Weiter geht's mit unserem Schiedsrichter-Blog: Lukas Bubeck vom SV Westheim in Württemberg, Caroline Schiller vom FSV Motor Marienberg in Sachsen und Thomas Diederich vom SV Viktoria Waldlaubersheim aus dem Südwestdeutschen Fußballverband berichten regelmäßig, was sie Woche für Woche als Schiedsrichter auf und neben dem Platz erleben und was sie umtreibt. In Teil 33 berichtet Lukas Bubeck im Rahmen unserer Themenwoche Fußballer auf Achse, welch großen Aufwand er gelegentlich bei der Anreise zum Spiel betreiben muss.
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"Was soll man machen, wenn man als 17-jähriger Schiedsrichter bereits Herrenspiele pfeift und deswegen längere Anfahrtswege zu den Spielen hat? Ich hatte damals das Glück, dass mich meine Eltern in meinem Hobby voll unterstützt haben und Wochenende für Wochenende immer dort hingefahren haben, wo ich meinen Einsatz hatte. Meine Eltern überbrückten die Zeit mit einem längeren Spaziergang, um noch die zweite Halbzeit von meiner Partie zu sehen.
Aber auch die Schiedsrichtergruppe hat mich so weit wie möglich unterstützt und, so oft es ging, einen Betreuer mitgeschickt, der das Spiel beobachtete und im Anschluss an die Begegnung eine Spielanalyse mit mir durchführte: Was war gut? Was war weniger gut? Wie hätte man besser auf eine Spielsituation einwirken sollen? All das half mir dabei, von Partie zu Partie ein etwas besserer Schiedsrichter zu werden.
Und dafür nahm ich auch gerne rund fünf Stunden Aufwand in Kauf. Doch wer bekommt die 30 Cent Spritgeld pro Kilometer für die Schiedsrichterei? Meine Eltern überließen mir immer dieses Geld, da sie der Meinung waren, dass ich dadurch ein gutes Taschengeld verdienen würde und eventuell noch mehr Motivation für das Hobby Schiedsrichter entwickeln kann, ohne dabei die Schule zu vernachlässigen.
Anders sieht das bei Assistenten-Einsätzen aus: Meist macht man einen Treffpunkt aus, an dem sich die drei Schiedsrichter einfinden, um dann gemeinsam mit einem Auto zum Spielort zu fahren. Dabei kann es auch schon einmal vorkommen, dass man sich schon vormittags um 11 Uhr trifft, wenn die Begegnung nachmittags um 15 Uhr beginnt - dies sind Ausnahmen, kommen aber, je höher man pfeift, auch öfter vor."
Weitere Folgen des Schiri-Blogs:
Teil 31: Spielbericht: So sieht der Schiri-Alltag aus
Teil 30: Behrami und die ersten Minuten
Teil 29: Was ich als Schiri vom "Batman-Jubel" halte
Teil 28: Pfeifen wie Bibi: Schiedsrichter-Vorbild Steinhaus
Teil 27: 90.+1: Wenn’s für den Schiri knifflig wird
Teil 26: Zeitstrafen: Auch im Fußball sinnvoll?
Teil 25: Schiri in der Halle: Kein leichter Job
Teil 24: Caroline Schiller: Emotionales Paar – Trainer und Schiedsrichter
Teil 23: Schwitzen für die Rückrunde
Teil 22: Schiedsrichterin trifft Sportreporter
Teil 21: Lukas Bubeck: Blick über den Tellerrand nach Indonesien
Teil 20 Caroline Schiller: Von wilden Pfeifkonzerten halte ich nichts
Autor/-in: Lukas Bubeck/FUSSBALL.DE