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Ein Mann und sein Verein: Metin Yildirim beim VfB Bottrop. [Foto: Buschmann]
Metin Yildirim sieht müde aus, die Nachtschicht war anstrengend. Zum Interview im Jahnstadion erscheint die gute Seele des VfB Bottrop dennoch überpünktlich. Ist doch Ehrensache, schließlich ist der 41-Jährige eh jeden Tag auf der schmucken Anlage im Westen des Ruhrgebiets. „Hier ist immer viel zu tun. Außerdem macht es riesig viel Spaß, mit den Leuten aus dem Verein zu quatschen“, nickt Yildirim.
Ehrenamt ist für ihn keine Arbeit, sondern ein Freizeitvergnügen. Dass er in Bottrop vor allem die Jugendabteilung mit Tat und Kraft unterstützt, ist für ihn keine große Sache. Nur wenn der Maschinist Spätschicht hat, müssen sie beim VfB ohne ihn auskommen.
"Es macht riesig viel Spaß, mit den Leuten aus dem Verein zu quatschen"
1973 in Dortmund geboren, zog Yildirim im Jahr 2003 mit seiner jungen Familie nach Bottrop. Da waren Sohn Okan und Tochter Funda schon geboren, heute sind die Kids 15 beziehungsweise 13 Jahre alt. Wie so viele Väter ihre Sprösslinge stolz beim Verein nebenan anmelden, sobald diese laufen können, brachte Yildirim den kleinen Okan zu den Bambini beim VfB Bottrop. Dabei hat er selbst nie Fußball gespielt. „Ich hatte keine Zeit dafür“, grinst Yildirim.
Inzwischen kickt Okan in der B-Jugend und der Papa guckt entspannt zu. Er ist keiner dieser ehrgeizigen Fußballer-Väter, die ihre Kinder vom Spielfeldrand wie verrückt anfeuern und sowieso alles besser wissen. „Nein, das ist nicht meine Art. Der Junge soll seinen Spaß am Spiel haben. Wenn seine Mannschaft gewinnt, freue ich mich natürlich, aber es soll alles sportlich-fair zugehen“, erklärt Yildirim.
Am 29. Juni 1900 gegründet, hat der VfB Bottrop eine wechselvolle Vereinsgeschichte hinter sich. Die erste Mannschaft spielt in der sechstklassigen Landesliga Niederrhein und die Jugendarbeit ist mit 22 Mannschaften vorbildlich. Natürlich ging es den Schwarz-Weißen aber schon mal besser. 1963 verpasste der Stammverein der früheren Bundesligaspieler Werner Biskup und Fred Bockholt nur knapp die Qualifikation für die neu eingeführte Bundesliga und verblieb in der damals zweitklassigen Regionalliga West. Bis heute folgte ein stetes Auf und Ab mit dem zwischenzeitlichen Niedergang bis in die Bezirksliga. Aktuell belegt die Mannschaft von Trainer Mevlüt Ata allerdings einen Abstiegsplatz in der Landesliga.
Die Spiele der ersten Mannschaft schaut sich Yildirim sonntags wohl auch an, aber sein Herz gehört der Jugendabteilung. „Wir sind eine große Familie“, strahlt der Türke. Und eine bunte – das Thema Integration stellt sich beim VfB gar nicht, denn in Bottrop spielen seit Jahrzehnten Deutsche, Türken und Kids anderer Nationalitäten selbstverständlich zusammen.
Yildirims Aufgaben sind dabei mit denen eines Managers vergleichbar. Einkauf, Organisation und Kasse: Ohne ihn läuft nicht viel zusammen, vor allem was den Spielbetrieb am Wochenende oder Turniere angeht. Wie viele Würstchen und Getränke gebraucht werden oder ob noch ein Extrastand aufgestellt werden muss, weiß der mit der Ehrenamtsurkunde des Fußballkreises ausgezeichnete Yildirim am besten.
Genügsam ist er, ein Dankeschön der Eltern für die treuen Dienste oder – noch besser – ein strahlendes Lächeln eines Jugendlichen entschädigen ihn großzügig für seine Arbeit im Verein. Doch jetzt steht der VfB Bottrop noch einmal vor einem schönen Neuanfang. In einem Monat sollen im Jahnstadion die Bagger anrollen, der rote Aschenplatz, seit jeher ein Sinnbild für ehrliche Maloche im Fußballrevier, hat ausgedient. „Wir kriegen endlich einen Kunstrasen“, sagt Yildirim mit strahlenden Augen.
Der VfB, von der Mitgliederzahl der größte Klub in der Stadt, ist dummerweise einer der letzten, die in den Genuss eines Kunstrasens kommen. Im April oder Mai soll das neue Feld bestellt sein. Dann ist Yildrim von seiner Kur zurück. Wegen belegter Bronchen muss er vier Wochen nach Norderney. Ohne seinen geliebten Verein wird es ihm an der Nordsee wohl langweilig werden, aber die Vorfreude auf den schönen neuen Platz wächst bei der guten Seele des VfB Bottrop jedem Tag.
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Teil 21: Jonas Azam: Jung, dynamisch, ehrenamtlich
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Teil 16: Höpfingens Rotschi: Ein Stadionkasper zum Genießen
Teil 15 Horst Launert von den Sportfreunden Bulmke
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