Oberliga-Splitter|21.09.2015|15:30

Ex-Profi Ebbers: Aus der Oberliga zur EM

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Marius Ebbers steht im Kader für die Kleinfeld-EM in Kroatien. [Foto: Imago]

Der frühere Bundesligaprofi Marius Ebbers geht statt im Trikot von Victoria Hamburg bei der Kleinfeld-Europameisterschaft auf Torejagd, Tennis Borussia Berlin gelingt ein historischer Sieg, ein Ex-Junioren-Nationalspieler sieht Rot und mehr - hier das Wichtigste aus Deutschlands Oberligen.

Es geht auch ohne Ebbers: Das Spitzenspiel in der Oberliga Hamburg zwischen Vizemeister SC Victoria Hamburg und Titelverteidiger TuS Dassendorf (2:1) hielt, was es versprach. Victoria-Neuzugang Marcel Rodrigues sorgte mit einem Treffer der „Marke Zaubertor“ für die Entscheidung. Der 25-jährige Portugiese, der vor der Saison vom FC Süderelbe an die Hoheluft gewechselt war, beförderte unter Bedrängnis und mit dem Rücken zum Tor die Kugel mit der rechten Ferse über die Linie. Dabei musste die Mannschaft von „Vicky“-Trainer Lutz Göttling im Spitzentreffen auf ihren Torjäger und Ex-Bundesliga-Profi Marius Ebbers verzichten. Auch in den kommenden Wochen wird der 37-Jährige nicht zur Verfügung stehen. Ebbers nimmt Ende des Monats an der Kleinfeld-Europameisterschaft in Kroatien teil.

Effektive „Veilchen“: Der ehemalige Bundesligist Tennis Borussia Berlin landete im Aufsteiger-Duell in der NOFV-Oberliga Nord bei Anker Wismar (1:0) einen historischen Sieg. Die Mannschaft von Anker-Trainer Dinalo Christiano Adigo war seit dem 9. Juni 2013, also deutlich mehr als zwei Jahren, vor eigenem Publikum in Punktspielen ungeschlagen. Die letzte Niederlage musste Wismar gegen den SV Altlüdersdorf (1:2) hinnehmen. Die Berliner, für die einst Weltmeister Jerome Boateng als Nachwuchskicker am Ball war (1998 bis 2002), zeigen sich in dieser Spielzeit extrem effektiv. Mit 5:0 Toren holten die „Veilchen“ 13 Punkte aus fünf Spielen und setzten sich in der Spitzengruppe fest.

Schwere Zeiten für Teutonen: In der Oberliga Niedersachsen geht Schlusslicht Teutonia Uelzen schweren Zeiten entgegen. „Wir alle wissen, dass wir punkten müssen“, hatte Trainer Qendrim Xhafolli vor der Partie bei 1. FC Germania Egestorf-Langreder gesagt. Es setzte jedoch eine 0:6-Klatsche beim Tabellenzweiten. Die Germania hat ihre jüngsten fünf Spiele gewonnen, Teutonia wartet weiter auf die ersten Punkte. Positiv beim Schlusslicht: Maarten Lühr und Nico Tiegs sind nach ihren Verletzungspausen wieder an Bord. Neben Mittelfeldspieler Daniel Maaß und Torhüter Ken Venancio, die mit Kreuzbandrissen noch länger ausfallen, fehlt jetzt nur noch Angreifer Felix Steegmann (Rückenprobleme).

Sieg beim „Scherbenhaufen“: In der Bremen-Liga war die Begegnung zwischen der SG Aumund-Vegesack und dem Brinkumer SV (0:2) für Gäste-Trainer Kristian Arambasic eine ganz besondere Partie. Der 38-Jährige hatte bei der SAV vier sehr erfolgreiche Jahre verbracht, den Verein unter anderem in den DFB-Pokal geführt. Dann zog es den Trainer aber in die Regionalliga Nord zum VfB Oldenburg. Dorthin folgten ihm mehrere Spieler, er scheiterte trotzdem nach nur drei Monaten. Seit dem Wechsel ist das Tischtuch zwischen Aumund-Vegesacks Abteilungsleiter Bernd Siems und Arambasic zerschnitten. „Er hat hier einen Scherbenhaufen hinterlassen und war nur auf seinen Vorteil bedacht. Mir hat er damals den Urlaub versaut. Das vergesse ich nicht“, sagte Siems vor dem Wiedersehen gegenüber dem „Weser-Kurier“. Beim 2:0-Erfolg des BSV standen mit Adrian Felis und Steven Holstein zwei Ex-Vegesacker in der Brinkumer Startformation.

