Vereinswechsel: Das musst du wissen!
Sommerzeit ist Transferzeit: Das ist im Amateurfußball nicht anders als in der Bundesliga. Hier gibt's die wichtigsten Fragen und Antworten zum Vereinswechsel.
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Kloppo und sein Friseur: Ardian Haziri spielt für Schwertes zweite Mannschaft. [Foto: Holzpfosten Schwerte]
Ist es der ungewöhnliche Name? Die Holzpfosten Schwerte wirken jedenfalls wie ein Magnet. Das FUSSBALL.DE-Team des Jahres hat einen hohen Promi-Faktor. Der Name – in Verbindung mit der smarten Grundhaltung - hat den Holzpfosten schon so manches Tor geöffnet.
Der Klub aus Schwerte ist einfach ein bisschen anders: Die Trophäen beim ersten eigenen Hallenturnier waren (hochwertige) Holzpfosten. Die kürzeste Jahreshauptversammlung hat gerade mal 19 Minuten gedauert. Das erste Musikalbum des Vereins ist veröffentlicht. Florian Riesewieck ist ein Mann der ersten Stunde, aktiver Futsaler, Spieler und Trainer, Jugendleiter des Vereins – und nicht auf den Mund gefallen. Für FUSSBALL.DE plaudert er aus dem Nähkästchen – und liefert so Stoff für neun Anekdoten mit bekannten Namen. Unter anderem mit dabei: Jürgen Klopp. Shinji Kagawa, Arnd Zeigler, Sat.1 und 11Freunde.
Es ist nicht mehr eindeutig zu belegen, wer länger auf der Trainerbank im Bremer Weserstadion klebte: Robin Dutt oder der „Hoolz‘pfosten“-Aufkleber. „Auch ich habe das Schicksal des Aufklebers leider nicht weiter verfolgt“, lässt Arnd Zeigler wissen. Fest steht: Werders Stadionsprecher, der über den originellen Namen auf den Verein aufmerksam geworden war, hatte den Sticker Ende September 2013 eben dort platziert, den Streich mit dem Handy gefilmt und anschließend in seiner Fernsehsendung veröffentlicht. Seitdem sind die Hoolz‘pfosten mächtig stolz auf dieses Bild. Es gehört auf der eigens eingerichteten Google-Maps-Seite, zu der es hier geht , zu den beliebtesten Motiven. Einzige ernsthafte Konkurrenz: Das Foto „einer Kuh irgendwo in Schwenningen“, die ebenfalls den Aufkleber trägt.
"Als Jürgen Klopp unseren Namen hörte, ist er vor Lachen fast geplatzt“
„Hilfe aus Meisterhand“ hieß die Kampagne, die der BVB für benachbarte Amateurvereine aufgelegt hatte, als der BVB noch Deutscher Meister war. Auf den Plakaten waren die Stars aus Dortmund mit Werkzeug in der Hand und Dreck im Gesicht abgebildet. Bedacht wurde auch der junge Verein aus Schwerte. „Wir waren damals Untermieter auf einem der Sportplätze der Stadt. Da wollten wir wenigstens mal eine eigene Hütte für unser Material haben“, erzählt Riesewieck. Die Holzpfosten bewarben sich – und erhielten aus der Meisterhand von Shinji Kagawa 1000 Euro Soforthilfe. Dabei kam es auch zum ersten Kontakt mit BVB-Trainer Jürgen Klopp. „Als der unseren Namen hörte, ist er vor Lachen fast geplatzt.“
„Da konnten wir wirklich nix für“, betont Riesewieck, fügt aber an: „Dass es kein gewöhnliches Spiel werden würde, war mir von Anfang an klar.“ Das Spiel? Fand in der Kreisliga B statt. Der Gegner? FC Mladost Iserlohn. Hatte schon beim Anpfiff keine elf Mann auf dem Platz. Beim Stand von 9:0 nach 35 Minuten wurden es kontinuierlich noch weniger Männer. Im Minutentakt zogen sich die Iserlohner offenbar empfindliche Verletzungen zu. Als nur noch zwei von ihnen übrig waren, hatte der Schiedsrichter ein Einsehen und pfiff ab. „Die wollten sich nur nicht weiter abschießen lassen“, vermutet Riesewieck. Er hätte die Geschichte wohl dennoch längst vergessen, hätte nicht ein Regionalteam von Sat.1 Wind von der Sache bekommen, die kuriose Situation für einen Beitrag nachgestellt und diesen mit den Worten „Holzpfosten Schwerte gegen Mladost Iserlohn – Willkommen in der Kreisliga“ begonnen. Für die Holzpfosten sind dies Worte für die Ewigkeit.
