Vereinswechsel: Das musst du wissen!
Sommerzeit ist Transferzeit: Das ist im Amateurfußball nicht anders als in der Bundesliga. Hier gibt's die wichtigsten Fragen und Antworten zum Vereinswechsel.
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Wie der Vater, so der Sohn: Oliver Reck (links) und Daniel Reck. [Foto: Fotos Getty Images; Collage FUSSBALL.DE]
Daniel Reck muss gar nicht lange überlegen. Die Antwort kommt schon, bevor die Frage überhaupt zu Ende formuliert ist. Er weiß ja bereits, wie sie enden wird. „Wir verstehen uns sehr gut. Wir telefonieren häufiger und sehen uns ungefähr einmal im Monat“, sagt Daniel Reck über sein Verhältnis zu seinem Vater Oliver Reck, dem früheren Bundesligatorwart, Deutschen Meister, DFB-Pokalsieger, einmaligen Deutschen Nationalspieler.
Es ist klar, dass Daniel Reck immer wieder diese Geschichten erzählen muss. Erzählen darf. Er ist ja stolz auf die Erfolge seines Vaters. Er ist stolz darauf, der Sohn von Oliver Reck zu sein. Und die Parallelen sind einfach beeindruckend. Wie sein Vater auch, hütet Daniel Reck das Tor. Allerdings nicht im Profibereich, sondern bei FT Braunschweig , einem Oberligisten aus Niedersachsen. In der vergangenen Saison noch hat der Klub in der Regionalliga gespielt. Dort allerdings hatte er keine Chance auf den Klassenerhalt – zwei Siege, sechs Unentschieden und 26 Niederlagen bei 22:91-Toren waren eine niederschmetternde Bilanz.
Trotzdem schaut Reck gerne auf die Spielzeit zurück: „Es war eine tolle Erfahrung. Auch wenn wir viele Nackenschläge kassiert haben, hatten wir auch super Erlebnisse.“ Zum Beispiel das Duell in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen den 1. FC Köln. Mit all seinen Begleiterscheinungen. Da hat es auch keine Rolle gespielt, dass es am Ende 0:4 stand.
"Ich hatte einfach nicht das Talent, um Profi zu werden. So realistisch bin ich schon“
In der nun beginnenden Saison wird Daniel Reck etwas kürzer treten. Er ist gerade im Endstadium seiner Bachelor-Arbeit. Deshalb wollte er eigentlich komplett Pause machen. Aber das war leichter gedacht als gemacht. „Ich habe schnell gemerkt, dass es ganz ohne Fußball für mich nicht funktioniert“, sagt der 26-Jährige. „Ich brauche diese Gemeinschaft. Und ich brauche auch eine allgemeine körperliche Fitness. Das funktioniert nur, wenn ich einigermaßen regelmäßig trainiere.“ Deshalb steht Reck nun wieder im Tor.
Obwohl die Gene es möglicherweise nahelegen, war es keine Selbstverständlichkeit, dass Daniel Reck tatsächlich Schlussmann wird. „Mein Vater hat mir immer gesagt: ‚Geh bloß nicht ins Tor, werde Feldspieler.‘ Und das habe ich zunächst auch gemacht“, erzählt Reck. Natürlich, früher als Kind hat er mal beim Kicken im Garten das Tor gehütet. Irgendwie wollte er ja doch seinem Vater nacheifern. Aber als Vereinsspieler ist er erst mit 17 Jahren zum Schlussmann geworden.
„Günter Hermann war damals mein Trainer beim VSK Osterholz-Scharmbeck. Und dort hatten wir plötzlich ein Problem auf dieser Position“, erzählt Reck. „Also hat sich Hermann gedacht, dass ich doch die Gene meines Vaters haben müsste und er hat mich ins Tor gestellt. Anfangs war das ungewohnt, weil ich vorher immer im defensiven Mittelfeld gespielt habe. Mittlerweile bin ich froh, dass wir es so gemacht haben. Ich habe den Schritt nie bereut.“
Wie der Vater, so der Sohn. In diesem Fall kann man das schon so sagen. Natürlich hat auch Daniel Reck mal davon geträumt, Profi zu werden: „Es wäre gelogen, wenn ich etwas anderes sagen würde. Natürlich gab es mal diesen Gedanken.“ Er hat ja schließlich als Kind und später als Jugendlicher noch die Karriere seines Vaters erlebt: „Wir waren 1996 mit der ganzen Familie beim Endspiel um die Europameisterschaft im Wembley-Stadion. Die DFB-Auswahl hat 2:1 gegen Tschechien gewonnen und sich den Titel geholt. Mein Vater stand als dritter Torwart im Kader. Das waren herausragende Augenblicke. Von solchen Momenten träumt wahrscheinlich jeder. Aber ich hatte einfach nicht das Talent, um Profi zu werden. So realistisch bin ich schon.“
Für Daniel Reck hat längst ein neuer Lebensabschnitt begonnen. Studium beenden, Job finden – das sind die Dinge, die bei ihm Moment im Fokus stehen. Der Fußball hingegen nimmt nur noch eine Nebenrolle ein, allerdings eine wichtige. So wird es immer sein im Hause Reck – ohne Fußball geht es nicht. Das verbindet Vater und Sohn.
„Wir freuen uns darauf, wenn jetzt bald die Bundesliga wieder losgeht“, sagt Daniel Reck. Der zuletzt auch mit seinem Vater gelitten hat: „Natürlich ist es nicht spurlos an mir vorbeigegangen, als er bei Fortuna Düsseldorf beurlaubt wurde. Mein Vater geht seinem Job ja mit Herz und Seele nach. Da tut so eine Trennung richtig weh. Ich hoffe, dass er bald eine neue Aufgabe findet.“
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