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Kultfiguren des Amateurfußballs, Folge 69 |04.12.2015|14:30

Ede Strehl: Für Bochum so wichtig wie die Uni

Ohne Norbert Strehl geht beim TuS Querenburg nichts. [Foto: Bunse]

Krasser können Gegensätze nicht sein. Nur einen Steinwurf von der Bochumer Eliteschmiede Ruhr-Universität fristet der oft unterschätzte TuS Querenburg im Schatten dicker Eichen und Pappeln sein mitunter problembeladenes Dasein. Und das seit 125 Jahren. Seit einem halbem Jahrhundert Zeitzeuge: Norbert Strehl.

"Solange ich kann, mache ich weiter. Wenn ich keinen Spaß mehr hätte, würde ich aufhören. Aber ich kann im Grunde auch gar nicht ohne"

Abseits des großen Uni-Rummels, fast so, als ob es sich für seinen Zustand schämen müsste, liegt etwas versteckt das Waldstadion. Hier schlägt das Herz des Klubs. Dass sie von der Stadt Bochum vor mehr als einem halben Jahrhundert als Spielstätte für die Senioren einen zwei Kilometer entfernten Rasenplatz abseits des eigentlichen Stadtteils an einer leblosen Ausfallstraße zugewiesen bekommen haben, hat die Entwicklung des Vereins nicht begünstigt. Aber das ist eine andere Geschichte.

Hinter den Bäumen tun sie, was sie können, aber das der Zahn der Zeit an allen Ecken und Enden der Anlage sichtbar wird, ist nicht zu leugnen. „ TuS Querenburg 1890 “ steht auf dem Vereinslogo des Bochumer Kreisligisten. Damit sind die „Blauen“ einer der ältesten Vereine Bochums. Darauf sind sie stolz. Und das können sie auch. Im Jubiläumsjahr haben sie es deshalb so richtig krachen lassen. Ausrichtung der Bochumer Hallenstadtmeisterschaft, Ehrungen und eine Party, die es in sich hatte. Das volle Programm. Dass sie dieses marginale Datum im Bochumer Süden überhaupt erreicht haben, ist auch ein Verdienst von Norbert Strehl. „Ohne ihn könnten wir hier vieles seit Jahren gar nicht auf die Beine stellen“, bestätigt der Vereinsvorsitzende Marian Kellermann.

Bereits Strehls Vater Ede kreidete in besseren Zeiten im Waldstadion die Asche ab. Den Vornamen hat er als Spitznamen geerbt. Die Leidenschaft für den TuS auch. Zunächst hat er selbst gegen den Ball getreten. 32 Jahre lang stand der 59-Jährige als Jugendtrainer für seinen Verein an der Linie. Nachdem das Knie und der Rücken streikten, wechselte er in den Seniorenbereich und nennt sich jetzt Abteilungsleiter Fußball. Anfreunden kann er sich mit dem Begriff bis heute nicht. Doch dazu später.

Flüchtlinge sind willkommen

„Menschlich – Weltoffen – Leistungsstark“, so wirbt die Ruhr-Universität um seine mehr als 40.000 Studenten. Menschlich und weltoffen präsentiert sich auch der TuS Querenburg seinen Mitgliedern. Dass die Leistungsstärke im Rahmen der wechselvollen Geschichte des Klubs oft am seidenen Faden hing, hängt ursächlich auch mit dem Bau der Universität 1962 zusammen. „Querenburg ist durch die Universität ein Stadtteil mit hoher Fluktuation geworden“, zeigt Kellermann auf. „Oft sind Spieler nach dem Studium wieder weg.“ Der 22-Jährige wurde im Sommer nach zwei Jahren in seinem Amt bestätigt und ist immer noch der jüngste Präsident eines Fußballvereins in Bochum. „Es hatte sich schlicht kein anderer gefunden“, verdeutlicht er.

Einer, der gefühlt schon immer da war, ist dagegen „Ede“ Strehl. Als Strehl 1966 als Jugendspieler beim TuS Querenburg eintrat, da war Querenburg trotz der soeben in Betrieb gegangenen Uni noch ländlich. Mit dem Bau der Ruhr-Universität und seiner inzwischen teilweise verfallenen Trabantenstädte in der „Hustadt“ begann der Wandel. Die Wohnungen waren ursprünglich als Bleibe für die Dozenten und Angestellten der Uni im erbaut worden, wurden aber für diesen Personenkreis zunehmend unattraktiv. Inzwischen leben hier auf engstem Raum Menschen aus mehr als 40 Nationen mit all seiner kulturellen Vielfalt miteinander. „Ich komme mit allen gut klar“, verdeutlicht Strehl. Für die jetzt hinzukommenden Flüchtlinge sind sie deshalb in Querenburg gewappnet. „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es entscheidend ist, wie man mit dem Menschen umgeht. Flüchtlinge sind bei uns herzlich willkommen“, sagt Kellermann. Ohne die damit zusammenhängenden Fragestellungen zu unterschätzen.