Das Magazin für Fußballkultur wurde ebenfalls über den Namen auf die Holzpfosten aufmerksam, besuchte den Verein – und bekam dabei die ganz hohe Fußballkunst zu sehen. „Es war ein typisches Kreisligaspiel“, erinnert sich Riesewieck, „ätzend anzuschauen und Tore sind auch kaum welche gefallen.“ Für eine Doppelseite im Magazin hat es dennoch gereicht.
Okka Gundel hat schon einiges gesehen. Die TV-Moderatorin und Autorin berichtet über die Großen des Sports. Was sie allerdings im Frühjahr 2014 in der Alfred-Berg-Sporthalle in Schwerte (Ruhr) nach dem Einzug der Holzpfosten-Futsaler ins Finale um den DFB-Futsal-Cup erlebte, hatte sie offenbar nicht erwartet. Konnte sie anfänglich noch mit einigem Geschick und Glück all den Bier- und Sektduschen von Spielern und Fans ausweichen, wurde sie bei der Abmoderation doch noch erwischt. Sie staunte nicht schlecht. Die Schwerter allerdings auch nicht: Ü-Wagen, Rüstwagen, Kamerapodest und fünf Kameras, die der WDR aufgefahren hatte – das kannten sie bislang nur als Zuschauer aus dem Fernsehen.
Ardian Haziri spielt in der zweiten Mannschaft, die sie bei den Holzpfosten konsequenterweise „Amateure“ nennen. Ein Profi ist er allerdings an Kamm und Schere. Ardian Haziri ist Friseur. Nicht irgendeiner. Er schneidet die Haare von Jürgen Klopp. Und manchmal sogar die von dessen Frau Ulla.
Nein, er ist nicht der Papst, den bekanntlich so mancher Weltklub zu seinen Mitgliedern zählt. Stattdessen ist Patrick Fabian, Profi des Zweitligisten VfL Bochum, nicht nur dem Glauben nach Mitglied bei den Holzpfosten, sondern aus fester Überzeugung. Und aus alter Verbundenheit. Der Schwerter Junge zählte schon zum Freundeskreis, als die Tore noch aus Holzpfosten gefertigt waren – und die SG Wattenscheid im Profifußball spielte. „Er gehört definitiv dazu“, sagt Riesewieck. 84 Euro seines Gehaltes sieht der Profi also erst gar nicht, sie werden als Mitgliedsbeitrag jedes Jahr direkt an die Holzpfosten abgeführt. Dass Patrick Fabian viel unterwegs ist, wenig Zeit hat, ist übrigens kein Problem. Die Mitgliederversammlungen bei den Holzpfosten sind gemeinhin knackig. Die kürzeste dauerte gerade einmal 19 Minuten – zumindest im offiziellen Teil.
Einmal sogar hat Patrick Fabian seinen Bochumer Mannschaftskameraden Marc Rzatkowski zum Futsal-Training mitgebracht. „Der wollte gar nicht mehr weg, am liebsten hätte der als Letzter das Licht ausgemacht“, berichtet Riesewieck. Für eine Verpflichtung reichte es allerdings nicht. Die Holzpfosten wurden zwei Jahre später auch ohne den Profi deutscher Vizemeister.
Was wäre St. Paulis Profi Lasse Sobiech nur ohne Dominic Pütz, der bei den Holzpfosten in der ersten Mannschaft spielt? Sicher trotzdem Profi – aber womöglich einer ohne Abitur. Pütz hat mit dem ehemaligen U21-Nationalspieler, der damals schon unter Profibedingungen beim BVB am Ball ausgebildet wurde, in der heißen Schulphase Mathe gepaukt; Stunde um Stunde. Am Ende ging die Rechnung auf.
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Teil 8: Der Verein als Marke: Holzpfosten-Merchandise
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Teil 6: "Und dann kommt immer noch was Krasseres"
Teil 5: Laute Hoolzpfosten für lauter Holzpfosten
Teil 4: Revoluzzer und Tiger: Holzpfosten im Porträt
Teil 3: Saisonstart: Holzpfosten trifft Alu-Pfosten
Teil 2: Team des Jahres: Im Rausch der Holzpfosten
Teil 1: Und die Gewinner sind...
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