Hochwasser: DFB verdoppelt BFV-Hilfe
Die BFV-Sozialstiftung unterstützt von der Hochwasser-Katastrophe betroffene Fußballvereine per Hilfsfonds mit 100.000 Euro - der DFB verdoppelt die Summe kurzerhand.
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Wenn der Hunger ruft ... [Foto: Fotos imago; Collage FUSSBALL.DE]
Nicht Alltägliches aus dem deutschen Amateur-Alltag auf FUSSBALL.DE - regelmäßig in der Rubrik Kurzpass kurios. Heute: Ein Schiedsrichter unterbricht die Partie, um sich am Spielfeldrand eine Wurstsemmel zu kaufen. Und weil der SV Wehrden schon seit Jahren keine Mannschaft mehr zusammenbekommt, sollen nun Flüchtlinge im Liga-Betrieb kicken.
Die Sache ist ihm fürchterlich unangenehm. Dabei hat er verantwortungsvoll gehandelt und vielleicht Schlimmeres verhindert. Schiedsrichter Peter Wolf aus Oberbayern schaffte es in die Lokalzeitung, weil er die C-Klassen-Partie FSV Aufkirchen II gegen den FSV Kottgeisering II kurz unterbrach, um sich eine Wurstsemmel zu kaufen. Mitte der zweiten Halbzeit hatte Wolf auf Eckstoß entschieden. Direkt neben der Eckfahne stand der Grill. Also hielt Wolf das Spiel kurz an, ließ sich eine Wurstsemmel über die Theke reichen, biss rein - und gab das Spiel wieder frei, berichtete das Fürstenfeldbrucker Tagblatt .
Was nach kurioser oberbayerischer Tradition klingt, hatte einen ernsten Hintergrund. Der 72 Jahre alte Wolf, der sich seit 45 Jahren im SC Fürstenfeldbruck engagiert, hatte einen Hungerast. Dem Tagblatt sagte er hinterher: „Ich hatte Unterzucker und musste einfach was zu mir nehmen, sonst wäre ich zusammengebrochen.“ Schiri Wolf verhinderte mit seinem beherzten Zubeißen vielleicht einen Spielabbruch. So endete die Partie nach 90 Minuten 2:2.
„Bevor er umkippt, ist es doch besser, er holt sich eine Semmel“, sagt der Aufkirchener Fußball-Abteilungsleiter Stephan Böck und bemerkt schmunzelnd: „Ich habe hier schon viel erlebt. Aber so etwas noch nicht.“ Ob Schiedsrichter Wolf denn während der Partie Geld dabei hatte, um die Wurstemmel gleich zu bezahlen, wusste auch der Abteilungsleiter nicht. „Ich denke, er hat im Nachhinein bezahlt“, so Böck. Der Schiedsrichter selbst möchte nicht mehr über die unfreiwillige Stadionwurst reden: „Das ist mir nun mal passiert. Dabei möchte ich es belassen“, sagte er gegenüber FUSSBALL.DE.
Weil es bedauernswerterweise nicht genügend Spieler gab, konnte der SV Wehrden aus dem Saarland zuletzt keine Männermannschaft für den Liga-Spielbetrieb melden - das aber soll sich künftig wieder ändern. Und zwar mit Hilfe von Flüchtlingen aus Syrien und Eritrea, die in Wehrden wohnen und fußballbegeistert sind. Wie die Saarbrücker Zeitung (SZ) berichtet , möchte der Wehrdener Vorstand ein Experiment wagen und mit 25 bis 30 Spielern im Alter von 20 bis 30 Jahren ein neues Team aufbauen.
Der ehemalige Spieler Mario Rech fungiert nun ehrenamtlich als Übungsleiter und kümmert sich darum, für möglichst alle Fußballer Kleidung, Schuhe, Schienbeinschützer und Bälle zu organisieren. Wie später der Fahrdienst zu den Spielen organisiert werden soll, steht aber noch in den Sternen. Man hofft daher auf Unterstützer und Gönner. Dieses Experiment sei durchaus als Beitrag zur Integration gedacht, aber auch aus Eigennutz, wie Vorsitzender Viktor Mathias gegenüber der SZ einräumte - weil der Verein seine Spielberechtigung auf dem Wehrdener Platz behalten möchte.
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