Eigentlich sollte Claas Riebesell im Kreispokal gegen den SSV Wittorf gar nicht auflaufen. Doch dann verletzte sich der Torjäger des TuS Westerholz und "CR9" sprang ein. Riebesell machte seinem Spitznamen alle Ehre und traf alleine neunmal! Bei so viel Toren verlor der Knipser die Übersicht.
In einem Spiel mehrfach zu treffen, ist in der Karriere eines Top-Stürmers keine Seltenheit. Was Claas Riebesell vom TuS Westerholz gelang, übertrifft allerdings jegliche Gedanken an einen Doppelpack. Der Stürmer traf beim 13:1-Sieg des Kreisligisten im Kreispokal über den SSV Wittorf neunmal!
"Mir ist einfach jeder Ball vor die Füße gefallen. Ich musste nur noch einschieben"
Riebesell portionierte seine Treffer gegen den klassentieferen Gegner dabei ganz genau. In der ersten Halbzeit gelang dem Angreifer noch ein ganz normaler Doppelpack. Nach dem Seitenwechsel vergrößerte er dann seine Torausbeute zwischen der 55. und 67. Minute durch einen lupenreinen Viererpack – auch „Quattrick“ oder im italienischen Fußball „Poker“ genannt. „Ich weiß gar nicht, wie man das nennt. Bisher habe ich ja auch noch nie vier Tore in einem Spiel gemacht“, sagte Riebesell gegenüber kreiszeitung.de .
Doch das war dem Westerholzer nicht genug: Innerhalb von sieben Minuten erzielte Riebesell sogar noch einen lupenreinen Hattrick. Selbst ein zehntes Tor wäre möglich gewesen, den 13:1-Schlusspunkt überließ der Stürmer aber seinem Mannschaftskollegen, indem er den Ball vor dem Tor querlegte. Vielleicht auch besser so, denn ein weiterer Treffer hätte Riebesells Spitznamen zerstört, der in Anlehnung an Cristiano Ronaldos Kürzel in Kombination mit seiner Trikotnummer „CR9“ lautet. „Mir ist einfach jeder Ball vor die Füße gefallen. Ich musste nur noch einschieben“, sagte Riebesell. Cristiano Ronaldo hatte im vergangenen September beim 6:0-Sieg von Real Madrid bei Espanyol Barcelona übrigens „nur“ fünfmal getroffen ...
Nachfrage beim Schiri
Neun Tore in einem Spiel übertreffen die bisherige Bestleistung Riebesells. Die liegt bei sieben Toren – in einer gesamten Saison. Da kann es schon einmal passieren, dass es während der 90 Minuten mit dem Zählen nicht mehr ganz so gut funktioniert. Der Angreifer erkundigte sich wenige Sekunden vor dem Abpfiff beim Schiedsrichter, wie viele Treffer insgesamt fielen und wie viele davon überhaupt seine waren. „Ich wusste bis kurz vor Schluss gar nicht genau, wie es stand, geschweige denn, wie viele Tore ich gemacht hatte. Erst wenige Minuten vor dem Ende habe ich Schiedsrichter Dirk Janzik nach dem Spielstand und der Anzahl meiner Tore gefragt“, sagte Riebesell.
Die neun Tore von Riebesell gehen sicherlich in die Vereinsgeschichte des TuS Westerholz ein. Erst durch einen krankheitsbedingten Ausfall war es überhaupt so weit gekommen, denn eigentlich sollte Riebesell zunächst auf der Bank Platz nehmen. „Ich durfte kurzfristig im Sturm spielen, da Jan Ostenfeld krank war“, sagte Riebesell. Seine anschließende Leistung war allerdings beste Eigenwerbung. In Zukunft darf der Neun-Tore-Mann sich bestimmt häufiger im Sturm von Beginn an beweisen.