Toor, Toor, Toor: Die besten Tor-Geschichten

In Niederbonsfeld trifft der Torwart aus 80 Metern Entfernung, beim FC Maroc Offenbach trifft der Stürmer nach Tipps der Freundin und in Alsheim hat man trotz 262 Gegentoren noch Spaß am Fußball. Auch im Jahr 2016 gab es wieder viele unterhaltsame Torgeschichten. FUSSBALL.DE hat die spektakulärsten zusammengefasst.

43:0 bei 8 gegen 8

Bei diesem Kreisligakick gab es mehr Tore als Zuschauer: Mit 43:0 fegte der Tabellenführer PSV Oberhausen die zweite Truppe vom SV Vonderort vom Platz. Und das obwohl der PSV-Trainer zur zweiten Halbzeit drei seiner Spieler in der Kabine ließ, weil Vonderort nur noch acht Mann aufbieten konnte. Dennoch wollte der Tabellenletzte die Partie unbedingt zu Ende spielen – bis zum bitten Ende.

16 Tore, davon 6 in 7 Minuten

Bis zum Ende zog auch Erkan Eltemur durch. In der 90. Spielminute schoss er gegen die  zweite Mannschaft vom SV Ettenheimweiler sein 16. Tor. Und dafür benötigte der Stürmer nicht einmal die volle Spielzeit. Am Ende stand er 80 Minuten lang auf dem Platz, netzte sechs seiner sieben Treffer innerhalb der letzten sieben Minuten ein. Eine Torgala, die für den 45-Jährigen unvergessen bleibt. Endstand –  30:2 für sein Team, den Kreisligisten TGB Lahr II.

Nach Tipp der Freundin: 7 Buden beim 7:2

Unvergessen bleiben für Hamza Khadri auch seine zahlreichen Tore gegen das Zweitaufgebot der Kickers Obertshausen. Bei einem Endstand von 7:2 für seine Mannschaft, den FC Maroc Offenbach, traf Khadri siebenmal und entschied die Partie im Alleingang – und das nach den Tipps seiner Freundin. „Einfach draufschießen –  egal von wo“, hatte Stella ihrem Freund mit auf den Weg gegeben. Gesagt, getan. Der Offenbacher führte daraufhin die Torjägerliste der Kreisliga A an.

Trainer wechselt sich ein: 3 Tore in 11 Minuten

Die Torjägerliste der Spieler führt er zwar nicht an. Würde es aber eine Torjägerliste für Trainer geben, wäre er mit Sicherheit ganz vorne mit dabei. Timo Pasoors vom Kreisligisten Union Wetten war mit der Leistung seiner Mannschaft so dermaßen unzufrieden, dass er sich kurzerhand selbst einwechselte. Innerhalb von elf Minuten schoss der Coach drei Tore. Danach wechselte sich der Matchwinner wieder aus. Dank der Leistung des torhungrigen Trainers gewann die Truppe die Partie gegen den SV Nütterden mit 4:2.

Mit Ansage: Torwart trifft aus 80 Metern

Er schoss zwar nicht drei Tore in elf Minuten, dafür aber ein Tor aus 80 Metern – als Torwart, mit Ansage. Rouven Kerkhof vom Hattinger Kreisligisten SuS Niederbonsfeld hätte Youtube-Held werden können, er hätte von der Sportschau für das Tor des Monats geehrt werden können, wenn denn jemand seinen spektakulären Treffer auf Video aufgezeichnet hätte. Dem war leider nicht so. Und so bleiben dem Keeper nur die Erinnerungen an den wohl schönsten und spektakulärsten Treffer seiner Fußballlaufbahn.

Verrückte Aufholjagden

Apropos Spektakulär: FUSSBALL.DE hat die verrücktesten Comebacks deutscher Amateurteams zusammengefasst. Aus einem 2:0 wurde ein 4:4, aus einem 0:4 ein 6:5 und aus einem 0:7 ein 7:9. Was mit Wille, Überzeugung und Leidenschaft möglich ist, haben viele Amateurteams auch in diesem Jahr wieder bewiesen. Sie drehten verloren geglaubte Spiele mit unglaublichen Aufholjagden.

18 Klatschen: Aber Alsheim hat Spaß dabei

Eine Aufholjagd: Davon träumt die dritte Truppe des VfR Alsheim. In 18 Spielen kassierte die Mannschaft 18 Niederlagen – und das haushoch. Das Torverhältnis: 16:262. Mit dieser Zwischenbilanz haben sich die Kicker des C-Kreisligisten aus dem Spielkreis Alzey-Worms in Rheinland-Pfalz Ende vergangenen Jahres in die Winterpause verabschiedet. Vom Gegner gab es schon mal zur Aufmunterung eine Kiste Bier. Aber in Alzey muss niemand aufgemuntert werden. Die Liebe zum Fußball und der Spaß stehen im Vordergrund. Das Saisonziel fiel dementsprechend bescheiden aus: „Ein Punkt wäre schön“, sagte Trainer Holger Huth.

245 Tore und doch nicht aufgestiegen

Die ganze Geschichte nur andersherum erlebte die zweite Frauen-Mannschaft des SC Borchen. In 26 Spielen konnte das Team 245 Tore bejubeln. Das Team aus der Nähe von Paderborn war das treffsicherste in ganz Deutschland – und dennoch stieg es nicht auf.  Zum dritten Mal in Folge verfehlten die SC-Frauen den Aufstieg. Die Konkurrenz holte vier Punkte mehr, erzielte aber 82 Tore weniger. Am Ende war die Enttäuschung über den verpassten Aufstieg größer als die Freude über den Torrekord.

101 Buden mit kaputter Bandscheibe

Über einen Torrekord freute sich dafür Dennis Frohn. Der 30-jährige Stürmer von ETuS/DJK Schwerte war mit 101 Treffern Deutschlands erfolgreichster Torschütze im Amateurbereich. Kurios, weil er alle Tore mit kaputter Bandscheibe einnetzte. Zur Belohnung gab es von den Mannschaftskollegen eine Kiste Bier. Nach Erreichen seines Ziels, die 100-Toremarke, ist aber vorerst Schluss mit Fußball. Im Sommer entschied sich Frohn, die Fußballschuhe an den Nagel zu hängen. Die Schmerzen waren kaum noch zu ertragen.