FUSSBALL.DE-Serie |26.05.2016|11:15

Road to DFB-Pokal: Zwillings-Power beim WSV

Sind ein Herz und eine Seele: Die Gataric-Zwillinge Dalibor (links) und Danijel vom Wuppertaler SV. [Foto: Imago]

Für den Wuppertaler SV um die Zwillingsbrüder Danijel und Dalibor Gataric wird es eines der größten Spiele der jüngeren Vereinsgeschichte. Der ganze Klub, die ganze Stadt fiebert dem Endspiel um den Niederrhein-Pokal gegen Rot-Weiss Essen entgegen. Am 28. Mai werden am großen Finaltag der Amateure alle Partien in zeitversetzten Konferenzschaltungen auf der ARD live übertragen. Das Duell zwischen dem WSV und RWE (ab 17 Uhr) ist sicherlich eine der brisantesten Begegnungen an diesem Tag. Zwei große Traditionsvereine treffen dabei schließlich aufeinander - zudem ist es die letzte Station der zweijährigen FUSSBALL.DE-Videoserie Road to DFB-Pokal. Angefangen hatte alles im August 2014 bei Fortuna Mönchengladbach.

"Es wäre großartig, wenn wir das noch einmal schaffen würden"

Die Wuppertaler wollen ihre Aufstiegssaison mit dem Einzug in den DFB-Pokal krönen. Dabei mithelfen wollen auch Dalibor und Danijel Gataric – die 30-jährigen eineiigen Zwillinge im Kader des WSV. „Wir fiebern diesem Ereignis entgegen. Unser Aufstieg in die Regionalliga stand ja zum Glück schon relativ früh fest. So hatten wir genug Zeit, uns auf Rot-Weiss Essen vorzubereiteten“, sagt Dalibor Gataric. Der Offensivspieler hatte sich im Saisonendspurt einen Muskelfaserriss zugezogen, wird aber wohl rechtzeitig wieder fit: „Ich will unbedingt dabei sein. Dafür werde ich alles tun.“

Die beiden Brüder haben große Teile ihrer sportlichen Zeit beim gleichen Verein verbracht. Trennungen waren meist nur von kurzer Dauer. Lediglich für zweieinhalb Jahre, zwischen 2010 und 2012, waren sie nicht gemeinsam unterwegs. Danach ist es bei den Sportfreunden Lotte zur Wiedervereinigung gekommen. 2014 sind sie schließlich zusammen zum Wuppertaler SV gewechselt. Man kann guten Gewissens sagen, dass die Gataric-Zwillinge ein Herz und eine Seele sind.

Bei WSV zählen sie mit ihrer Erfahrung zu den absoluten Leistungsträgern. Auch wenn es in dieser Saison den einen oder anderen Rückschlag gab. Denn nicht sehr oft standen sie gemeinsam auf dem Platz. Wenn Danijel fit war, war Dalibor angeschlagen – oder umgekehrt. Dennoch sind sie wichtige Stützen im Kader von Trainer Stefan Vollmerhausen. Nicht ohne Grund hat sich der frühere Bundesligist in der starken Oberliga Niederrhein unter anderem souverän gegen den KFC Uerdingen durchgesetzt.

„Wir waren individuell vielleicht nicht das am stärksten besetzte Team. Aber wir haben von Beginn an eine tolle Kameradschaft entwickelt“, sagt Dalibor Gataric. „Außerdem hatten wir eine gute Mischung aus Talenten und erfahrenen Spieler.“ Und zu zweiter Gruppe zählen auch die Gataric-Zwillinge. Genau dieser Zusammenhalt soll sie nun zum Pokalsieg gegen den favorisierten Regionalligisten tragen: „Wir sind Außenseiter. Aber wir sind nicht chancenlos. Wir wollen uns selbst für eine tolle Saison belohnen.“

Die Gataric-Zwillinge haben inzwischen einige Stationen in ihrer Laufbahn hinter sich gebracht. Als Kind hatten sie gemeinsam beim SC Buschhausen im Ruhrgebiet begonnen. Danach ging es über den MSV Duisburg weiter zu Rot-Weiß Oberhausen, den 1. FC Köln, den FSV Oggersheim und Wormatia Worms. Dort trennten sich die Wege – Danijel wechselte zurück nach Oberhausen und nach einer kurzen Station bei Hessen Kassel landete er schließlich in Lotte. Dalibor war direkt von Worms aus dorthin gewechselt. Seitdem haben sich die Wege der fast Unzertrennlichen nicht mehr getrennt.

Für den Wuppertaler SV mit seiner riesigen Tradition ist der Aufstieg und dieser Auftritt im Endspiel um den Niederrheinpokal ein weiterer Schritt zurück auf die große Bühne des deutschen Fußballs. Der Klub sehnt sich nach vielen, vielen Jahren der Probleme, des Rückschritts, der Abstiege wieder nach besseren Zeiten. Der Einzug in den DFB-Pokal wäre auf diesem Weg nicht der schlechteste Zwischenstopp.

Wie es sich anfühlt, im DFB-Pokal für Schlagzeilen zu sorgen, wissen die Gataric-Zwillinge bereits. Während ihrer Zeit bei Rot-Weiß Oberhausen hatten sie sich dafür qualifiziert und waren 2005 in der ersten Runde auf Eintracht Frankfurt getroffen. Nach 68 Minuten und beim Spielstand von 0:2 war Dalibor für Danijel in die Begegnung gekommen. Dem Angreifer war sogar noch der sehenswerte Anschlusstreffer zum 1:2 gelungen – zur Sensation reichte es damals dennoch nicht. 2009 scheiterten sie im Trikot von Wormatia Worms gegen Greuther Fürth mit 0:1 – den Treffer in der letzten Minute der Nachspielzeit hatte Sami Allagui erzielt.

„Diese beiden Partien waren natürlich Höhepunkte unserer Karriere“, sagt Dalibor Gataric. „Es wäre großartig, wenn wir das noch einmal schaffen würden.“ Ausgeschlossen ist das ganz sicher nicht. Wuppertal ist in dieser Saison zu vielem fähig. Das Motto beim WSV ist klar: Es soll mit Zwillings-Power in den DFB-Pokal gehen.

Hier das Best-of unserer Serie Road to DFB-Pokal, die wir im August 2014 gestartet haben:

Alle Folgen der Serie:

Road to DFB-Pokal: Wuppertal steht Kopf

Kampf um Finaltag beim WSV

Wuppertal muss warten

Der Finaltag wartet

Essens Traum platzt

Fußball-Kult am Uhlenkrug

Schwarz-Weiß träumt vom Finale gegen Rot-Weiss

Nationalspieler trifft auf DFB-Pokalsieger

Kampflos in die dritte Runde

Die Sensation ist perfekt

Nächste Hürde Landespokal

Die Außenseiter trumpfen auf

Zwei Brüder für einen Pokalcoup

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Für Welate Roj zählt nicht nur der Sieg

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