Aufstiegstrainer Houben muss zahlen: Stephan Houben, Trainer beim Neuling 1. FC Mönchengladbach in der Oberliga Niederrhein , wird zur Kasse gebeten. Der 44-Jährige war im Aufsteiger-Duell bei der SpVg Essen-Schonnebeck (0:2) von Schiedsrichter Christian Szewczyk (Wuppertal) des Innenraumes verwiesen worden und muss nun nach einem Verbandsurteil eine Geldstrafe von 125 Euro zahlen. Vorerst verzichten muss Houben auf Said Daftari. Der Mittelfeldspieler wurde nach seiner Roten Karte, die er sich beim 1:1 in Kapellen-Erft eingehandelt hatte, für vier Pflichtspiele gesperrt. Er fehlte deshalb auch bei jüngsten 0:1-Niederlage beim Mitaufsteiger TV Kalkum-Wittlaer.

Spitzenreiter lässt Punkte

Ex-Junioren-Nationalspieler sieht „Rot“: Viel Arbeit hatten die Unparteiischen am 12. Spieltag in den Staffeln Nord und Süd der Bayernliga. Insgesamt elf Spieler wurden von den Schiedsrichtern vorzeitig zum Duschen geschickt. Nach ihren Roten Karten kommen auf den früheren Junioren-Nationalspieler Daniel Jungwirth (FC Unterföhring) sowie Simon Schmoll (DJK Don Bosco Bamberg), Manuel Jung (SV Kirchanschöring), Sebastian Niebauer (DJK Vilzing), Michael Zerle (TSV Schwabmünchen) und Mario Staudigl (VfR Garching) Sperren zu. Jeweils die Gelb-Rote Karte, die in Bayern in der 5. Liga keine Sperre nach sich zieht, sahen Sebastian Götz (1. FC Sand), Simon Böhm (VfB Eichstätt), Thomas Edlböck (BCF Wolfratshausen), Uwe Schlottner (FC Unterföhring) und Dominik Sandner (TSV Schwabmünchen).

Erster Sieg für Ex-Profi Dickhaut: Der langjährige Bundesliga-Profi Mirko Dickhaut, der nach seiner Entlassung als Co-Trainer bei der SpVgg Greuther Fürth einen sportlichen Neuanfang bei der U 23 des SC Paderborn 07 unternommen hat, fuhr in der Oberliga Westfalen mit dem 2:1 über die Spvgg. Erkenschwick den ersten Dreier ein und reichte die „Rote Laterne“ des Tabellenletzten an den SuS Stadtlohn weiter. Ein Garant für den Erfolg war Torhüter Jonas Brammen, Leihgabe aus der Paderborner Zweitliga-Mannschaft, der sein Team mit mehreren Glanzparaden im Spiel hielt. Obwohl bei Rechtsverteidiger Khaled Narey, der ebenfalls dem Profikader angehört, bereits in der ersten Halbzeit die Sicherungen durchgebrannt waren (Rote Karte wegen Tätlichkeit/Griff an den Hals), drehten die Paderborner in Unterzahl einen 0:1-Rückstand. „Die Erleichterung ist riesig. Das Team hat sich endlich belohnt und Kämpferherz gezeigt“, so Dickhaut, der früher unter anderem für Eintracht Frankfurt und den VfL Bochum am Ball war.

Hadamar schlägt Spitzenreiter: Dem SV Hadamar gelang mit dem 3:2-Auswärtserfolg beim bisherigen Tabellenführer SG Rot-Weiß Frankfurt in der Hessenliga eine Überraschung. Die Mannschaft von SVH-Trainer Walter Reitz setzte sich trotz eines zweimaligen Rückstands durch und kletterte auf den siebten Tabellenplatz. Dabei bewies der 58-Jährige mit den Einwechslungen von Steffen Moritz und Torschütze Sebastian Gurok ein glückliches Händchen. „Das war unser Dosenöffner. Was uns derzeit auszeichnet, ist der unbändige Siegeswille. Wir stehen nach Rückschlägen immer wieder auf“, sagt Reitz. Die von Ex-Profi Daniyel Cimen trainierten Frankfurter verloren durch ihre zweite Niederlage in dieser Saison die Tabellenführung an Eintracht Stadtallendorf.

Triumph beim „Angstgegner“: In zuvor vier Auswärtsspielen beim Kehler FV war es dem FSV Hollenbach, Spitzenreiter in der Oberliga Baden-Württemberg , nicht gelungen, auch nur einen Treffer zu erzielen. Nun aber ist der „Fluch“ beendet. Mit dem 2:0-Auswärtserfolg, dem siebten Sieg im achten Saisonspiel, festigte die Mannschaft von FSV-Trainer Ralf Stehle die Tabellenführung. Stehle hatte schon vor dem Anpfiff ein gutes Gefühl: „Irgendwann gewinnt man. Das ist so. Fertig.“ Seine Spieler hielten sich daran.