Serie "Der Weg in den DFB-Pokal" |04.11.2015|10:45

Nationalspieler trifft auf DFB-Pokalsieger

Kanischka Taher (ganz links) trifft mit dem SC Kapellen-Erft auf Schwarz-Weiß Essen, DFB-Pokalsieger 1959. [Foto: Fotos imago; Collage FUSSBALL.DE]

64 Teams, 63 Spiele, sechs Runden und der große Traum Berlin. Jeder ist heiß auf den DFB-Pokal. Das Besondere an diesem Wettbewerb: Jeder Verein in Deutschland hat die Chance auf eine Teilnahme. Das ist der Anlass für unsere Serie „Der Weg in den DFB-Pokal“. FUSSBALL.DE geht per Video und zahlreichen Artikeln alle Etappen mit - von der ersten Runde im Kreispokal bis zum Auftritt auf der ganz großen Bühne. Aktuell im Fokus: der SC 1911 Kapellen-Erft. Der Oberligist zog kampflos in das Achtelfinale des Niederrheinpokals ein, weil die Sportfreunde Broekhuysen wegen zahlreicher Ausfälle nicht zum Spiel in der zweiten Runde antreten konnten.

Der SC Kapellen-Erft will in den DFB-Pokal – dafür muss der Oberligist vom Niederrhein noch vier Hürden nehmen. Heute abend (19 Uhr) trifft der Fünftligist aber immerhin schon mal auf einen DFB-Pokalsieger. Im Achtelfinale des Verbandspokals muss Kapellen-Erft zum ETB Schwarz-Weiß Essen . Der Jugendklub der späteren Nationalspieler Oliver Bierhoff und Jens Lehmann gewann 1959 im Finale gegen Borussia Neunkirchen den DFB-Pokal. Auf dem Weg ins Endspiel schaltete Essen den Hamburger SV und Hertha BSC aus.

Die fetten Jahre sind vorbei in Essen. Zwar gewann der Klub 2010 den Niederrheinpokal und zog in den DFB-Pokal ein. Die Schwarz-Weißen kommen aber seit Jahren nicht über die Oberliga hinaus. Derzeit sind sie Tabellensiebter. Einen Punkt vor Pokalgegner Kapellen-Erft, der kampflos in das Achtelfinale einzog, weil die Sportfreunde Broekhuysen in der zweiten Runde keine Mannschaft zusammenbekamen. „Der Pokal ist total interessant. Es wäre fahrlässig, diese Chance wegzuschmeißen“, sagte Essens Trainer Toni Molina gegenüber derwesten.de .

Das Aufeinandertreffen der Pokalgegner vor fünf Wochen in der Oberliga entschied Kapellen-Erft mit 3:1 für sich. „Da waren wir nicht aggressiv genug und zu weit weg von den Gegnern. Wir hatten einfach nicht die richtige Einstellung – aber das ist das Wichtigste gegen einen Gegner auf Augenhöhe. Ich möchte jetzt nicht von Revanche reden, aber wir wollen diese schlechte Leistung geraderücken“, sagte Molina.

"Ich bin mir ziemlich sicher, dass es nicht alle pünktlich nach Essen schaffen"

Beim Gegner aus Grevenbroich geht es international zu. Gleich drei Japaner stehen im Kader des Oberligisten, Keisuke Ota kickte bereits in Singapur in der ersten Liga. Und in Kanischka Taher spielt sogar ein aktueller Nationalspieler für Kapellen-Erft. Taher ist einer von zwölf afghanischen Auswahlspielern in Deutschlands Amateurligen. Aber ob es heute abend überhaupt alle Spieler pünktlich nach Essen schaffen, ist fraglich. Denn eigentlich sollte das Duell bereits am Samstag ausgetragen werden. Das ging allerdings nicht, weil das Essener Stadion am Uhlenkrug auch von Regionalligist FC Kray genutzt wird, der am vergangenen Samstag zu Hause 1:3 gegen Wattenscheid 09 verlor. Also wurde der Mittwoch auserkoren.

„Und dann am Mittwoch wenigstens erst um 20 Uhr oder von mir aus auch um 19.30 Uhr anzufangen, ginge wegen Vorgaben der Stadt Essen ebenfalls nicht“, sagte Kapellen-Erfts Trainer Frank Mitschkowski der Rheinischen Post . „Wir haben tatsächlich noch Spieler, die neben Fußball noch einen Job haben, ich kann nur hoffen, dass der Schiedsrichter hinsichtlich der Anstoßzeit seinen Ermessensspielraum voll ausschöpft. Denn ich bin mir ziemlich sicher, dass es nicht alle pünktlich nach Essen schaffen.“

Das ist unsere Serie

Über die Serie „Der Weg in den DFB-Pokal“: Wir begleiten mit einem Kamerateam sowie regelmäßigen Artikeln den kompletten Weg vom Kreispokal über den Landespokal bis zur ersten Hauptrunde im DFB-Pokal. Ausgeguckt haben wir uns dafür den Fußballverband Niederrhein mit dem Pokalwettbewerb im Kreis Mönchengladbach/Viersen als Startpunkt.

In den ersten Runden des Wettbewerbs, in dem 42 Teams an den Start gegangen waren, hatte Fortuna Mönchengladbach den FC Maroc Mönchengladbach (4:1) und anschließend Blau-Weiß Wickrathhahn (2:0) ausgeschaltet. Im Achtelfinale war Endstation gegen den KFC Welate Roj Mönchengladbach (0:1), der mit einem Sieg über Rot-Weiß Hockstein (2:0) sogar bis ins Halbfinale vorpreschte. Dort scheiterte der kurdische Klub allerdings deutlich an der klassenhöheren SpVgg. Odenkirchen (0:5). Der Landesligist sicherte sich mit einem 3:1 im Finale über den 1. FC Mönchengladbach den Kreispokal, scheiterte dann allerdings in der ersten Runde des Niederrheinpokals 2:3 bei den Sportfreunden Broekhuysen. In der zweiten Runde musste der Verbandsligist seine Pokalpartie gegen den SC 1911 Kapellen-Erft dann allerdings absagen.

Alle Folgen der Serie:

Kampflos in die dritte Runde

Die Sensation ist perfekt

Nächste Hürde Landespokal

Die Außenseiter trumpfen auf

Zwei Brüder für einen Pokalcoup

Lehrstunde für Welate

Der deutsche Exot

Jimmy Hartwig auf den Spuren von Welate Roj

Für Welate Roj zählt nicht nur der Sieg

Viertelfinale: Welates Traum geht weiter

Gestatten, mein Cousin spielt bei Manchester

Achtelfinale: Kein Regen, Welate weiter

Nach dem Regen: Zweite Chance für die Fortuna

Achtelfinale: Blitz, Regen, Abbruch

Die Fortuna braucht einen hellwachen Justin

Kult-Oma Fachinger: Treue hat einen Namen

2. Runde: Fortuna nach 2:0 im Achtelfinale

Fortuna ist heiß - und FUSSBALL.DE ist dabei

4:1 - FUSSBALL.DE besucht die Fortuna erneut

Vom Kreis- in den DFB-Pokal: Wir sind dabei