Vereinswechsel: Das musst du wissen!
Sommerzeit ist Transferzeit: Das ist im Amateurfußball nicht anders als in der Bundesliga. Hier gibt's die wichtigsten Fragen und Antworten zum Vereinswechsel.
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Der Alleskönner: Andreas Lubjuhn ist nicht nur Platzwart, er war auch Spieler, Schiedsrichter und Fußball-Abteilungsleiter der Concordia. [Foto: Concordia Ossenberg]
Unter bestimmten Umständen würde Andreas Lubjuhn wechseln. Aus der Kreisliga B in die Bundesliga. Aber nur auf Leihbasis. Und ausschließlich zu Borussia Mönchengladbach. „Falls die anrufen, würde ich eine Ausnahme machen“, sagt Lubjuhn. Ansonsten hat er sich ganz Concordia Ossenberg verschrieben. Seit mehr als 30 Jahren. 1982 gründete er den Verein mit, führte die Fußball-Abteilung, kickte selbst als Spieler und pfiff als Schiedsrichter. Mittlerweile ist er noch Betreuer der A-Jugend, vor allem aber Platzwart. Und eigentlich ist Andreas Lubjuhn noch viel mehr, wofür es weder eine Bezeichnung gibt noch eine offizielle Funktion. „Er ist die gute Seele des Vereins“, sagt der heutige Fußball-Abteilungsleiter Markus Spangenberg.
„Wenn andere im Sommer ins Freibad gehen, kreide ich den Platz ab. Das ist schon deprimierend“
In Ossenberg schätzen sie ihren „Lupo“, wie Lubjuhn seit seiner Kindheit gerufen wird. Er ist unverzichtbar. Er ist längst Kult. Und trotzdem könnte der 47-Jährige manchmal verzweifeln an seiner Rolle des Einzelkämpfers: „Wenn andere im Sommer ins Freibad gehen, kreide ich den Platz ab. Das ist schon deprimierend. Aber ich weiß genau: Wenn ich es nicht mache, macht es keiner. Dann geht hier alles den Bach runter.“
Und manchmal geschieht eben Unerwartetes, das neue Motivation gibt. Etwa wenn Kumpel und F-Jugend-Trainer Bernd Hoffacker, der einen neuen Rasenmäher kaufen will, auf der Homepage des Herstellers entdeckt, dass der „Platzwart des Jahres“ gesucht wird. Und mal eben den „Lupo“ vorschlägt. Und der auch noch gewinnt. „Darüber habe ich mich sehr gefreut, von dieser Anerkennung lebt man letztendlich“, sagt Lubjuhn. Mehr als 30.000 Stimmen erhielt der Ossenberger beim Online-Voting des Herstellers AL-KO, Hauptsponsor des Bundesligisten FC Augsburg. Auch die Jury um FCA-Kapitän Paul Verhaegh sprach sich für „Lupo“ aus. „Das macht mich stolz“, sagt Lubjuhn.
„Unser Lupo ist Kult, den kann man nicht kaufen“, hieß es im Wahlvorschlag der Concordia über Lubjuhn. „Viele wissen gar nicht, wie ich wirklich heiße“, sagt Lubjuhn. Mit seinem Spitznamen hat er sich mittlerweile arrangiert: „Der ist auch schon ein Markenzeichen geworden.“ Ein Markenzeichen wie seine Zuverlässigkeit. „Er wohnt direkt gegenüber vom Platz. Bei jedem Problem hilft er schnell mal aus“, sagt Spangenberg. Lubjuhn pflegt den Ossenberger Rasenplatz, richtet die Kabinen her, putzt die Schuhe, wäscht die Trikots und streicht die Spielerbänke. Lubjuhn sagt: „Vor jedem Spiel verteile ich die Trikots wie in der Bundesliga. Jedes hängt am richtigen Platz. Der Trainer muss sich um nichts mehr kümmern, nur noch um seine Ansprache. Ich will ihm so viel Arbeit wie möglich abnehmen.“
Auch in der Winterpause geht dem „Platzwart des Jahres“ die Arbeit nicht aus. Vor dem Rückrundenstart gilt es noch die Gästekabine zu renovieren, den Kreidewagen zu warten und neue Duschen zu installieren. „Es kommt keine Langeweile auf“, sagt Lubjuhn, der eigentlich als Kaufmann im Außendienst im Raum Duisburg arbeitet. Und dann will er ja eigentlich mal wieder Urlaub machen. Sieben Jahre lang hat er das nicht hinbekommen. Die Wochenenden sind ja schließlich schon alle verplant, nicht einmal Zeit zum Fahrradfahren hat er gefunden, höchstens mal zum Dartspielen, selbstverständlich im Clubheim der Concordia. „Meine Freundin unterstützt mich da zum Glück“, sagt Lubjuhn.
Aber jetzt hat er 14 Tage Ägypten gebucht und will endlich mal ausspannen. Ob er da nicht vor dem Kick am Meer noch schnell die Linien am Strand abziehen will? „Ich denke, ich kriege es hin, mal die Füße hochzulegen“, sagt Lubjuhn. Und falls sich doch noch die Borussia meldet? „Es würde mich sehr interessieren, wie sie die Linien in der Bundesliga so hinbekommen. Ich bin ja sehr bemüht, aber so schaffe ich es nicht.“ Selbst der „Platzwart des Jahres“ kann also noch dazulernen.
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