit dem 2:0 gegen Buchonia Flieden die souveräne Tabellenführung in der Hessenliga gefestigt. Sieben Siege sind es jetzt aus sieben Spielen für die Rot-Weißen, die erst über die Relegation aufgestiegen waren. Mit Teutonia Watzenborn-Steinberg bleibt ein weiterer Neuling nach dem Sieg gegen den SV Wiesbaden (2:0) oben dran und belegt den dritten Tabellenplatz. Im Watzenborner Tor bekam erstmals Neuzugang Yannik Dauth (zuletzt Sportfreunde Lotte) den Vorzug. Der 22-jährige Dauth ist das Patenkind des langjährigen BVB-Trainers Jürgen Klopp.

Zwei Aufstiege in einem Jahr: Ralf Marrack, der nun in der Oberliga NOFV-Süd für den Aufsteiger Bischofswerdaer FV 08 auf Torejagd geht, ist in der vergangenen Saison gleich zweimal aufgestiegen. Der 29-jährige Angreifer war Anfang des Jahres vom FC Oberlausitz Neugersdorf zu seinem jetzigen Klub gewechselt. Vor seinem Transfer nach Bischofswerda hatte Marrack acht Partien für die Neugersdorfer bestritten, die am Saisonende als Oberliga-Vizemeister den Sprung in die Regionalliga Nordost schafften. In der Rückrunde trug der Mittelstürmer dann drei Tore zum Aufstieg des BFV in die Oberliga bei. „Ich habe Mannschaftsfotos gesehen, auf denen die Vereine als Aufsteiger vorgestellt wurden - und ich war auf beiden Bildern zu sehen“, sagt Marrack im Rückblick auf eine kuriose Spielzeit.

Schiri verletzt vom Platz: In der Oberliga Niedersachen musste Schiedsrichter Sören Steeg (Flensburg) in der 33. Minute der Partie zwischen Tabellenführer SVG Göttingen 07 und VfL Bückeburg (4:2) seine Pfeife abgeben. Eine Wadenverletzung stoppte den 26-jährigen Unparteiischen. Nach einer 20-minütigen Pause wurde er durch seinen Assistenten Simon Schleupner ersetzt, an der Linie sprang der Schiedsrichter des Vorspiels ein. Im Duell der beiden Aufsteiger ließen sich die Göttinger dadurch aber nicht vom eingeschlagenen Kurs abbringen und siegten 4:2. SVG-Trainer Knut Nolte bleibt trotzdem auf dem Boden. „Wir haben 13 Punkte gegen den Abstieg gesammelt“, betont er.

"Was wir aktuell auf dem Platz bringen, hat allerhöchstens etwas mit Kreisliga-Niveau zu tun"

Nach Fast-Aufstieg auf Talfahrt: In der Bayernliga Süd befindet sich der FC Pipinsried, der in der abgelaufenen Saison noch um den Aufstieg in die Regionalliga Bayern gekämpft hatte, im freien Fall. Die 1:5-Heimpleite gegen den TSV Bogen war bereits die sechste Niederlage im zehnten Spiel. Auch der neue Trainer Bernd Weiß (für den beurlaubten Ömer Kanca) konnte die Talfahrt des FCP bisher nicht stoppen, kassierte zwei deutliche Niederlagen in den ersten beiden Partien. „Was wir aktuell auf dem Platz bringen, hat allerhöchstens etwas mit Kreisliga-Niveau zu tun“, nimmt Pipinsrieds Präsident und Vereinspatron Konrad Höß im Gespräch mit FUSSBALL.DE kein Blatt vor dem Mund. „Unsere Vorstellung war eine Katastrophe. Für uns geht es in dieser Spielzeit nur darum, in der Liga zu bleiben“, meint der 74-Jährige, der den Klub seit der Gründung 1967 führt.

Kapitän von Bord - Altona gewinnt: In der Oberliga Hamburg ist bei Altona 93 im zweiten Spiel unter der Leitung von Trainer Berkan Algan der Knoten geplatzt. Gegen den VfL Pinneberg (2:1) hat der AFC im sechsten Versuch seinen ersten Dreier in dieser Saison eingefahren. „Wir wollten mit dem Trainerwechsel neuen Schwung und eine andere Ansprache reinbringen“, sagt Vorstandsmitglied Andy Sude im Gespräch mit FUSSBALL.DE. AFC-Kapitän Dennis Theissen, der bei Algans Premiere (0:2 bei Paloma) ausgewechselt worden war, konnte sich nicht mit der Reservistenrolle abfinden und hat auf eigenen Wunsch den Verein verlassen. Neu im Kader ist Marc-Kemo Kranich, der schon beim FC St. Pauli II und beim SV Eichede Regionalliga-Erfahrung gesammelt hat. Der 23-jährige Mittelstürmer gab gegen Pinneberg sein Debüt im AFC-Trikot.

Für Tönnies schließt sich der Kreis: Das Derby zwischen dem ehemaligen DFB-Pokalsieger ETB Schwarz-Weiß Essen (1959) und dem Aufsteiger SpVg Schonnebeck (1:1) in der Oberliga Niederrhein war für Gäste-Trainer Dirk Tönnies, jüngerer Bruder des ehemaligen Bundesliga-Torjägers Michael Tönnies (unter anderem MSV Duisburg), eine ganz besondere Partie. Von 2003 bis 2005 lief Tönnies selbst noch für den ETB am Uhlenkrug auf, ehe er nach Schonnebeck wechselte - damals noch in der Kreisliga A. Zehn Jahre später ist der Vorortklub unter Tönnies‘ Regie an den „Lackschuhen“ vorbeigezogen. Schonnebeck (11 Punkte) belegt als Neuling Platz drei, der ruhmreiche ETB (ein Zähler) ist Tabellenletzter.

Sonderlob für Ex-Profi Manno: Stefan Vollmerhausen, Trainer in der Oberliga Niederrhein beim Wuppertaler SV, verteilte nach der 5:0-Gala im Duell der beiden ehemaligen Bundesligisten gegen den selbst ernannten Aufstiegsfavoriten KFC Uerdingen 05 ein Sonderlob an seinen Kapitän Gaetano Manno. „Gaetano hat herausragend gespielt, zwei Tore erzielt und noch einen Treffer vorbereitet.“ Manno spielte als Profi unter anderem für den VfL Bochum, VfL Osnabrück und Rot-Weiß Erfurt.