Nokia zu, Opel zu. In Bochum sind sie wirtschaftliche Rückschlage gewohnt. Im strukturschwachen Stadtteil Querenburg, wo die Arbeitslosigkeit und der Migrationsanteil höher sind, als in den anderen Bezirken des Bochumer Südens, erst recht. Der Migrationsanteil in den Jugendmannschaften des TuS Querenburg liegt zwischen 70 und 80 Prozent. „Helfende Hände sind in allen Vereinen schwer zu finden. Bei uns, wo viele Eltern kaum oder nur gebrochen Deutsch sprechen und oft ganz andere Probleme haben, als sich um den Nachwuchs ihrer Kinder zu kümmern, schon mal gar nicht“, so Kellermann. Er weiß: „Ede“ ist deshalb nicht zu ersetzen.“ Und dennoch ist es in den letzten Jahren wiederholt gelungen, in der Fair-Play-Wertung des Fußballkreises Bochum oberste Plätze einzunehmen. Im vergangenen Jahr wurden die dafür mit einem Freundschaftsspiel gegen den VfL Bochum belohnt.

„Das war ein tolles Erlebnis“, nickt Strehl. Viel zu reden oder im Rampenlicht zu stehen, ist nicht sein Ding. „Schreib` lieber Obmann“, bittet Strehl deshalb beim Interviewtermin. So richtig zutreffend ist ohnehin keiner der beiden Begriffe. Strehl ist beim A-Kreisligisten heute wie früher das Mädchen für alles. 1977 nach der Rückkehr vom Wehrdienst übernahm er als Coach seine erste Jugendmannschaft. Jahrelang hat er zwei Mannschaften gleichzeitig trainiert. Das schafft der Vorruheständler körperlich nicht mehr. „Aber er organisiert Fahrten für die Jugend und ist in allen Abteilungen aktiv. Wenn man irgendetwas braucht, dann kann man immer zu ihm gehen. Selbst, wenn er eigentlich keine Lust zu etwas hat, „Ede“ ist beinahe jeden Tag auf der Anlage und sagt nie Nein“, bedankt sich Kellermann.

Sponsoren für Turnierzeitung

Wie schwer es inzwischen geworden ist, den Verein finanziell aufrecht zu erhalten, verdeutlicht ein Rückblick auf ein Jugendturnier im vergangenen Jahr. Im nahegelegenen Einkaufszentrum Uni-Center hat der Verein nach Sponsoren für die Turnierzeitung gebeten. Der Erfolg war gleich Null. Nur ein alteingesessener Imbiss hatte aus alter Verbundenheit eine halbe Seite gebucht. Und das zu reduzierten Preisen. Hier stößt auch Strehl an seine Grenzen. Ohnehin ist er eher der anpackende Typ.

„Mach´ hier gleich bloß nicht so ein Theater auf dem Platz“, erklärt er dem Chronisten, als dieser um ein Foto bat. Schon gut. Eigentlich wäre ein Foto auch beinahe überflüssig. Denn Norbert Strehl ist in Fußball-Bochum ohnehin bekannt wie ein bunter Hund. Denn wer in den vergangenen 50 Jahren mit dem TuS Querenburg in Kontakt kam, der kam an ihm garantiert nicht vorbei. Er war nie Präsident, er war nie Jugendleiter. Aber er ist die gute Seele des Vereins. Mitunter vielleicht sogar die zu gute. Denn so manches Mal wurde sein Langmut auch überstrapaziert.

Viele seiner Weggefährten sind mittlerweile gegangen, Strehl blieb. Jedoch nicht ohne eine Prise Wehmut. „Früher, da war es richtig schön hier“, blickt er zurück. „Heute finden wir so wenige Leute, dass die Verbliebenen im Grunde ohne Pause für den Verein da sein müssen.“ Er selbst will dem TuS Querenburg dennoch bis zum Tod verbunden bleiben. „Solange ich kann, mache ich weiter. Wenn ich keinen Spaß mehr hätte, würde ich aufhören. Aber ich kann im Grunde auch gar nicht ohne“, gibt er zu. Für sein Engagement wurde er mit dem Ehrenamtspreis des Fußballkreises Bochum ausgezeichnet. Doch so richtig werden sie in Querenburg erst merken, was sie an ihrem „Ede“ hatten, wenn er mal nicht mehr da ist. Sie sollten ihn in Watte packen.

Weitere Folgen der Serie:

Teil 67: Vater Sczurek (57): Leistungsträger beim eigenen Sohn

Teil 66: 500 Buden: Gerd Müller, der Bomber vom Neckar

Teil 65: Michael Wurst: Schräger Vogel mit drei Leben

Teil 64: Wäschefrau Johanna Bus: Mit Neururer fing alles an

Teil 63: Grotifant vom KFC Uerdingen: Der Rockstar unter den Maskottchen

Teil 62: Der treue Theele: 500 Ligaspiele in Folge

Teil 61: Kultfigur Paul Kluth: Mit 82 Jahren immer noch Schiri

Teil 60: Anton Plattner: Tiki-Taka mit dem Altmeister

Teil 59: Die Ibrahimis: Hier pfeift die Schiri-Familie

Teil 58: Hier kommt Kurt: Auch mit 81 noch der Macher

Teil 57: Mirko Kluges schlauer Plan: Kicken statt Langeweile

Teil 56: Talent-Spürnase Wimmer: Er förderte Schweini

Teil 55: Legende Burgbacher: Keine fliegt so schön

Teil 54: Der Trainer-Trainer-Spieler: Markus Marburg ist Kult!

Teil 53: Hans Lubberich: Der 650-Kilometer-Chronist

Teil 52: Urgestein Karl Schmidt: Vorbild seit 1948

Teil 51: Mr. Meckinghoven: Wassereis statt Magnum Gold

Teil 50: Wie Treter Dieter Becker zum Kultschiri wurde

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